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2 Goldaugenbremse / Chrysops relictus

3 auf Filziger Klette / Arctium tomentosum

4 Nickende Distel mit Stein- und Gartenhummel

5 Wiesen-Bärenklau / Heracleum spondylium

6 Saum Wanze / Coreus marginatus,

7 oft auf Stumpfblättrigen Ampfer

8 Sudmerberg-Warte

9 Goslar

10 Schlammteich

11 Rostfarbener Dickkopf-Falter, Männchen

12 Feinstrahlaster / Aster novibelgii

Seite 3 Sudmerberg 

1 Baldrian

 Selbst die roten Beeren des Trauben-Holunder ducken sich in seinen Schatten. Nur ein paar Acker-Kratzdistel erkennen seine Dominanz nicht an. Sie sind genau so hoch gewachsen, locken mit ihren duftenden Blüten aber andere Bestäuber als die weißen Dolden des Bärenklau. Der Mittlere Stumpfblättrige-Ampfer hat eine Saumwanze, auch Große Braune Randwanze genannt, zu Gast. Ihre Larven haben es auf die Ampferblätter abgesehen, saugen an ihnen. Als Vollinsekt sind sie auf die Ampfersamen spezialisiert. Sie werden angestochen, ausgesaugt unfruchtbar gemacht. So ist das mit dem "Gast" einwenig übertrieben, man müsste sie vielmehr "Samenräuber" nennen!
Rund um den Warteturm hat sich der Gartenflüchtling Feinstrahl- oder Neubelgische-Aster ausgebreitet. Sonst ist von der früheren Aussicht auf Goslar, die sich vom Turmfuß eimal bot nichts übergeblieben. Alles zugewachsen! Doch die Turmtür ist wieder offen. Wer möchte kann hochsteigen. Hier ist die Aussicht vollkommen! Ein buntes Bild der Dächer von Goslar liegt zu Füßen. Dahinter die Harzer Berge. Nicht mehr im gewohnten dunkelgrün seiner Fichten. Die haben Borkenkäfer und die Trockenheit der letzten Jahre dahingerafft. Haben ihr Dunkelgrün in einen "Silberfichtenwald" verwandelt. Nun kreischen die Sägezähne der Harvester. Werden Fichtenstämme auf Fichtenstämme gelegt. Später auf Lkw verladen, verkauft,  in die Welt geschickt. Doch wie das so ist: Ãœberragt das Angebot die Nachfrage, so sinken die Preise. Das gilt für alle Artikel. Auch für die Harzer-Fichten. Klappt der Waldbesitzer später sein Portmonee auf, so staunt er über die immer noch andauernde Leere!
Vielleicht hilft der Schlammteich hinter dem Segelflugplatz es ja wieder zu füllen. Sollen sich doch in seiner Schlammschichten wahre Reichtümer (Seltenmetalle) verbergen. Kommt nur darauf an wer der  "Einsack"-Berechtigte, der der sein Portmonee damit auffüllt, ist!
Lassen wir uns, auf der Sudmerberg-Warte stehend, den Wind durch die Haare, durch die Gedanken pusten. Er wird die Strähnen schon dahin legen wo sie etwas frei legen oder verdecken müssen.
Dem Männchen des Rostfarbenen Dickkopf-Falter auf den Himbeerblatt interessieren solche Gedanken absolut nicht. Er lässt sich von der Sonne bescheinen, erfreut sich am Tag, sorgt sich nicht um das was ihn erwartet.
Der eingezäunte Funkmasten ist total von blühenden Neubelgischen Astern umgeben. Schwer tut sich eine kleine Schöne sich ins Licht zu rücken. Es ist das Große Hexenkraut welches seine kleinen weißen Blüten zeigt, zeigen möchte. Von vielen Vorbeikommenden wird es einfach übersehen oder nicht beachtet. Dabei ist diese kleine Pflanze nach der Zauberin Circe benannt. Das ist die Dame, die den umherirrenden Odysseus einschließlich seiner Begleiter mit ihrem Charme bezirzte. Ein Jahr festhielt, ihm später zu seiner glücklichen Heimkehr den Weg ebnete. Als kleine Erinnerung, dass man dem Hexenkraut im Herbst nahe war, pult man später von den Schnürbändern der Wanderstiefel, etwas verwundert, kleine anhaftende Klettfrüchte. Könnte es nicht sein, dass das positive Omen der Zauberin auch uns auf unserem Heimweg begleitete?
Wir streifen am Hexenkraut vorbei, landen am Rand der Grundwiese mit einem herrlichen Blick nach Osten. Erfreuen uns an den roten Lippenblüten am ährenartigen Blütenstiel des Wald-Ziest. Rätseln ein wenig, ob es sich bei dem weißblühenden Labkraut um das Wiesen-Labkraut oder eher um das Glänzende Labkraut handelt. Entscheiden uns endlich, wegen seiner schmalen Blättchen für das Glänzende. Wundern uns über eine weiße Variante der Skabiosen-Flockenblume.
Versuchen uns an die lärmende Spatzengesellschaft die sitzend auf dem oberen Kabelband des Koppelzauns das Weizenfeld gegenüber im Auge hat, anzuschleichen. Schnell werden wir bemerkt, der Spatzenschwarm fliegt auf, macht sich unsichtbar in den reifenden Ähren des Weizen. Nur ein paar abflugbereite Mutige  bleiben mir für meine Fotos!
Nachmittagswolken sind aufgezogen, schirmen die Sonne etwas ab. Noch immer grasen auf den Koppeln die Pferde.

Otto Pake

13 Gemeines Hexenkraut

14 Vom Vorzugsplatz der Spatzen,

15 ein Abflug in

16 das Weizenfeld.