Was so ein kleiner Streit um einen Straßennamen so nach sich ziehen kann:
Woher kommt der Name, was bedeutet er?
Der Versuch einer Antwort:
Die Kattnäse ist ein wunderschöner kleiner Aussichtspunkt auf der Höhe des Wartenbergs. Jetzt, nachdem der Borkenkäfer dort vorbei gezogen, der Fichtenwald verschwunden ist, gleitet der Blick weit über die Landschaft des Nordharzes. Wenn die Rapsfelder blühen, Wolkenschatten abwechselt mit Sonnenschein das Nördliche Harzervorland, ausleuchten, dann kurzfristig verdunkeln, ist das Betrachten von hier oben besonders reizvoll. Doch auch bei trüben, nebligen Wetter, wenn die Augen nur die nahe Umgebung betrachten können, finden sie an jedem Stein, an jedem Strauch und Grashalm, auf dem Boden immer etwas Besonderes. Oft sogar etwas was sonst unbeachtet unter den Stiefelsohlen verschwindet. Diese kleine Klippe hat schon etwas Begeisterndes.
Und da wären wir schon bei der "Kleinen Klippe", denn nichts weiter verbirgt sich in der Volksetymologie hinter ihrem Namen. Mit Katzen, Katen (kleinen Hütten) hat ihr Name nichts zu tun, obwohl Wildkatzen hier herumtollen und auch eine kleine Hütte, nicht weit weg verborgen, umher steht.
Im Tal vor uns , zwischen Wartenberg und Uhlenkopf, sammelt sich das Wasser des Kattenbachs. Auch zu Trockenzeiten rinnt er immer ein wenig. Leider hat er das Bedürfnis zwischen Wolfsklippe und Ottenhai häufig im Untergrund zu verschwinden. Trocken wird sein Bett. Trocken bleibt es auch am westlichen Rand des Heinischen Bruchs. Erst nachdem das Wasser aus der Quelle am Nördlichen Butterberg, das ihn hinter dem alten Bahndamm Harzburg - Wernigerode, wieder mit frischen Wasser versorgt, rinnt er wieder. Dieses Wasser vom Butterberg fließt immer! Ich vermute, es ist sowieso sein Wasser, das er da zurückbekommt. Sein Wasser was zwischen Ottenhai und Wolfsstein im Untergrund verschwunden ist.. Sei's drum. Jetzt gurgelt er durch die Feldmark von Westerode, speiste früher noch das Westeroder Schwimmbad und wenn er sich mit dem kleinen Fließ, das sich am Horn, dem westlichen Fortsatz des Butterbergs, südlich von Westerode sammelt, auf manchen Karten schon als Schamlahbach, in Westerode jedoch Maschbach, bzw. Bäckerbach genannt wird, in Bettingerode sich mit dem Kattenbach vereint, verliert er seinen "Katt" , sein "Klein" und der Bach wird offiziell zur Schamlah. Ein paar Meter weiter bekommt die Schamlah noch einen Zuschuss vom Lehmgrundgraben. Der kommt herunter vom Dreibörnerweg am Wartenberg. Durchfließt und entwässert den Heinische Bruch. In hohen Böschungen fließt nun die Schamlah, begleitet von alten Kopfweiden, nach Lochtum. Setzt da, bei Hochwasser, ein paar Straßen unter Wasser um einen guten Kilometer weiter in der Ecker aufzugehen.
Was ist nun mit dem "Kattenbogen"? Lasst ihm sein kleines Geheimnis. "Kleinerbachbogen" ist doch viel zu lang für einen Straßennamen und erklären warum der schnurgerade dahineilende Bach einen Bogen hat, müsste man obendrein!
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