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2 Gewöhnlicher Gilbweiderich

3 an der B4

4 schlängelt sich der Weg entlang

5 Ernte- und Rückeweg

6 frei oder gesperrt?

7 Zwei die es wissen müssten

8 Fichtenbär als Aufpasser,

9 über das Bruch schaut

Seite 4 ... Marienbruch 

1 Hain-Greiskraut mit Araschnia levana / Landkärtchen

Es folgt ein Stückchen Weg unter Buchen. Die sind vor Jahren hier unter den noch intakten Fichten eingebracht, erscheinen jetzt natürlich, wie zufällig gewachsen. Es folgt wieder ein Kahlschlag. Die Hölzer zu Poltern aufgerichtet warten auf den Abtransport. Breit und hässlich dringt die Fahr- und Abtransportschneise in das Marienbruch ein. Wenn man bedenkt was diese für Schaden im Bruch auf Dauer hinterlässt, so ist die Traurigkeit und das Kopfschütteln über den Verlust des alten Wanderweges durch das Bruch, eine sarkastische Komödie. Ganz seltene Wasserläufer in unseren Breiten, sollen der Grund für die Sperrung gewesen sein. Die sind mit Sicherheit wieder in den Norden zurück geflogen. Denn wenn der Vogel schon den Tritt eines Wanderers nicht vertragen soll, dann bestimmt nicht das Rattern der Harvester, der Rückeraupen, der Lkw des Abtransport. Wobei man dran denken sollte, der nordische Vogel, Wasser- auch Bruchwasserläufer genannte Zugvogel machte hier Stopp, trotzt des vorhandenen Wanderwegs. Nun kreisen zwar immer noch Wasserläufer auf den Tümpeln des Bruches aber die gehören in das Reich der Insekten, der Wasserwanzen. Wer kennt sie nicht, wie sie ohne einzusinken auf der Wasseroberfläche tanzen.
Wieder ist der Rundweg mit einem Seil zugesperrt. Das Stopp-Transparent zusammen gedrückt , am Sperrseil hängend. Es wird umgangen. Ein toter Fichtenstamm, total von beulenförmigen Maserknollen verwachsen, haben die Forstleute zur ihrer, und zur Freude sehender Vorbeikommender, stehen gelassen.
Wie ein Bär, der seinen Hals übernatürlich verlängert hat, schaut er über das hier wieder natürlich erscheinende Bruch. Betrachtet die hohen Gräser, die Heidelbeerbüsche , einige Preiselbeeren. Schaut auf jungen Fichtennachwuchs, verrottenden Fichtenkronen, Pilzbewachsene Stuben, gestapelte Fichtenzweige, blühenden Weidenröschen, als wollte er sagen: "Nun langt es mit eurer Ordnung. Wenn euer  Wald-und Bruchgewusel nicht bald aufhört, Dann erhebe ich meine Tatzen"! Noch steht er aber unbeweglich da, schnüffelt das Ende der "Sanierung" herbei.
Traumhaft schlängelt sich der Pfad durch das Bruch. Es ist bald so als ob selbst der Lärm der B4 einen anderen Klang bekommen hat. Es ist einfach nur schön.
Weit hinten taucht die Marienteichbaude auf. Ihre Dächer schimmern herüber. Eine Einkehr unterbleibt heute.
Eine Batterie von leeren Holztransportern warten auf dem Parkplatz auf ihren Einsatzbefehl. Kein voller Kiestransporter des Diabas-Steinbruches von der anderen Straßenseite dabei. Dafür helles, das Auge beleidigendes, Lokuspapier. Wieder wird der Teichdamm des Marienteiches überschritten. Eine Pappel, die auf dem Damm Fuss gefasst hatte, hat  ein Sturm geworfen, ihr Wurzelteller einen Teil des Dammes zerstört. Sie wartet nun, abgesägt im Wasser liegend, auf ihren Vergang. Vom Trauermantel, der den Stamm als Rastplatz nutzte, ist nichts mehr zu sehen. Der NP ist hier in der Pflicht Damm und Teich zu erhalten. Denn er ist Teil des Marienbruches und ein Kulturgut aus der Zeit unseres Herzog Julius. Als der Herzog sich über alle Widerstände die Radau, die Oker schiffbar zu machen um Holz und Torf aus dem Harz kostengünstig per Wasserstraße in seine Residenz und weiter über die Weser nach Norden bringen zu können, hinweg gesetzt hatte, baute er im Radautal Flößwerke und Schleusen. Jeder Wassertropfen war nötig um mit hohem Wasserschwall  die Harzer Güter nach Wolfenbüttel / Braunschweig schwimmen zu lassen. Da wurde auch ein Damm errichtet der die Grundlage des Marienteiches wurde. Jetzt ist davon nicht mehr viel zu sehen. Die Flößwerke im Radautal sind verschwunden. Nur der Marienteich zeugt noch heute von den damaligen Anstrengungen. Der Mönch, die Widerwaage, das Bauwerk welches den Grundablass regelte, sind verschwunden. Nur die Ausflut, der Ãœberlauf ist noch vorhanden. Öffnete man damals den Grundablass schoss das Marienteichwasser über den Tiefenbach, kurz vor der heutigen Gaststätte "Radauwasserfall", als Zuschusswasser in die Radau. Die Mitarbeiter des Herzog schafften es die Hochwasserwelle so geschickt zu regeln, dass 1577 die ersten Prähmen und Flöße in Wolfenbüttel ankamen.
Diese Aussage ist zu finden auf der Seite 150 des Vortrages von H. Lühmann:
"Geschichtliches und Naturgeschichtliches von der Zwergbirke im Harze.
Er erwähnt zwar den Marienteich nicht direkt, jedoch ist seine Bedeutung und Entstehung mit Sicherheit in dieser Zeit zu suchen.
Hoffen wir, dass dieser Umstand vom NP nicht in Vergessenheit gerät.
Es würde an Sünde grenzen wenn dieses Libellen-Kleinod verlandet, trocken fällt, unter Brombeerranken und Gestrüpp verschwindet.


Otto Pake

10 der Bär zum Brocken.

11 gemeines Greiskraut

12 ein Traum von

13 Wiesen-Schmlele

14 Rote Lichtnelke

15 am Luchsweg