WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

23 Tote Buche mit

24 Zottigen Schichtpilz

25 Rötliche Kohlenbeere

26 Stereum hirsutum / Zottiger Schichtpilz

27 in Reihe

28 der Mönchkopf

29 Auf einem Stuken

30 die Geweihförmige Holzkeule

31 Waldweg zur

32 Schimmerwaldsiedlung

33 die rechte Tormauer

34 die linke Tormauer

35 Mauer-Drehzahnmoos

36 Mauerraute

Seite 2 Schimmerwald 

22 Ein leeres Gerenne zum Blaubach

Lange dauert es nicht dann tauchen wieder die weißen glitschigen mückenfangenden Pilzhüte auf. Es sind,  ich schlug später im Buch nach, "Elfenbein-Schnecklinge". Warum sie aber auf Mückenjagd gehen, oder warum sie zum Mückenfriedhof werden, darüber konnte selbst der Herr im Internet mit den zwei --oo-- im Namen, mir nichts sagen. Essbar sollen sie sein. Leicht säuerlich sollen sie schmecken. Könnten ja die süßsauren Spreewaldgurken vor dem abendlichen Fernseher ersetzen! Sie bleiben aber trotz der süßsauren Versuchung  im Schimmerwalde. Bleiben zur Zierde und Freude eines weiteren Betrachters im  braunen abgefallenen Buchenlaub stehen.
Am dem von Wasserwirtschaftsamt zerstörten Abschlag der Ecker zur Unterstützung des Blaubaches, dem Biotop am Altfeld / Fendesack, rinnt es noch ein wenig. Am Fehlschlag des kleinen Grabens wird dieses kleine Wassergerinne zurück zur Ecker geleitet. Hier ist die Wasserführung unterbrochen, so dass der kleine Teich am Wald- und Wanderweg trocken gefallen ist. Statt sich am blinkenden Wasserspiegel mit darauf schwimmenden Enten erfreuen zu können, liegt eine abgeschnittene Buche in dem zurückgebliebenen Tümpel. Jenseits des Wanderweges zeugt nur noch eine leere Betonröhre, ein trockenes, mit Laub gefülltes Gerenne, von dem fließenden ehemaligen Zuschusswasser zum Blaubach.
Eine alte Buche die der Wind geworfen hat der "Zottige Schichtpilz" zu seiner  Heimat erkoren. Wie ein hellgoldenes Band ziehen sich, auf  der Borke aufliegend, seine kleinen Fruchtkörper, über die Geworfene. Ein paar "Rötliche Kohlenbeeren" haben sich dazu gesellt. Nicht lange wird es dauern dann überwachsen Moose den Stamm, lassen Kohlenbeere und Schichtpilz wieder verschwinden.
Jetzt ist auch die Zeit wo der Mönchskopf seine Trichter aufstellt. Wie in einer gebogenen Schlange reiht sich Mönchskopf an Mönchskopf. Manchmal wird die Mönchskopf-Pilz-Schlange kurz unterbrochen, taucht aber sich am Boden fortsetzend, bald wieder auf. In den großen Pilztrichtern sammelt sich Laub von Buche, Eiche, Birke, der Samen des Ahorns. Einen vergehenden  Stuken hat sich die  "Geweihförmigen Holzkeule" als Platz an der Sonne ausgesucht. Ihr schwarzes verkrustetes Myzel überzieht die Oberfläche des Stubben. Schwarze abgeflachte, oben verzweigte Fruchtkörper, zu zwei Drittel mit weißem Staub, dem Konidienstaub gepudert, der bei trockenem Wetter beim Berühren davon fliegt. Heute aber, noch vom Tau der Nacht benetzt, das nicht kann und macht. So erfreut man sich an dem schwarzweißen Bild der Fruchtkörper. Wenn diese dazu noch von grünem Moos eingerahmt werden, wundert sich nicht nur der Unbedarfte über dieses neu entdeckte Zauberwesen des Unteren Schimmerwaldes.
