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Rheinsteig 2. Tag 

 Zweiter Tag Rheinsteig 1.11.2010  Um 8,30 Uhr machen wir uns wieder auf dem Weg. Das Frühstück war ganz gut, jedoch nicht überragend, zur gestrigen Ente war schon ein Unterschied! Ein trockenes Brötchen wurde als Wegzehrung eingesteckt und bei dunstigen Sonnenschein den gestrigen Weg nach Schlangenbad zurück, durch den Ort am Bach entlang, die Fallopia, der Japanische Riesen Knöterich, die am Bachufer wachsen haben wohl schon den ersten Frost abbekommen, sind braun und herbstlich; malerisch begleiten sie unseren Wiesenpfad am Bach. Marxhütte, Richtung Georgenborn zum "Grauen Stein" einem größerem freistehenden Quarzfelsen. Der Weg schlängelt sich romantisch zwischen herumliegenden Steinblöcken durch den Eichen-Buchenwald. Das verschleierte Licht verzaubert den Felsen geheimnisvoll im bunten Farbenspiel der Blätter. Wir sind begeistert und freuen uns schon auf den "Monstranzen Baum", einem Naturdenkmal, der einem Hostiengefäß gleichen soll. Gefällt, tot und bleich finden wir ihn. Er muss zu seinen Lebzeiten eine gewaltige Erscheinung gewesen sein! Nun liegt er da, zerschnitten und von Unrat umgeben, an einem Autoparkplatz am Straßenrand, immer noch gewaltig mit seinen Buckeln der überwachsenen abgebrochenen Aststümpfen. Bleich und vergänglich präsentiert er seinen gewaltigen Leichnam. Durch Trockenhänge, mit schönen bunten Ansichten führt uns der Rheinsteig, was für eine Blütenpracht würden wir, hier im Frühjahr, bis in den Sommer hinein, erleben können! Frauenstein erwartet uns mit modernen villenartigen Häusern, manche sehr hübsch, verschiedene sehr modern, eins, wir laufen direkt daran vorbei, mit einem durchlöcherten, glänzenden Stahlzaun abgegrenzt, die Gartenanlage mit verschiedenfarbigen Steinen, ein paar Sträucher sollen Leben in diese Wüste bringen. Wahrscheinlich gibt es hier Geld zuviel und Geschmack zu wenig. Die armen Nachbarn die sich so etwas Lebloses in so einer lieblichen Umgebung täglich ansehen müssen! Wir erreichen wieder die Höhe und betrachten den "Goethestein". Ein wunderschöner Aussichtsplatz. Die vielen herbstlich rot flammenden Kirschbäume begeistern uns und wir machen im Sonnenschein eine längere Pause. Wieder gibt es Harzburger Mineral Wasser und dazu zwei dicke Scheiben Rotwurst, die Achim auf unseren Wanderungen immer von Zuhause mitbringt, mit einer angerösteten Scheibe Schwarzbrot, Achim liebstes Wanderessen. Das mitgenommene trockene Brötchen kommt erst später zum Verzehr. Der Goethestein ist eine imposante große dreieckige gemauerte Natursteinpyramide mit Metallbild von Goethe. Erbaut zum Hundertsten Todestag des Meisters. Goethe war fast überall wo es schön ist oder war, so auch im "Nürnberger Hof", den wir auf unserem Weiterwandern rechts liegen lassen, hat er mit Sicherheit ein paar vergnügliche Stunden verbracht, der große Denker und Frauenfreund. Ein Stück auf der Straße, dann rechts in die Obstplantagen leitet uns das Zeichen. Gelb leuchten die Äpfel am Baum wo der Weg wieder abzweigt, viele liegen unten, ich esse nicht gern die Gefallenen, pflücke einen, er hat lauter kleine schwarze Pünktchen, sieht nicht mehr, wie von weitem, so einladend aus. Ich wische ihn an der Fließjacke ab, beiße im Weitergehen hinein. Ein süßsaurer Geschmack, an einen längs vergangenen Apfelbaum in Schlewecke, an die Kindheit vor sechzig Jahren erinnernd, lässt mich abrupt kehrt machen. Weitere Äpfel, trotzt ihrer unansehnlicher Stippen werden geerntet, verschwinden im Rucksack. Der Lindenbach begleitet uns, es geht unter der B66, der Bahn nach Schierstein bis zu Hauptstraße des Ortes, hier passe ich nicht richtig auf, folge dem Bachlauf weiter und der Rheinsteig hat sich verabschiedet. Eine verwinkelte Altstadt mit kleiner Kirche, reichlich Blumenschmuck in schmalen Gassen durchwandern wir, erreichen bald den Rheinhafen, treffen den Rheinsteig wieder, umwandern den Hafen in westlicher Richtung, der Rhein ist erreicht.  