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20 oberhalb

21 des Polstertals

22 mit Hochsitz,

23 Weidenröschen

24 Acker-Minze

25 und Jägersbleeker Teich

26 Wasser-Knöterich im Einlauf zum

27 Jägersbleeker

28 Gemeiner Hohlzahn und

29 Trauben Holunder

30 Besenheide am Wege.

31 Polstertaler Hubhaus.

32 Radstube im Polstertal.

Seite 2 ... Polstertal 

19 Im Conventshai

Huflattichblätter an Wege. Verblühte, in Samen gegangene Triebe mit letzten Blüten an der Spitze, so präsentiert sich der Fingerhut. Ein kleiner gelbgrüner Vogel bei der Fingerhut-Samenernte. Er fliegt von Stängel zu Stängel, nimmt mit seinem spitzen Schnabel reife Samen aus der Samenhülle des Fingerhutes. So viele kann er gar nicht fassen wie da heraus purzeln. Es kümmert ihn nicht. Was verloren ist, ist verloren bleibt liegen verschwindet im Boden um in viel späteren Zeiten, wenn wieder einmal ein Lichtstrahl den Samen trifft, auszutreiben. Das ist das Wunder, das man auf Windwurf- und Kahlschlag-Flächen von Fichten im Harz immer wieder erleben kann! Es wird der Braunwaldsänger (Vermivora paregrina) gewesen sein den wir bei der Ernte, bei seinem Flugballett in den Fruchtstängeln des Fingerhuts, beobachten konnten. Wieder rosa-gelbfarbige Bilder  von Hain-Greiskraut und Weidenröschen vor dem dunkelgrün junger Fichten, dem braunroten Fruchtständen des Stumpfblättrigen Ampfers. Ein Hochsitz unter den weißen Wolken am blauen Himmel. Der Brocken in weiter Ferne im leichten Dunst. Im feuchten Graben blüht in hellviolett die aromatische Ackerminze.
Der Jägersbleeker Teich ist erreicht. Dreiseitig eingebettet in dunklen, hohen, gesunden Fichtenwald. Leicht wellig sein Wasserspiel unter dem nun ergrauten Himmel. Stempelkasten der Harzer Wandernadel. Stempelnde, rastende, trinkende und essende Wanderer. Schnell sind wir wieder eingetaucht In der kleinen Heidelbeer-, Fichtenwildnis. Der Tränkegraben der vom Hubhaus kommend seinen Namen kurz verliert, zum unterirdischen Jägersbleeker Wasserlauf wird, wieder auf Tränkegraben wechselt, bringt ein wenig Wasser in den Jägersbleeker Teich. Der Wasser-Knöterich an der Einmündung, stellt seine rosé Blütenköpfe zwischen seinen platt auf dem Wasser schwimmenden Blättern, über den Wasserspiegel des Jägersbleeker. Ein Kormoran streicht ab. Urwüchsig unser Pfad zwischen den Heidelbeeren. Treffen den WWW 12. Der Aussichtspunkt "Jägersbleeker Wasserlauf" ist verkoddert, die Einzäunung vergammelt. Der Tränkegraben in einem bedauerlichen Zustand. Er führt wohl nur nach starken Regenfällen noch Wasser, wird so sachte von der Vegetation überwachsen. Dort wo die Fichte ihren Platz räumen musste breiten sich dichte hohe Bestände von Gemeinem Hohlzahn, Himbeeren und Brombeeren aus. Der WasserWanderWeg 12 ist bald mehr zu einem WasserWanderRadweg geworden. Tiefe Radspuren hinterlassen die Fahrradreifen in den immer tiefer werdenden matschigen Pfützen. Wenn dann so ein paar Losgelassenen, die sonst nichts zusagen haben, von hinten unbemerkt auffahren, mehr den Spaziergänger als den Wanderer erschrecken, sich ohne Klingelzeichen oder freundlichem Zuruf, schweigend vorbei drängeln, den "Herrenreiter auf dem Fahrrad" heraus hängen lassen, geht die Lustigkeit der Fußgänger darüber meist verloren.
