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dem Bild des "Alten vom Berge", getroffen. Direkt aufs Haupt ist sie ihm gefallen. Sein runder Pfahlträger ist vom gewaltigem Schlag über 2/3 seiner Länge in den Waldboden getrieben. Unser "Alter vom Berge" betrachtet nun die Welt aus der Perspektive eines Sitzenden. Eine Birkengruppe hält zwei, im Fallen befindliche Fichten, mit ihren unbelaubten Kronen in übergroßer Schräglage fest. Verhindert ihren Sturz auf den Weg. Wie lange kann die Gruppe die Last halten? Ein kräftiger Windstoß kann für einen Vorübergehenden zur tödlichen Falle werden.

Linker Hand ein Bergsporn mit Aussicht. Besser mit Winteraussicht. Im Sommer bei Blätter an den Laubbäumen ist von "Aussicht" nicht viel übrig, dann dominiert die Ansicht auf Buche, Ahorn, Birke und Co.

Jetzt ist der Sudmerberg mit seiner Siedlung, das Krankenhaus Goslar, im Hintergrund der Südliche Salzgitter-Höhenzug mit Elberberg zu sehen. Vorm Elberberg drehen sich die weißen Flügel der Energieerzeuger. Die Dachsklippe baut sich rechts oben auf dem Ziegenrücken auf. Lange unsichtbar im Fichtenhochwald verborgen, nun sichtbar, thront sie einer Burg gleich auf der Höhe. Eine stehengebliebene, etwa 60 Bäume starke Fichtengruppe, so an die 70-80 Jahre alt, schiebt sich von der Sonne beschienen, vor den mit leichten Wolken behangenen, blauen Himmel. In den oberen Zweigen der Salweiden entdecke ich kleine Nester. Erst beim genauem Hinsehen sehe ich dass die Terminalknospe des Weidentriebes im Wachstum steckengeblieben ist. Eine trockene Blattrosette, einem kleinem Nest gleich, gebildet hat. Um das "trockene Nest" haben sich neue, gesunde Triebe entwickelt, die nun mit drei, vier der neuen Triebe dem "Nest" Halt geben. Das Werk einer Gallwespe?

Noch einmal einen Blick ins Land. Jürgenohl, Gewerbegebiet Bassgeige, Hahndorf, Dörnten sind zu sehen. Ein Fichtenstubben dekoriert mit Moosen, Tropeten-Becherflechte und den letzten roten Beeren des "Bittersüßen Nachtschatten". Am Rosendreieck teilen sich die Wege. Statt im Hessental runter nach Café Goldberg, weist der "Alte vom Berge" den Weg zur Höhe, zur Goldberg-Hütte. Muss das sein! Wieder hoch auf breiten Forstweg. Der Schweinehund will ins Hessental absteigen, die müden Glieder schonen. Nein, bestimmt der Wille, wenn schon, denn schon, der Weg wird wie ausgeschildert gelaufen! Bin so lange nicht beim "Kranken Heinrich Brunnen" gewesen; das Ausflugsziel meiner Eltern. Immer den Berg hoch, Rast am Quellenheiligtum "Kranker Heinrich"; Einkehr in der Käste beim alten Gastwirt Schweimler.

Erschüttert bin ich! Was aus dir geworden ist, mein "Kranker Heinrich"!? Keine einladende Bank, dein kleiner Stau verschlammt, versandet, überwachsen. Nichts von deinem mysteriösen Geheimnissen zu spüren. Oder ist es nur die Enttäuschung deines Zustandes die mich dich nicht hören läßt? Noch immer schüttest du deinen kleinen Wasserstrahl. Duckst dich, als wolltest du dich verstecken, unter einem Flatter-Binsenhorst. Schwarzerlen, Birken und Weiden sind dir geblieben, trösten und bewachen dich. Welche Hand füllte zuletzt einen Becher deines klaren Wassers, welcher Mund genoss es? Kein Schild weist auf dich, nur der Weg trägt noch deinen Namen! Armer "Kranker Heinrich"!

Ein Schilderwirrwarr bei der Goldberg-Hütte. Bänke, Tische für eine komplette Kompanie! Wann marschieren die hier an? Der Kästewirt hat selbst ein Hinweisschild gebastelt. Etwas primitiv mit Holzbrett und in Plastikhülle gesteckten Schriftsatz. Wenn schon Eigenwerbung dann bitte gekonnt und akurat. So ein Flatterding lockt nicht, sondern vertreibt die Gäste! "Wie der Herre so's Gescherre", ist immer noch gültig! Weg mit dem Ding! Ihr habt doch eine gute Küche, dies miserable Schild regt nicht an sie zu kosten! Auf der Goldbergstraße geht es weiter. Holzeinschlag beiderseits des Weges. Gleich links ein zugewachsener kleiner Steinbruch. Helle Quarzitsteine leuchten. Sehe nach, krabbele drin umher, drehe Steine um, betrachte sie. Nicht nur Quarzit, auch eisenbraun gefärbte Grauwacke oder sonst ein umgewandeltes Sediment grenzt hier an Granit. Finde Steine die aus Granit zur einen, zur anderen Seite aus eisenbrauner Grauwacke bestehen. Super interessant! Doch schleppe ich ja immer noch den Bergkristall im Rucksack umher. Das langt an Gewicht auf den Schultern. Die Schmelzverbindung bleibt vorerst an Ort und Stelle! Rechts, wo die hohen Fichten weichen mussten, schimmert der Brocken durch die Bäume. Die Nachmittagssonne lässt ihn mit seiner Schneebedeckung regelrecht erstrahlen. Der rot-weiße Anstrich seines Sendeturms leuchtet herunter.

40 einen Schlag

41 aufs Haupt

42 Sudmerbergsiedlung