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Die Wildnis am westlichen Brocken. 

1 Ehrenfriedhof Oderbrück

Eine Sonderführung 2012 im NP. 

Der Ehrenfriedhof Oderbrück liegt eingebettet im Grün von Fichten und Kiefern. Die Blätter der Eberesche in gelblichen Grün. Das eiserne Tor zum Friedhof steht weit auf. lenkt den Blick auf das Kreuz aus Granit, dass die Gräber von 99 gefallenen deutschen Soldaten und 14 russischer Kriegsgefangener Soldaten, die den Marsch in ein neues Lager nicht mehr schafften, hier den Tod fanden, unter seinen Schutz stellt.. Die großen Blüten des Alant am Zaun, wirken mit ihrem gelben Strahlen wie kleine trostspendende leuchtende Sonnen. Etwas weiter am Weg zum Dreieckigen Pfahl hat das Heidekraut die toten am Boden liegenden Fichten fast überwachsen. Ihre rosa Blütentrauben leuchten zwischen den toten Stämmen hervor. Lassen das Sterben der Fichten vergessen. Sie bezeugen das ein neues Fichtenleben weitergeht. Die Chance dazu liegt in ihren Samen im Boden.  Fällt ein Lichtstrahl auf sie, keimen und treiben sie und zwar in einer Vielzahl die auf den ersten Blick beunruhigend wirkt. Regelrechte Fichtendickichte wachsen da heran. Doch nur die Stärksten in diesen Dickichten werden überleben. Sie werden den Schwächeren ihrer eigenen Art das Licht nehmen, sie so langsam in den Tod treiben. Die Natur ist nicht zimperlich, kennt nicht die menschliche Moral. Tod oder Leben ist das Prinzip der Natur. Schwächen werden nur in Ausnahmen geduldet!
Am Fingerhut, der uns blühend begleitet ist das Prinzip des Lebens, des Sterbens wie die Natur es fordert, leicht zu erklären. Der Fingerhut ist eine zweijährige krautige Pflanze. Das heißt im ersten Jahr nach ihrer Keimung wächst ihre Blattrosette, schließt ihr Wachsen mit der Bildung einer Knospe ab. Im nächsten, dem zweiten Jahr ihres Lebens, strebt die Knospe zum Licht, entfaltet auf langem Stengel ihre Blüten. Hummeln und andere Insekten bestäuben sie. Sie fruchten, bildet viele Samen aus. Die fallen zur Erde oder verschwinden in den Mägen der Vögel. Ihr Fruchten ist gleichzeitig ihr Tod!
Über eine unwahrscheinlich lange Zeit können ihre Samen im Boden verbleiben. Wird der Boden, in dem sie keimfähig verharren, aufgerissen, gestört und fällt dadurch ein Lichtstrahl auf das Samenkorn, beginnt es zu keimen. Der Kreislauf des Leben beginnt erneut. Fruchten und Sterben ist das Gesetz der Natur. Diesem Naturgesetz ist alles Leben untergeordnet, dies wird im Leben allzu oft vergessen.
Der Dreieckige Pfahl taucht auf. Eine Grenzmarkierung von 1698 zwischen den Forsten von Elbingerode und Braunlage. Damals bestimmte ein dreieckiger Holzpfahl die Grenzlinie. Andere Grenzpfähle aus Stein und Holz folgten dem Ersten. Die Grenzanlieger wechselten. Die dreieckige Form blieb. Der Dreieckige Pfahl von 1866 war Grenzstein zwischen dem Herzogtum Braunschweig und dem Königreich Hannover. Dann markierte er die Grenze DDR- Bundesrepublik Deutschland. Hier verzichtete man von DDR-Seite auf die Korrektheit des Grenzverlaufs. Der Dreieckige Pfahl stand abseits in der Bundesrepublik. Die DDR verzichtete auf den spitzwinkeligen Verlauf der Grenzziehung, nahm den Bogen Richtung Winterberg(DDR) und Wurmberg (Bundesrepublik) großzügiger! So blieb Platz für Keulen-Bärlapp und Scharfen Berufkraut. Die DDR errichtete ihren Sicherheitsgrenzzaun, schnitten den Wanderweg zum Eckersprung ab. Bald hatten Zollbeamte, Wanderer und Skiläufer eine Spur entlang der DDR-Grenze zum Eckersprung getreten. Das ist nun schon wieder Vergangenheit. Trampelpfad und Grenzzaun sind verschwunden. Wo der einmal stand, die Betonplattenspur der Grenztruppen verlief, ist Stiefmutter-Kies zur Verfestigung aufgeschüttet. So weist uns ein gelbes Kiesband den Weg zum Königsberg. Doch bald wechselt der Stiefmutter-Belag des Weges wieder auf zwei neben einander verlaufenen Lochplatten. Vorbei an der Quelle der Kalten Bode, die nach Stiege - Elend herunterspringt um sich hinter Königshütte mit der von Braunlage herunter kommenden Warmen Bode zu vereinen, als Bode weiter zu fließen.
Hier am Goethe-Bahnhof steigen wir auf  dem Goetheweg, der nur noch den Namen trägt, ansonsten reine Wildnis ist, hoch zum Königsberg. Die Felsengruppe "Hirschhörner" lassen wir links liegen. So auch auf das Betrachten des Bestandes  der "Teufelsklaue" dem Tannen-Bärlapp.  Bunte Torfmoose, Sphagnum-Arten zeigen die Wiedervernässung der Hochmoore an. Trittfest sind nur die grün-rot-braunen Bulben der Rasen Haarsimse. Ein Eiertanz zwischen nassen und trockenen Füßen beginnt. Rote Beeren an grazilen, auf roten Torfmoos liegenden Ranken, zeigt die Gewöhnliche Moosbeere.

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11Gewöhnliche Moosbeere

12 Rasige Haarsimse

13 Königsberger Moor

14 Moosbeeretriebe / mit Rauschbeere