Brotzeit mit Rotwurst und Brötchen auf der ersten Bank bei sommerlicher Wärme. Reger Spaziergängerverkehr, Läufer und Radfahrer, Hunde-Ausführer, viele sind auf den Beinen, genießen das warme Wetter. Die Stadtgärtner mähen mit großen, lauten Maschinen zum letzten Mal die angrenzen Wiesen, Schnittgut liegt in Haufen umher. Ãœber die Hafenbrücke am Rhein entlang, Verwilderte Schifffahrtsgrundstücke von maroden Zäunen kaschiert. Hohe Pappeln, darunter ungepflegte Brache, ganz hübsche Ecken, eine große lärmende Fabrik, ein Schiff bringt Nachschub, wird mit einem Sauger entladen. Ventilatoren schallen laut aus offenen Türklappen; schnell vorbei! Wieder gepflegte Anlagen, alle Uferbänke besetzt. Achim will noch einmal trinken, setzt seinen Rucksack und sich zu einer allein sitzenden Dame. Dame, Tasche und Zeitung nehmen die Bank ein. Aufschauend räumt sie ein wenig ihre Utensilien zur Seite. Nach unserem "Guten Tag" wird sie freundlich, gesprächig, nett. Fragt nach woher  und wohin, gibt uns Tipps für weiteres Sehenswertes und für die Rückfahrt nach Schlangenbad. Nach ausgiebiger Besichtigung des Schlosses Biebrich, von außen, einem Parkspaziergang durch den zauberhaften Schlosspark, begleitet von lärmend schreienden grünen Papageien, die schwer in den Blättern der Platanen auszumachen sind, nur in ihrem schnellen Flug beim Baumwechsel sind sie gut zu sehen. Die Mosburg, warum mit einem o,  ist nicht zu erfahren, also die Mosburg wird gerade renoviert, sie ist als Ruine erbaut, so kann man sie doch auch als Ruine belassen! Die Gedanken sind frei und Geld ist hier wohl auch. Mit dem Stadtbus fahren wir zum Bahnhof Wiesbaden, warten fünfzig Minuten bei nun frischem Wind, auf den Bus nach Bad Schwalbach. Wir lösen den  Fahrschein bis zur Wambacher Mühle unserem Quartier, steigen jedoch in Schlangenbad aus, besuchen ein nettes Café, lassen es uns gut gehen beim Kännchen Kaffee und ortsbezogenen Kuchen. Schlendern in der beginnen Dämmerung zu unserem Quartier.  Achim ist ganz abgefahren auf halbe Ente, steht zwar noch im Angebot, ist aber bei der Bestellung – aus! In unserer Not bestellen wir Hausmacher Sülze mit Bratkartoffeln. Wir warten bei Bier und Rotwein. Die Sülze ist eiskalt, erwärmt sich mühsam an den Bratkartoffeln. Nix tolles! "Hat es geschmeckt", die Standardfrage der Bedienung. „Mit der Ente nicht zu vergleichen, Ente wäre uns lieber gewesen“ antwortet Achim. Als kleiner Trost wurde uns ein Schnaps angeboten. Wir nahmen an, bezahlten und gingen zum Fernsehen zu unserer Flasche Rotwein aufs Zimmer. Wäre das Essen so gewesen wie Gestern! Na man kann nicht alles haben. Ein schöner Tag wird mit einem Glas Rotwein, jeder auf seiner Bettkante sitzend, war nur ein Stuhl im Zimmer und der lag voll mit meinen Klamotten, beendet. Achim ist immer ordentlich, alle seine Sachen kommen auf den Bügel und fein sortiert in die Schublade, ein Könner und fast ein Pedant im Wegsortieren seiner Klamotten.. Hat nur einen Nachteil, meine Sachen sind immer sofort alle da, habe am Morgen alles sofort parat, er muss häufig seinen Rucksack mehrmals auf und zu machen bis er alles wieder verstaut, gefunden und beieinander hat. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Mein System macht es mir leichter. Doch auch morgen werden wir wieder pünktlich unsere Wanderung beginnen! Stehen wir halt früher auf.    

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