Bald ist das Hubhaus erreicht. Kein Wasser wird aus dem Dammgraben hier noch gehoben um in den Tränkegraben zum Jägersbleeker zur einen, der rechten  Seite, oder zur Linken über den Neuen Tränkegraben, dem Schwarzenberger Wasserlauf, dem Huttaler Graben, der Widerwaage, dem Huttaler Wasserlauf in den Hirschlerteich geleitet zu werden.. Diese "Ãœbergabestation" steht, nun leider eingestürzt, rechts hinter Himbeeren verborgen, kurz vor dem Erreichen des Hubhauses. Hier sorgte ein gemauerter Wasserbehälter mit einem einfachen Plattenschütz ob das Dammgrabenwasser in den auf 586,4 m tiefer liegenden Jägersbleeker oder über den beschriebenen weiten Umweg in den auf 588,0 m höheren Hirschler Teich floss. Von hier wurde die Wasserversorgung der ertragreichen Grube "Caroline" über den oberen Striegel, dem 1. Fall gewährleistet. Das Wasser aus dem Grundablass des Hirschler Teichs war für den 1. Fall schon zu tiefliegend. Es fand, wie das Wasser aus dem Jägersbleeker  Verwendung im 2. Fall. Die ganze Huttaler Widerwaage war somit eine lange, gestreckte Vergrößerung des Wasserspiegels des Hirschler Teiches. Sie diente auch als zweite Ausflut, als zweiter Ãœberlauf des Hirschler Teiches. Womit bei extremen Hochwasser eine Ãœberlastung von Damm und 1. Ausflut des Hirschlers in die nachfolgenden Pfauen-Teiche verhindert werden konnte. Ein "zuviel" an Wasser floss dann zur Söse ab. Etwas irritierend ist der Begriff Huttaler Widerwaage. Eine Widerwaage ist eine Vorrichtung im Grundablass eines Teiches. Sie sorgt dafür dass das hölzerne Eichengerinne des Grundablasses nicht austrocknet. Eine mehr oder wenig große Wassermulde am Ende des Grundablasses sorgt dafür, dass das Eichenholz immer unter Wasser liegt. Denn nur unter Wasser bleibend ist es fast unvergänglich! Da es bei der Huttaler Widerwaage aber keinen Grundablass in diesem Sinne gibt, ist der Begriff: Widerwaage, hier nicht passend.
Den paar Gästen an den Tischen am Hubhaus schenken wir keine Aufmerksamkeit. Steigen über die Wiese ab zum Dammgraben. Verweilen kurz an der elektrischen Pumpstation die die Stangenkünste aus dem Polstertal zum Heben seines Wasser abgelöst hatte.
Ganz schön steil geht es hinunter. Der Fortuner Graben, der aus dem Fortuner Teich kommend die Stangenkünste antrieb, wird überschritten. Die gewaltige Radstube in der das Kunstrad seinen Platz hatte, lässt erahnen wie es hier früher zur Sache ging. So herrlich idyllisch wie es heute aussieht bestimmt nicht! So schlendern wir ganz in Gedanken der Vergangenheit versunken, an Hinweistafeln der alten Künste, am PolstertalerTeich vorbei, ein kleines Stückchen über den Campingplatz, zu unserem Parkplatz zurück. Erfreuen uns an der weißlichen Blüte der Kohldistel, einer Riesendolde unseres Wiesen-Bärenklau, der kugeligen blauen Blüte des Teufelsabbiss.  Sind glücklich, trotzt aller Sorgen und Nöte  die die  heutigen Zeit so überbordend ausschenkt, zu leben. Das Leben der Harzer Bergleute war nicht nur mühsamer, sondern meist auch viel kürzer!
Die Natur ist groß, verschenkt viele Dinge. Möge sie uns noch viele glückliche Tage schenken; mit ihre Engeln über uns wachen!
                                                                                                                                          Otto Pake

Kohl-Kratzdistel,

der Gemeine Bärenklau

der Teufelsabbiss blühen.