Die Bedeutung Heinrichs III. für unsere Harzregion besteht aus drei herausragenden Dingen. Einmal ist Heinrich der Erbauer der Kaiserpfalz in Goslar mit Dom und Liebfrauenkirche und zum anderen weil er in seiner Jagdpfalz in Bodfeld in der Nähe von Elbingerode im Alter von fast 39 Jahren gestorben ist. Für Bad Harzburg das wichtigste Ereignis ist aber wohl die Geburt seines Sohnes, Heinrich IV., im Jahre 1050, der schon noch in jungen Jahren die Harzburg erbaute und mit Flucht von hier und Canossagang ganz große Geschichte geschrieben hat.
Die Ursprünge der Kaiserpfalz liegen vermutlich in einem königlichen Jagdhof. So erwähnt ihn jedenfalls Adam von Bremen für die ottonische Zeit. Bereits Heinrich II., der letzte der Sachsenkönige, hatte um 1005 einen ersten Pfalzbau in Goslar errichten lassen. Grund dafür waren sicherlich die reichen Erzfunde im Rammelsberg. Schon bald lief Goslar der Pfalz Werla den Rang ab. Um das Jahr 1030 begann Konrad II., der erste der salischen Könige, die Anlage auzusbauen. Beispielsweise legte er den Grundstein für die Liebfrauenkirche.
Vollendet und zugleich zum Höhepunkt geführt wurde das Areal dann aber von Heinrich III. Dieser berief 1048 einen der bedeutendsten Baumeister seiner Zeit, den späteren Bischof von Osnabrück, Benno, nach Goslar. Unter dessen Leitung wurde in der ersten Hälfte der 1050er Jahre die angefangenen Bauten und das heute so genannte Kaiserhaus und die Stiftskirche ,,St. Simon und Judas" beendet.
Wie stark Heinrich III. mit seinen Goslarer Bauten verbunden war, zeigt allein die Tatsache, dass er mit den Aposteln Simon und Judas die Tagesheiligen seines Geburtstages als Stiftspatrone für seine große Kirche wählte, die später als Dom bezeichnet wurde. Er verfügte sogar, dass nach seinem Tode sein Herz hier begraben werden sollte. Liebfrauenkirche und auch der ,,Dom", die Stiftskirche, haben die Zeiten nicht überstanden, wohl aber das Kaiserhaus und die hier angegliederte Ulrichskapelle. Hier liegt das Herz seit 1884 in einer achteckigen vergoldeten Kapsel. Sie wiederum ist in einem Sarkophag untergebracht, dessen Deckelplatte eine im 13. Jahrhundert entstandene Plastik ziert. Darauf liegt, lebensgroß, Heinrich III., den Kopf auf einem Kissen gebettet. In der rechten Hand hält er ein Zepter und in der anderen das Modell der Kirche. Zu seinen Füßen liegt ein Hund.
Die Wertschätzung der alten Bauten Heinrichs war in Goslar nicht immer so groß, wie in unserer heutigen Zeit. Verschwunden sind der ,,Dom", verschwunden die Liebfrauenkirche und viele andere Gebäude. Geblieben ist indes das heute so genannte Kaiserhaus, die Pfalz. Der Goslarer Rat hatte auch hier schon den Abbruch erwogen, bis eine staatliche Kommission die Restaurierung beschloss. Die Arbeiten begannen 1868 und endeten 1879. Ein Kaiserbesuch und der von nationalem Enthusiasmus getragene Franzosenkrieg machte den Bau zur nationalen Gedenkstätte. Das seinige tat der Maler Hermann Wislicenus dazu, der mit seinen historisierenden Wandgemälden das nationale Hochgefühl seiner Zeit trefflich dokumentiert.
Schließen wir die Erinnerung an den Kaiser mit dem traurigen Kapitel des Todes. Ort ist der vorrangig für Jagdzwecke eingerichtet Königshof Bodfeld auf dem Schlosskopf über dem Drecktal in der Nähe von Elbingerode. Hier starb der Kaiser Heinrich III. am 5. Oktober 1056 nach siebentägiger Krankheit in Anwesenheit des Papstes und vieler Reichsfürsten. Noch im Todeskampf des Reiches und des Fortbestandes seiner Dynastie gedenkend ließ er seinen Sohn Heinrich noch einmal zum deutschen König erheben. Er wollte eben sicher gehen, dass die Nachfolge genau so glatt ablaufen würde, wie seine eigene.
Bodfeld muss in jener Zeit ein durchaus respektabler Ort von großer Bedeutung gewesen sein. Urkunden überliefern mindesten 17 Aufenthalte von Königen und Kaisern. Dazu gehörten Heinrich I., Otto I. und seine Nachfolger. Auch sie Salier scheinen den Ort gemocht zu haben. Konrad war hier und bis zu seinem Tod auch Heinrich mehrfach. Dass Heinrich IV. hier als König erhoben wurde, bestätigt das Gesagte. Auch die Königshof-Pfalz in Bodfeld ist heute verschwunden. Nur nach langem Suchen und vieler historischer Recherche konnte lediglich die Stelle wiedergefunden werden. Geblieben ist eine Hinweistafel, ein paar herumliegende Steine und ein hölzernes Kreuz, das auf die Tatsache hinweist, dass hier ein Kaiser seine ruhmreiche aber auch umstrittene Laufbahn beendet hat.
An der Stelle, an der Kaiser Heinrich 1056 im Königshof Bodfeld starb, steht
heute zur Errinnerung ein Holzkreuz