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Bachschwinde Steingraben

Steinaer Bach

Tompinambur

Tompinambur-Blüte

Gedenkstein-Dora

Sachsenstein

Fernsicht

Am Wegrand

Kranichteich

Neuhof-Sachsenstein

Wanderung zum Römerstein 

Der Riesen-Königssohn Romar im Römerstein

Sonntagswanderung!

Harzklub-Wanderung am 28. Okt. 2012

Verschwunden im Karst.

Zwölf Wanderer waren dabei dieses kleine Geheimnis um Osterhagen zu lösen. es war nicht das aller beste Wetter um 9:15 beim Pfennigpfeiffer Treffpunkt.. Bedeckt, trüb und kühl präsentierte sich der Morgen, waren gerade so am Frost vorbei geschrappt. "Hauptsache es ist kein Glatteis dort oben" so die Befürchtung eines Fahrers.  Schnell waren Fahrgemeinschaften gebildet und los ging die Reise über den Harz zum Parkplatz  DGH in Osterhagen.
An den Lärchenköpfen vor Torfhaus beginnender Reif an den Bäumen. Fichten und die noch geblätterten Erlen sowie die blattlosen Ebereschen sind mit weißen Kristallen geschmückt. Unten etwas schütter, doch in der Krone der Fichten und an den Blatträndern der Erlen, ein starker kräftiger Saum in Weiß; darüber, fast aufliegend, die Nebelwolken. Die Straße ist sauber, fast trocken. Alle fahren sachte mit angeknipsten Scheinwerfer hinter einander. Auf dem Torfhaus ruht heute am Sonntag, der sonst rege Ferienhausbau. Ob das mit den Fertigwerden vor dem Winter noch klappt? Eile ist geboten!
Nebelstrecke bis hinter Königskrug. An der Odertalsperre kommt die Sonne durch. Blinkende Wasserfläche eingefasst mit bunten Ahorn am Straßenrand. Dieses bunte, wunderschöne Bild wird an der Staumauer wieder vom Nebel verschluckt. Bad Lauterberg im leichten Nebel, dieser begleitet uns bis Osterhagen. Christian trauert dem gestrigen Tag nach: "Da war's klar, sonnig und das Harzpanorama von unserem Wanderweg einfach nur eine Pracht". Wir laufen ein Stück durch die Felder, stoßen auf den Karstwanderweg, "der hat hier zwar verschiedentlich Asphalt, doch eine herrliche Sicht", so Christian," hoffen wir das die Sonne es noch schafft den Dunst aufzulösen."
Trost von allen Seiten: "Das wird noch!"
Zügig geht es los. Bald hat sich unsere Gruppe auseinander gezogen. Beeilung ist angesagt, man merkt den jugendlichen Elan unseres Wanderführers.
Ein Erdfall in der Wiese wird erläutert, bringt uns alle wieder zusammen. Bald darauf die Bachschwinde Steingraben mit Hinweistafel. Nichts zu sehen von der Schwinde, nur hohes trockenes Schilf und andere Hochstauden mit Weiden durchsetzt, zeigen sich uns. Später ein alter aufgegebener Dolomit-Steinbruch mit herbstlich, trockener Vegetation. Wie toll muss das hier im Sommer blühen. Motocrossgelände. Fahrspuren an den Hängen zeigen das er von diesen Nutzern nicht vergessen ist.
Überall Erdfälle in den Wiesen, zum Teil versumpft mit interessanter Flora.
Die Sonne schafft es und Nüxei, der alten Zollstelle zwischen Hannover - Thüringen mit Gasthaus ,wird strahlend beleuchtet. Wir überqueren die stark befahrene  B 243, laufen hinter der alten Siedlung Richtung Römerstein. Der Steinaer Bach, der uns begleitet ist trocken, fast zugewachsen. Eine Wand mit über 2m hohen Tompinambur aus Nord-Amerika als Nutzpflanze kommend und nun verwildert, verschiedentlich sich mit seinen gelben Blüten schmückend, begleitet sein Ufer.
Rast und Diskussion am Gedenkstein für die KZ-Häftlinge aus "Dora" die in den letzten Kriegstagen hier noch leiden mussten!
