Bringt Mittagstisch zu Gästen außer Haus. Achim und ich wählen den Weg am Gleise-Bach entlang nach Beutnitz, verlassen für ca. 2 km die Saalehorizontale. Die Sonne hinter Nebelschleiern verschwunden. Trotzt Sperrschild: "Nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge frei" drängeln uns mehrere Autos in die nasse Wiese. Eine riesiges Ungetüm von Ackerspritze schwenkt seine Düsen aus, treibt feinen Wasserstaub auf vegetationslosen Acker und uns. Der Große Wiesenknopf am Ackerrain. Treffen die Saalehorizontale wieder. Keine Rast und Aussicht am Königsstuhl. Stäubende Birnenboviste auf totem Holz, schlanke, junge eßbare Flaschenboviste aus Moospolstern wachsend. Die Rötende Tramete gesellig über- nebeneinander an Hainbuche. Der Rot-Buchenwald mit noch grünblättrigem Jungholz wechselt, junge Buchen werden rar. Der Waldboden mit Immergrün überzogen. Dieser immergrüne Halbstrauch aus der Familie der Hundsgiftgewächse nimmt den keimenden Bucheckern das Licht, unterdrückt ihre Naturverjüngung. Maserknollen an alten und jungen Buchen. Gedenk- und Grenzsteine am Sporn des Großem Gleisberges, die Ruine der Kunitz-, der Gleisburg. Den Fensterbögen, den Kalksandsteinen der Ruine ist es gleichgültig wie man sie nennt, sie trotzen schon lange Zeiten den Winden des Saaletals. Dies ist nebelverhangen, keine, schwache Sicht auf die Saale. Der Berghang in braun-gelb der Herbstfarben. Eine Buche am Hang oberhalb des Weges zeigt ihr frei gespültes kräftiges, verflochtenes Wurzelwerk. Die Doppelstämmige behauptet trotzt diesem Handikap ihren Platz am Hang. Achim entdeckt eine armdicke Schlange zischen dem Wurzelgewirr. Nur ein toter vom Kambrium überwallter Wurzelstumpf. Der Wald weicht Wiesen und Ackerflächen. Stengellose Kratzdistel, letzte Blüten der Großen Brunelle, Samenstände der Gemeinen Goldrute am Wegesrand der Streuobstwiesen. Gegenüber, eingefasst im grünen Gürtel von Laubgehölzen Laasan, ein kleines Dörfchen vorm "Hufeisen Jenzig". Kalkaster und die jetzt roten tiefgeschlitzten Blätter des Blutroten Storchschnabel neben uns.