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Seite 2 Zum Elfenstein 

1 SchmalblÀttriges-, Wald-Weidenröschen

Ähnliches  finden sich gleich nebenan beim Kompasslattich. Der trĂ€gt noch ein paar BlĂŒten mehr in dem Gewirr, schon vom Wind fortgeblasenen Samen, seiner nun leeren FruchtstĂ€nde. Immer wieder tauchen die weißen Federköpfe des Gemeinen-, des Hain Greiskraut auf. Mitten auf dem Weg, in Reihe hintereinander, die braunroten FruchtstĂ€ngel des Ampfers. Der hat wieder eine eigene Verbreitungsstrategie. Der lĂ€sst sich zwar auch vom Wind aufnehmen. Besitzt aber keine FlugunterstĂŒtzung durch feine Haare, sodass er nicht weit davon getragen wird. Der Ampfer setzt mehr auf das Wasser. Er ist ein Schwimmer! Das Wasser trĂ€gt ihn weit und wenn es einmal nicht gleich klappt mit dem passenden Standort, so macht ihn das keineswegs unruhig. Er kann warten, bis 50 Jahre bleibt er keimfĂ€hig. In einer feuchten Senke blĂŒht  in rosa-rot der Wasserdost, das Kunigundenkraut, der Liebling vieler Schmetterlinge, der Schwebfliegen. Abstand halten sollte man sich von ihm, sein Gift kann Allergien auslösen. Noch etwas Besonderes zeichnet ihn aus. Viele Leute ordnen ihn  vom Habitus her, mit seinen kleinen, eng beieinander stehenden winzigen KorbblĂŒten, zu den DoldenblĂŒtlern. Da gehört er aber nicht hin. Im großen Reich der KorbblĂŒtler, da ist er zu Hause. Seine kleinen Pappusflieger die der Wind davon trĂ€gt, zeigen das zusĂ€tzlich an.
Überall, auch zwischen den Himbeeren bildet der SalbeiblĂ€ttrige Gamander große BestĂ€nde. Seine unscheinbaren gelblichen BlĂŒten, am bis zu 50 cm langen StĂ€ngel, werden vielfach gar nicht betrachtet, werden einfach ĂŒbersehen. Doch ist er im Harz an allen Wegen reich vertreten. So sachte verliere ich mich in den verblĂŒhten Schönheiten. Doch je höher ich steige desto mehr drĂ€ngt die Aussicht in den Fokus. Weit reicht der Blick ins, ĂŒber das  nördliche Harzer Vorland, so das die Wahl zwischen den Schönheiten im Nahbereich am Wege, oder in das weit hingestreckte Harzervorland schwieriger wird, wohin man seinen Blick lenkt, was man betrachtet. Schwer fĂ€llt da die Auswahl. Der Kompromiss gelingt, indem immer wieder zwischen der Ferne, der NĂ€he gewechselt wird. Da hat man zwar Beides. Jedoch Beides nur zur HĂ€lfte. Diese Entscheidung trifft  jedoch jeder selbst, wobei Varianten nicht ausbleiben werden.
Bald taucht unter den letzten verbliebenen grĂŒnen Fichten der "Elfenstein" auf. Ein Platz der Mythen und Geschichten. Hier war und ist das Reich der Elfen, der Feen. Noch heute wird hier geraunt, getuschelt, gewispert; werden hier Geschichten erzĂ€hlt  und erfunden. Auch wenn es sich heute meist um junge Paare in allen Altersstufen und nicht um Elfen und Feen, handelt. Der Elfenstein ist und bleibt ein Ort zauberhafter, verschwiegener Geheimnisse. Er plaudert  nicht, er behĂ€lt seine Geheimnisse. Nicht einmal seine Herkunft, sein Entstehen gibt er so richtig preis. Zum Acker-, Bruchberg-Kammquarzitzug gehört er, wird oft geschrieben. Der zieht sich meist unterirdisch verlaufend von Rheinischen Schiefergebirge bis zum Flechtlinger Höhenzug. In unserem Harz ist er beim Aufstieg des Brockengranits, seinen Nebengesteinen wie Gabbro und Diabas von diesen durch ihre enorme Hitze einfach "aufgefressen" worden. Der Quarzit fehlt hier. Taucht erst bei der KattnĂ€se, im Ilsetal als Ilsenburgquarzit wieder auf. Er verlĂ€uft also von SĂŒdwest kommend nach Nordost.   Unser Elfenstein verlĂ€uft jedoch in einem Riegel von 20m MĂ€chtigkeit auf einer LĂ€nge von gut 2000m, in Richtung SĂŒdwest. Sozusagen zwischen  BĂ€chen: Bleiche, GlĂ€secke, Schlackentalsbach. Wie ein Riegel aus Granit mit milchigem Kammquarzit ĂŒberzogen so prĂ€sentiert er sich bis heute. Eine steinerne Treppe fĂŒhrt hoch zu seiner Aussichtsterrasse. Alles abgesichert mit dem typischen eisernen HarzklubgelĂ€nder. Von hier oben reicht der Blick fast ĂŒber die gesamte "Harzburger Bucht". Das fehlende StĂŒckchen betrachten man am Besten vom östlich gelegenen Harzburger Fenster. Die  Harzburger Bucht  bildet sich durch die "Schimmerwald Zacke". Das ist eine nach Norden abgeglittene Dachscholle der Harzberge. Eine Harzrandstörung, die den  Nordwest--SĂŒdost Verlauf des Harzes etwas durcheinander bringt. Hier, am Rand der Harzburger Bucht, finden wir viele magmatische Erguß- und Tiefengesteine wie Diabas, Gabbro, Granit, dazu den Acker-Bruchberg, den Ilsenburgquarzit ,sowie Grauwacke. Der Tonschiefer ist durch das Schmelzen von Granit und Gabbro,  metamorphos zu Elfensteinquarzit umgewandelt worden. Weitere jĂŒngere Gesteine  in der Aufrichtungszone der Harzburger Bucht sind Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper, einem Gemisch aus bunten Ton-, Sand- und Gipssteinen. Besonders soll noch der Butterberg angesprochen werden. Der wie der Sudmerberg bei Goslar aus  einem versteinerten flachen Meeresstrand, der zu Kalksandstein gepresst worden ist, besteht. Am Butterberg ist das Gestein schrĂ€g, nach Norden fallend,  aufgeschoben. Beim Sudmerberg ist es aufgeschwommen, in der Waagerechte geblieben. Auch die Heilquellen von Bad Harzburg sind ein Produkt der damaligen UmwĂ€lzungen und Ereignisse. Sie, die Heilquellen haben Bad Harzburg seinen Namen gegeben, sein Dasein garantiert. Bad Harzburg zu einem Begriff in Deutschland werden lassen. Vergangen sind die Zeiten einer gediegenen, exzellenten Kur- und Badestadt. Heute regiert der Rummel. Die Jagd nach dem GlĂŒck nimmt einen neuen Anlauf!.

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