Die Nässe der Nacht hat einen Fruchtstand eines Löwenzahn in einen Strubbelkopf verwandelt. Dicht daneben im vollen Licht des Mittags blüht mit weit geöffneten blauen Blüten der Persische Ehrenpreis. Im blühendem Weißdorn singt eine Sumpfmeise, versteckt sich vor dem Fotoapparat. Vereinzelt die weißrosa Pracht des Wiesen-Schaumkraut. Es steht in einer sumpfigen Senke die der Graben den Butterbergquelle geschaffen hat. Auch die Sumpfdotterblume versteckt. sich dort. Bald übernimmt das Mädesüß wieder die Oberhand, vergräbt mit ihrem Laub die niedrigen Blüher des Frühjahrs wieder unter ihre "Fittiche". Darunter möchte die Weg-Rauke bestimmt nicht verschwinden. Sie steht am Wegrand reckt sich in die Höhe, zeigt schon ihre blassgelben Blüten. Der Feldahorn am Bahndamm schiebt seine hängenden Blütentrauben, während die grüngelben Blüten des Spitzahorn schon vergangen sind, schon kleine Früchte tragen. Auch der Feldsalat steht in voller Blüte, während die Balletttänzerinnen des Ackerstiefmütterchen vom April einer Brückenbaumaßnahme zum Opfer gefallen sind. Hinweg gebaggert, unter Grobkies begraben sind sie. Werden sie im nächsten Frühjahr ihren Tanz fortsetzen? Eben schauen nur zwei grüne, etwa handhohe Plastikrohre als Brückenersatz unter dem Kiesberg hervor. Wenn hier der Kattenbach wieder einmal ein Sommergewitter, oder eine Schneeschmelze zu verkraften hat, ist ein Stau mit Überschwemmung schon vorbestimmt. Eben, im trocken Bachbett braucht man sich ja darüber keine Gedanken machen. Eben funktioniert der Abfluss!
Eine aus einem Garten in die freie Natur entsorgte, in tiefblau blühende Berg-Flockenblume bring mir die Freundlichkeit ins Gesicht zurück, die sich an der Vielzahl der Hirtentäschel in der Wiese am Kattenbach noch verstärkt. Unter blauem Himmel mit weißen Wolken bestückt, steige ich, vorbei an den roten Blütenstielen des Sauerampfers / Rumex acetosa, über die Harzburger Schiwiese wieder hoch zum Kamm des Butterbergs. Lasse den 9.Tag im Mai zuhause noch einmal an mir vorüberlaufen.
15 Tage später wandere ich wieder über den Butterberg. Das Blätterdickicht lässt keine Aussicht mehr zu. Einsaat-Spuren auf dem "Blühstreifen". Eine rote von einem Kind vergessene Wollmütze mit grüner Schleife und einem Plastikmännchen auf einer der Harzklubsitzbänke. Ein Schild der Harzland GbR mit 0173-6213022 Handy-Nummer und begleitenden Text über den "Blühstreifen". Beim Lesen dieses Textes wird man sofort an die "Neuen Wahrheiten" eines gewissen Herrn Trump oder an das "Putinsche Reich" im Osten von uns, erinnert. Mitschwingend auf einer Lüge wird auch hier die Bevölkerung verdummt. Geld, Macht, Lüge siedeln häufig beieinander, fördern sich gegenseitig. Doch auch durch immer währendes Wiederholen einer Unwahrheit führt sie nie zur Wahrheit! Verzögert sie zwar ein wenig, doch immer, mag es auch länger dauern, wird sie siegen! Hoffentlich!
Im Halbtrockenrasen blüht mit nickenden Köpfchen das Nickende Leimkraut / Silene nutans. Meist eingerollt sind ihre schmalen tief geschlitzten Kronblätter. Sie öffnen ihre Blüten und duften in der Nacht. Klebrige Finger hinterlassen sie bei einer Berührung. Am Tag lebt die Silene nutans ein bisschen außerhalb der Wirklichkeit.
Unser Insektenhotel am Halbtrocknrasen ist von Ameisen in Beschlag genommen. Wespen und Wildbienen sind ausgezogen. Die Espersetten blühen, der Bergklee hier eine Besonderheit, treibt erste Knospen.
Auf einen Blatt des Feldahorn sonnt sich der Laufkäfer Pterostichus nigrita, so wird er genannt. Ihn stört es nicht keinen deutschen Namen zu haben. Mich schon!
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