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1 Lilienhähnchen

2 Buschwindröschen

3 Windröschen

4 Frühlingsplatterbse

5 Leberblümchen

6 Bärlauch

7 Nachtviole

8 Große Sternmiere

9 Erdrauch

10 Sumpfdotterblume

11 Rotbuche

12 weibl. Rotbuchenblüte

13 Waldmeister

14. Blaurote Steinsame

15 im Bestand

16 Aronstab

Benzingerode, Austberg,.... Wolfsholz, Fernwanderweg Thale, Benzingerode. 

Dienstagswanderung am 08.04.2014

Der Wetterbericht versprach Sturm, Regen mit vereinzelten Wolkenlücken aus denen die Sonne nur in kurzen Intermezzos das Herz erfreuen sollte.
Bei soviel negativer Ansage wählte ich eine Wanderrute die, sollte der Regen uns erwischen, die Möglichkeit bot unsere Fahrzeuge wieder schnell zu erreichen.
Auch boten sich zwei Kneipen in Benzingerode zur Einkehr an. Einkehr, so habe ich es verstanden sind ein Novum, eine neue Tatsache, bei der Dienstagswandergruppe.  Nicht unbedingt meine Begeisterung hervorrufend, vor allem nicht, wenn es nur darum geht die Einkehr als Mittelpunkt werden zu lassen. Gegen eine gemeinsame Einkehr am Ende einer Wanderung, an dem dann der Weg, das Erlebte, das Gesehene noch einmal besprochen werden kann, dafür kann ich mich schon erwärmen. Also möglichst die Einkehr zu Schluss des Weges!
Mein Wandervorschlag "Austberg" fand, bei einer Gegenstimme: " Dann lerne ich den "Großen Fallstein" wieder nicht kennen", Zustimmung.
"Zweiter Treff: Parkplatz gegenüber der Kirche in Benzingerode" alles klar? Kopfnicken. Also los. Alle trafen sich wieder. Vom "Autofahrschuh" in die Wanderschuhe wechseln, ein bisschen  quasseln, dann machten wir uns behände auf den Weg. Hübsch führt ein kleiner Weg über den Friedhof auf die Höhe des Austberges über den Ort. Ein alter Wehrmachtshelm eines gefallenen Soldaten des letzten Krieges hat die Zeit überdauert, schmückt noch heute das Grab des früheren Trägers. Ansonsten bunter Blumenschmuck der das Gedenken an die Verstorbenen wachhält. Ein "Roter Milan", die Gabelweihe schwebt im Wind ohne Flügelschlag über uns. Gut zu erkennen an seinem hellroten Gefieder, seinem tief gegabelten Schwanz, seinem nach Beute spähenden gesenkten Kopf. Er hat es zunehmend schwerer in seinem Leben. Die "Neuen Energien", die Energiepflanzen-Kulturen schränken seine Jagdgründe mehr und mehr ein. Er hat es schwer den geeigneten Nistbaum zu finden, seine Jungen groß zu ziehen, denn Holzeinschlag und der gelb blühende Raps sind gegen ihn. Wenn er beides unter seine Kontrolle bekommen hat, ein Nest voll Junge auf seine Jagdbeute warten,dann saust ihm im Suchflug, einer der drei Windflügel der Windräder aufs Haupt und hin ist die Herrlichkeit! Totalverlust! Es ist nicht nur für diese kleine Vogelfamilie eine Katastrophe sondern auch für uns. Denn so geht über kurz oder lang, aber stetig, ein Flugkünstler der Lüfte, ein spezieller Lebensbegleiter unserer Breiten, uns auf Dauer verloren. Doch noch schwebt er, engelsgleich, auf seinen Schwingen über uns.
Benzingerode ist in Kirschblüten eingehüllt. In fast jedem der Gärten stehen noch die Bäume. Noch hat hier nicht der gepflegte Rasen, der Garten der Betonsteine in dem noch der letzte grüne Stängel, der es wagt aus den mit Sand gefüllten Ritzen zu sprießen, radikal bekämpft wird, die Ãœberhand im Ortsbild. Jugenderinnerungen an den Frühlingspaziergang  in Göttingerode. Lange her!
Den Aufstieg zur wieder errichteten Warte, dem Turm auf der Höhe, lassen wir rechts liegen. Folgen dem Wiesenpfad am unteren, mit verschiedenen Gehölzen bewachsenen Hang. Ein frisch ausgetriebener Rotbuchenzweig wird mit Hilfe eines Wanderstockes eines "Zweistockwanderers" herunter gebogen, abgebrochen. Etwas neues für die meisten Augen habe ich in der Hand. Einen blühenden Zweig der Rotbuche (Fagus sylvatica). Mehrere männliche Blütenkätzchen sitzen am frischen Austrieb mit langen, dünnen, wackeligen Stielchen, weit die sich bildenden Blätter überragend. Bereit ihren Pollen dem Wind anzuvertrauen. Die weibliche Blüte sitzt, mit starkem Stiel auf der Spitze des Triebes, hält sich etwas verhalten zurück, möchte von einem anderen Partner bestäubt werden, nicht von denen, die  neben ihr baumeln.
Neben diesem "Neuem" treten die Hainbuchen, Hasel, Hartriegel, Weißdorn, Feldahorn, Pfaffenhütchen, Lungenkraut und Heckenrosen etwas zurück. Am Ende des Hanges läuft, im sachten Anstieg ein Weg zur Höhe, zum Warte-Turm. Hier begleiten uns das weiße Buschwindröschen, das gelbe Windröschen, verblühte Leberblümchen, die ersten Blattstängel des Türkenbundes, vereinzelte Schlüsselblumen. Auf der Höhe, im offenen, das erste blau der Blauroten Steinsame. Das Spiel mit dem Zerdrücken seiner weißen, vorjährigen Samen, die noch an den trockenen Stängeln vom letztem Jahr zu finden sind bereitet immer freudiges Erstaunen. Keiner schafft es eines der weißen Kugelsamen zu zerquetschen.
