Hob man die Schaufel an lag nicht, wie erwartet, eine zerquetschte Schrecke darunter! Nur eine vom Windzug des flachen, großen Schaufelblattes blanke freie Fläche war zu sehen. Selbst der feine Koksstaub, der leicht den Boden bedeckte, hatte sich davon gemacht! Ganz, ganz selten war uns das Glück eines Totschlags hold. Dank ihrer langen Fühler hatten sich die Biester mit schnellem Sprung vor dem versuchten Totschlag in Sicherheit gebracht. Es half alles nichts, die Viecher waren uns überlegen. Die Usambara wurden weiter geschädigt, brachten nicht mehr den Ertrag den sie bringen mussten! Das änderte sich nach einer Umbettung einer Leiche auf dem nebenan liegenden evangelischen Friedhof. Ein Bestatter hatte die Gärtnergehilfen des Betriebs gebeten ihm bei der Umbettung zu unterstützen. Man kannte sich und da war es eine Selbstverständlichkeit mit anzufassen bei dieser makaberen, nicht für jeden einfachen Sache. Man traf sich gegen Abend. Mit Schaufel und Hacke ging es an die Arbeit. Es zog sich bis in die Dunkelheit der Nacht bis der Tote wieder seine Ruhe, jetzt in neuer, der richtigen Nachbarschaft fand. Der Abschluss dieser nächtlichen Aktion fand dann im Aufenthaltsraum oberhalb des Kesselhauses seinen würdigen Abschluss! Am nächsten Morgen fanden wir im Arbeitsraum nicht nur völlig leere Kornflaschen, sondern auch ausgetrunkene und eine Reihe angetrunkener Bierflaschen, im und neben den Bierkästen, der nächtlichen Sause. Nicht wir fanden sie zuerst. Nein, unser Chef Max Schenk, der wieselflinke Frühaufsteher hält einem mit uns ankommenden Gehilfen eine der leeren, nicht weggeräumten Bierflaschen entgegen. Die Luft ist schon geholt um ihm einen kräftigen Marsch zu blasen. Da entdeckt er in der Flasche eine kleine Truppe der Gewächshausheuschrecken. Der Marsch bleibt ungehört. Ein Staunen liegt auf seinen Gesichtszügen. Fast anerkennend die Worte: "Dann hat ja euer Suff doch noch etwas eingebracht".
Es wurde nicht mehr gespritzt, genebelt oder mit der Koksschaufel auf Schreckenjagd gegangen. Ein paar Resttropfen Bier in vielen Flasche entsorgten die eingewanderten ostafrikanischen Gewächshausheuschrecken restlos. Sie kamen zwar in die Flaschen aber durch den engen Flaschenhals nicht wieder heraus. So läuft's im Leben. Voller Tücken sind die Stellen zu denen sich viele auf der Suche zu vermeintlichem Glück drängeln.
Ein Schuppiger-Porling hat die gesamte Oberfläche eines vergehenden Hainbuchen-Stumpen überwachsen. Breit und behäbig wie ein hingeworfenes Sofakissen hat er den Stuken unter seinem schuppigen Hut begraben. Die Größe des daneben wachsende Parasol, des Riesenschirmpilz, drängt zum Vergleich zwischen einer wie 2 Cent- und einer 2 Euro-Münze. Beide, vor allem der Parasol findet bei Liebhabern, wenn er im Eimantel gebraten serviert wird, große Anerkennung. Der Schuppige Porling dagegen, hat nur ganz jung, in Butter gebraten, ein paar wenige Liebhaber.
In die gelb-braune-grüne Welt des herbstlichen Harly bringt, mit seinen blauen kleinen Glöckchen, die Acker-Glockenblume ein wenig Sommerfreude zurück. Angelehnt an einen vergehenden Buchenstamm zeigt sie, weit über ihre sonstige Blühzeit hinaus, noch ihre blauen nickenden Glöckchen. Ihr botanischer Name lautet Campanula rapuncoloides, was nicht anderes bedeutet als: Glockenblume mit den kleinen Glöckchen. Als Rapunzel-Glockenblume wird sie auch bezeichnet.
Ein gutes Stück des Weges begleitet uns ein jüngerer Bestand von Elsbeeren. Ihr grünes Laub, die Blattspreite, ist in ein sattes herbstliches Rot gewechselt, welches von leuchtend gelben Blattadern durchzogen wird. Die Elsbeere ist für eine kurze Zeit im Herbst ein Hingucker. Doch bald liegen ihre herbstlichen Blätter vom Wind gepflückt, vergehend am Boden. Da ist der Jungwuchs des Berg- und Spitzahorn ausdauernder. Ihre Blätter wechseln von Grün auf Gelb, verbleiben lange an ihren jungen dünnen Trieben. So wird der Waldboden von einer grün-gelben Blattwelle überzogen. Wenn dazu noch Sonnenstrahlen das Ganze leuchten lassen, könnte man für den Moment meinen, der Herbst ist die schönste Zeit des Jahres.
Die Waldmänneken-Höhle ist jetzt mit einem festen Gitter verschlossen. Der früher offene Zugang versperrt. Dinosaurier-Spuren sollen ihre innere dunkle Felswand schmücken. Diese sind mir in dem dunklen Loch, als es noch nicht von einem verschlossenen Gitter versperrt war, verborgen geblieben. Vielleicht sind es ja auch halb vergangene Höhlenzeichnungen ehemaliger schutzsuchender Bewohner die da gefunden sein sollen. Das wäre dann das Wunder, die Attraktion für den Harly. Vielleicht würde der Tumult vom Vezere-Tal in Frankreich zum Weddebach bei Weddingen wechseln!
Mit kleineren Wundern kann das Tal der Wedde schon Heute aufwarten. Kleine Flächen seiner Ufervegetation sind von einer weißgrauen schleimigen Masse überzogen. Dieser Schleim umschließt sehr dicht und kompakt die grünen Blätter, die Ranken des Gundermanns, krabbelt an den Blattstielen des Girsch in die Höhe. Beschließt aber weiter die Bodenvegetation zu überschleimen.
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