Viele  der Geschundenen ließen dabei ihr Leben. Ihr Tod war sinnlos, ihre Leistung, der Bau der Helmetalbahn wurde schon gleich nach Kriegsende teilweise wieder abgetragen.
Bei meiner ersten Wanderung auf dem Karstwanderweg diente diese Trasse noch als Wanderweg! Schade das diese Streckenführung aufgegeben wurde, so verschwindet ihre Leidensleistung, findet nur noch auf Hinweistafeln Eingang in das Bewusstsein der Wanderer.
Der Römerstein, als herbstlich bunter Hügel vor uns, wird angesteuert. Am Nordhang eine Schutzhütte. Essenspause. Danach wird das Dolomit-Riff, eingehend erkundet und bestiegen. Verschiedene von uns glauben den Kopf des alten Riesen-Jüngling Romar, von dem der Römerstein seinen Namen haben soll, in den Gesteinsformen zu erkennen. Uneinigkeit darüber welcher Kopf der richtige ist, schaut doch einer nach Westen, ein anderer nach Osten!
Es gibt da eine brutale Liebesgeschichte zwischen dem Riesen Königssohn Romar, seine Familie war am Römerstein Zuhause, mit der Zwergenprinzessin Ruma aus dem Zwergen-Reich im Sachstein. Verbotene Liebe ist wohl immer die reizvollste. Gilt auch heute noch!
 Weist dieser Beziehungskrieg auf die auch heute noch bestehende Landesgrenze hin?
Wir umrunden den Römerstein, wenden uns nach Osten. Ein Gipsbruch leuchtet weiß von rechts herüber. Bunt bewachsene Abraum-Hügel begleiten uns, wobei das Gelb überwiegt. Wunderbare Blicke auf den Harz, dominiert vom Ravensberg ganz im Westen.Über den Bahnhof Tettenborn - Kolonie, auch hier waren KZ-Häftlinge untergebracht und bei der Arbeit.
Bei den Kranichsteinteichen wird abgebogen. Erst nach Norden, dann auf einem Feldweg, über eine frisch gejauchte Wiese nach Westen, zum nächsten Feldweg.
Blick auf Neuhof mit dem weißen Abbruch des Sachsensteins.
Die Schutzhütte Heideberg wird wieder pfadlos über eine Wiese erreicht. Blick zum eingezwängten Brocken nach Norden, nach Osten der Kyffhäuser nach Süden der Thüringer-Wald. Klare Weitsicht, ruhiges Spätsommerwetter.
Alle sind gut drauf,doch das Wandertempo ist für ein paar Mitläufer zu schnell.
Durch Steina führt unser Weg. Verlassenes Kurhaus, eine Dame auf der Straße sonst keine Einwohner sichtbar. Ein großes wunderschönes Hotel, geschlossen oder noch geöffnet? Kein Leben zeigt sich, nur am Ortsende pruckeln zwei junge Männer an einem Auto umher.
Wieder Hügel an mit grandioser Fernsicht. Straßenbauarbeiten. Der Umbau, bzw. Neubau  der 243 bringt Dreck an unsere noch sauberen Schuhe. Der Verkehr der B 243 fließt ununterbrochen. Wir müssen uns gedulden um auf die andere Seite zu kommen. Der Wiesenweg auf dem wir nun wandern, Osterhagen schon im Blick, endet. Ãœber Wiesen erreichen wir den Ortsrand. Blicken in alte Gärten, auf alte schiefe Gebäude. Schnatternde Gänse, auffliegende Tauben. Die Kirchturmuhr grüßt uns vom Turm rüber und schwupp sind wir wieder bei unseren Autos.
Eine Einkehr im Hofcafe in Bartolfelde bringt ganz erfreuliches: Tollen Kuchen, köstlichen Kaffee, nur die Trinkschokolade könnte wärmer sein. Doch die Preise hauen einen vom Hocker, natürlich vom Stuhl. Preiswert, wie zu Wendezeiten kurz hinter der Grenze, als die DM noch ihre Stärke bewies
Das haben wohl schon viele erkannt; denn die Bude ist voll, voller Gäste!
Tipp: Kehrt ein, zum Kaffee und Kuchen, im Bartofeldes Hofcafe.
Ein Dank an an unseren Wanderführer für die Streckenwahl und Einkehr. Alle hatten einen schönen, wenn auch etwas zu schnellen, Wandertag. Doch bin ich gewiss, mit den Jahren nimmt diese Wandergeschwindigkeit sicher ab.

         Otto Pake