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Das Kreuz des deutschen Ostens.... Von Klaus Röttger 

Es steht zwar nicht direkt in Bad Harzburg, seine exponierte Stellung auf den Bergen oberhalb der Stadt macht das ,,Kreuz des deutschen Ostens" aber zu einem der sichtbarsten Denkmäler der Kurstadt.

Das erste Kreuz entstand bereits 1950 auf Initiative Franz Kettmanns. Den engagierten Kommunalpolitiker hatten die Vertriebenen im Amtsbezirk Harzburg zum Vorsitzenden des Zentralverbandes vertriebener Deutscher gewählt. Als Standort wurde die Felsengruppe ,,Uhlenklippe" gewählt. Die Einweihung erfolgte am 24. Juni 1950 auf einer Festwiese in Bad Harzburg. Am anderen Tag wurden hölzerne Wappenzeichen am Sockel des Kreuzes von Vertretern der Landsmannschaften und der ostdeutschen Jugend angebracht und eine Urne mit ostdeutscher Erde in den Sockel eingemauert.

1962 wurde die Anlage um einen Kranz von Wappensteinen ergänzt. Die hölzernen Wappen am Sockel waren oft von Souvenirjägern gestohlen oder auf andere Art beschädigt worden. In den Jahren von 1950 bis 1964 wurde das Kreuz nächtlicherweise von Scheinwerfern angestrahlt. Vor dem Kreuz fanden viele Kundgebungen in Erinnerung an die verlorenen Ostgebiete und zum Tag der deutschen Einheit statt. Das Kreuz des deutschen Ostens erfüllte im Laufe der Jahre aber auch noch eine andere Aufgabe. Es wurde zum Wahrzeichen für Bad Harzburg und zum festen Punkt auf der Wanderkarte.

Dann war plötzlich Bad Harzburg um eine Sehenswürdigkeit und die Heimatvertriebenen um ein Erinnerungsmahnmal ärmer. Am 4. März 1998 tobte ein gewaltiger Orkan über das Harzmassiv. Das Kreuz des deutschen Ostens wurde sein Opfer. Das Ereignis wirkte aber nur kurze Zeit lähmend. Schon wenige Tage nach dem Sturz beschlossen die Vorsitzenden des BdV Bad Harzburg, Walter Rücker, und Harlingerode, Emil Schwab, sowie der damaligen Landtagsabgeordneten Jürgen Dorka den Wiederaufbau des Kreuzes. Förster Hubert Steinbrich steuerte ein Modell des neuen Kreuzes bei. Es wurde ein Förderverein zum Wiederaufbau des Kreuzes gegründet und ein Spendenkonto eingerichtet. Die Spendenbereitschaft überraschte selbst die Optimisten, in kürzester Zeit war das Geld zusammen.

 Am 15. September 2000 wurde das neue Kreuz aufgestellt. Zu der Einweihungsfeier am 30. September 2000 kamen rund 3000 Menschen. Seit dem Tag der Einweihung ist am Fuß des Kreuzes zur Information und zur Vermeidung von Missverständnissen eine steinerne Tafel angebracht mit folgendem Wortlaut: ,,Kreuz des deutschen Ostens - Stätte des Gedenkens an Vertreibung und Heimatverlust - Stätte der Ablehnung jeder Gewaltherrschaft - Kreuz der Verständigung, der Versöhnung und des Friedens - Eingeweiht am 24. Juni 1950 - Vom Sturm zerstört am 4. März 1998 - Wiedererrichtet und eingeweiht am 30. September 2000." Das neue Kreuz kostete 180 000 DM.

Auszug aus: ,,Erinnerung in Bronze und Stein" von Klaus Röttger
Verlag: Harzklub-Zweigverein Bad Harzburg