Auf der Warte herrscht der Sturm. Frisch ist er und die Jacken, die vorher schon die Schulter verlassen hatten, werden schnellstens übergezogen und zugezippt.
Im Nu ist das hungrige Wandervolk am Essen und Trinken. Im Windschatten der Bäume, im Sonnenschein lässt es sich gut rasten. Beim späteren Weitergehen wollen sich so ein paar Hintern nicht von den Bänken lösen; zu gut ist es hier der Bequemlichkeit die Chance zu geben. Doch gibt es Quengler die sie doch wieder auf die Füße bringen. Der Austberg hat zwei Rücken. Das war die Hälfte des südlichen, die mit der Warte, die wir begangen haben. Wir wechseln nun zum nördlichen Rügen, der sich hoch oberhalb der B6n Richtung Wernigerode, nach Westen zieht. Ein kleiner Pfad auf dem Kamm unter Bäumen mit Gold-Hahnenfuß, im Licht blühen, schon üppiger, Blaurote Steinsame, sonst die gleichen Pflanzen wie schon bei der Warte. Auffallend hier die vielen Stängel des vorjährigen Türkenbund. Mit starrem festen Stiel tragen sie ihre Samenkapseln, halten sie in den Wind um ihre hübsch übereinander geschichteten, platten Samen im Stoßverfahren freizugeben. Die meisten sind leer geschüttelt, doch in einer Kapsel stapelt sich noch ihr Samen, so dass ich das Verteilersystem des Türkenbundes zeigen kann. Ein ständiges Rauschen des Verkehrs auf der viel befahrenen B6n stört ein wenig, untermalt das Gezwitscher der Vögel.
Auf neuen Betonstreifenfundamenten des Landwirtschaftlichen Weges wandern wir zum Wolfsholz. Hier blühen im Sumpf die Sumpfdotterblumen. Nicht viele, der Sumpf ist trocken gefallen. Der Aronstab hat seine Blütenscheide, seine Spatha schon geöffnet, zeigt schon seinen rot-braunen Kolben. Ein Schnitt mit dem Messer bis zum Stiel zeigt wie diese Kesselfallenblume für ihre Befruchtung sorgt. Man staunt über den Einfallsreichtum der Natur! Da sage noch einer die Pflanzen hätten keinen Verstand! Was sind wir doch für Pinsel, dass wir uns einfach über sie stellen! Wir mit unseren "klugen Köpfen"!
Ein Verbotsschild am Baum versperrt den Weiterweg nach links. Rechts bringt uns der Wanderweg zum Fernwanderweg Niederlande-Thale. Nur ein kurzes Stück auf den breiten Fahrweg, dann geht es wieder auf schmalem Pfad zwischen den weißen Flächen der Buschwindröschen unter den hohen, im Blattaustrieb befindlichen Buchen an den Waldrand. Entlang der eingezäunten Streuobstwiesen mit blühenden Kirschen, im Aufblühen befindlichen Birnen, dem zarten ersten rot der Apfelblüten. Die Gemeine Nachtviole (Hesperis matronalis) findet noch Beachtung, desgleichen ein vollerblühter roter Stauch, der sich beim Näherkommen als Scheinquitte, Zierquitte ( Chaenomeles japonica) herausstellt.
Um die nächste Ecke stehen unsere Autos.
Beide Kneipen im Dorf geschlossen. Eine wohl für immer, die zweite Ruhetag. Als Einkehr-Reserve habe ich die Veckenstetter Fischzucht mit  Außensitzplätzen im Kopfe. Da der Tag, bisher zwar wolkenreich ohne Regentropfen, mit kurzem Sonnenlücken durchsetzt, es ganz gut mit uns meinte, fand mein Vorschlag Zustimmung. Bei der Fahrt zum Fischwirt hatten sich eine Autobesatzung dann doch umentschieden. "Fisch, mit so vielen Gräten! Fisch essen wir nicht" da waren wir nur noch Zwölf. "2o Minuten warten", die Brötchen mussten erst aufgebacken werden, da waren wir nur noch Zehn. "Ein Bier trinken wir noch mit euch", da waren wir noch acht. Acht wartende Wanderer aßen dann sieben geräucherte, warme Forellen mit Brötchen und tranken Bier oder Limo dazu. Der Herr der zwei mit dem einen Fisch machte dann noch Terz weil es nur ein schwabbeliges Plaste-Besteck dazu gab. Eine Forelle, wohlschmeckend, mit Brötchen und Meerrettichcrem für 6,80 Euro mit frischen Wind im Sonnenschein!
Sieben fanden es toll, ich war bei denen, bis dann ein plötzlicher Windstoß den vollen Limo-Becher meiner gegenübersitzenden Nachbarin umwarf, mir die Hälfte der Brühe auf den Schoß schwappte. Der Rest der Limo floss im breiten Strom über die schräg stehende Tischplatte. Infolge des fehlenden Limo-Nachschub bildete sich ein keiner See im letzten Drittel der langenTischplatte. Eifrige Finger der Schadenfreudigen schufen ein Fluss-Limo-Delta das den klebrigen Saft abtropfen ließ. Alle hatten ihren Spass. Ich mit meiner nassen Hose war weniger begeistert!
Welche kleine Sünde, die die sofortige Bestrafung nach sich zog, hatte ich begangen?

Otto Pake

17 Apfelblüte

18 Apfelbaum

19 Schöllkraut

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