Die Pracht der herbstlichen Buchen begleitet uns weiterhin. Bringt uns zurück  zu den renovierten Häusern der Kommandantur, der Wachmannschaft der Muna. Der Ammi war schon bei uns angekommen, da sprengten deutsche  Soldaten die Erdbunker des Munitionslager. Bad Harzburgs schönstes Bahnhofsfenster, das einen Gruß an Wernigerode, nach Osten ausdrückte, überstand die Druckwelle der Sprengung nicht. Lange Zeit pfiff der Wind durch das Zerbrochene. Schon lange ist alles wieder repariert. Neu erstrahlt das bunte Fenster. Auch die vielen Granaten die bei der Sprengung zwar durch die Luft wirbelten, aber nicht zerbarsten, im Wald liegen blieben, sind nun geräumt. Es hat zwar bald 60 Jahre gedauert, aber nun ist der "Untere Schimmerwald" frei von allen Eisenteilen. Nur im Bunkerbeton, der teilweise noch umher liegt, verbergen sich noch Reste der Armierungen. Jetzt wächst hinter neu aufgestellten Gattern ein kunterbunter Wald heran. Von Kornelkirsche, Besenginster, Faulbaum, Apfel und Kirsche, Lärche, Fichte und Ahorn und Eichen bis zu vielen anderen Sträuchern sind gepflanzt und wachsen heran. Schön ist es jetzt schon, die Zeit wird es noch schöner werden lassen!
Die kleine Siedlung der Kommandantur dümpelte lange vor sich in. Ein paar Leute lebten dort, die alten Garagen nutzte ein Fuhrunternehmen. Drei, vier Häuser haben Privatleute erworben, der Rest ist an einen fremden Unternehmer verkauft. Der versucht die alten Gebäude wieder in Schuss zu bringen. Miet- und Eigentumswohnungen sollen entstehen. Er selbst hat sein Paradies im Pförtnerhaus gefunden. Nennt seine Liegenschaft jetzt "Paradies Bad Sankt Eckertal".
Das aus Sandsteinquadern akkurat gemauerte Eingangstor zur Kommandantur, zu den Verwaltungs- und Unterkuftsgebäuden besteht aus einem kurzen etwas desolaten Mauerstück rechtsseitig, links aus einem etwas größeren gemauerten Winkel. Ein fein ausgearbeiteter, selbst kleine Federchen sind sichtbar, fliegender Adler aus Spezial-Beton mit weit ausgebreiteten Schwingen, leicht angewinkelten Schwanzfedern, so als wollte er einem Windstoß parieren, schmückt das linke Querstück der im Winkel abbiegenden Tormauer. Sein leicht gesenkter Kopf weist zum Tor, seine Fänge haben ein zerstörtes Symbol der damals Herrschenden fest im Griff. Ein Schelm hat oberhalb des Adlers, dort wo die Mauer abknickt, neuerdings eine, die Weisheit verkörpernde Eule platziert.
Vor Zeiten sah man nichts, oder nur sehr wenig von dem abknickenden Tormauerstück. Es schlummerte halb vergessen unter wild wuchernden Gesträuch. Jetzt ist das Buschwerk das die Mauer verbarg verschwunden. Jetzt schmückt die Mauer der fliegende Adler, die lauernde, Weisheit verkündende, Eule. Die Mauerfugen sind mit  Mauer-Drehzahnmoos  und ein paar Mauerrauten / Asplenium ruta-muraria bewachsen. Sie geben der Mauer Alterswürde. Gleich nebenan haben zwei, sich an einander schmiegende "Frauentäublinge" durch das braune Buchenlaub geschoben. Sie tun so als schämten sie sich ein wenig, als wäre der Platz vor der Mauer nicht ganz der Ihre.. Die mit großen Wackersteinen gepflasterte Straße die das Ganze erschließt, ist  rauh und hoppelig. Sie hat viele schwere beladene Lastwagen getragen, durch das Tor ein und aus gelassen.Trotzt dieser Belastung ist sie gesund und intakt geblieben. Sie ist bereit das noch viele Jahre zu dulden!   Die sie begleitenden Rosskastanien sind blattlos. In dichter Schicht bedecken die Kastanienblätter die vorher gefallenen Buchenblätter. Ein junger Brennesseltrieb, ein Blattkranz des Echten Nelkenwurz drängeln sich aus der braunen Blattmasse ans Licht. So als warteten sie auf einen Herbststurm der die gefallene braune Blätterlast aufwirbelt und fortbläst. Dann werden Brennesel und Nelkenwurz es nicht mehr so schwer haben sich zu behaupten. Wenn die Helligkeit wieder den Tag beherrscht wird ihr Grün den Boden wieder bedecken. Werden sie wieder blühen und fruchten, wird das braune Laub, was sie bedeckte, vergessen sein.

Otto Pake

37 zwei Frauentäublinge

38 Kastanienlaub

39 schön, ruhig, so zeigt

40 die Schimmerwaldsiedlung.

41 Das Torhaus

42 vom Paradies