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2 am Salzstieg

3 alles bereit zur Neuanpflanzung

4 Augentrost

5 C-Falter auf Ackerkratzdistel

6 unbekannte Gallen auf Grauerlenzapfen

7 Kaisermantel auf Ackerkratzdistel

8 Cirsium arvense

9 Hain-Greiskraut /

10 Senecio nemorensis mit Sommer-Landkärtchen

11 Gewöhnlicher Gilbweiderich /

12 Lysimachia vulgaris

Seite 3... Marienbruch 

1 der Basteborn tröpfelt noch

Das habe ich das gelesen, nachgemessen habe ich das nicht.!
Was aber zu sehen ist, ist die Vernachlässigung unseres Basteborn. Sein gefasster Quell plätschert nur noch wenig. Der Weiterfluss bis in die Baste hat die Natur übernommen, bleibt unsichtbar für uns. Umherliegende Papiertücher beleuchten das Halbdunkel der Quellfassung.
Die Baste, die wir nun überschreiten plätschert noch sachte. Versorgt noch ihre Wasserbewohner, die Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven. Keine sichtbare Wasseramsel taucht nach ihnen. Dafür ein paar Flecken mit Tausendgüldenkraut, drei, vier abgeblühte Stängel des Fuchs-Knabenkrauts am Wege. Auch der Buchenfarn hat sich ausgebreitet. Ein Ehepaar mit Hund an der Leine zieht schnellen Schrittes an uns vorbei. Sie schwärmen über die gute, reine, frische Luft die sie einatmen können. Wollen hoch zum Torfhaus. Verschwinden schnell aus unseren Augen. Kahle abgeholzte Flächen vor toten Fichten, aufgetürmte Holzpolter, bereitliegende Holzgatter zum Schutz anstehender Neupflanzungen begleiten uns. Die Ackerkratzdisteln im Verblühen. Admirale um uns herum. Nur die Flotte die sie befehligen könnten, die fehlt. Doch in den Gräben rinnt, trotzt der extremen Trockenheit die das Jahr bisher brachte, fließt es immer noch. Unter den schütteren Fichten grünt der Waldboden. Pilze müsste es in Unzahl geben, doch nicht ein Einziger zeigt sich. Schwarz- und Grauerlen davor Hain-Greiskraut, Gilbweiderich, Ackerkratzdistel mit Schmetterlingen. Kaisermäntel, C-Falter, Pfauenaugen, Kleine Füchse, Weißlinge, die schwarze Sommerausgabe eines  Landkärtchens auf blühendem Hain-Greiskraut, oder ist es der Kleine Eisvogel? Eine kleine Unsicherheit bleibt.
Hinter einem Gewirr von Gilbweiderich taucht ein bemützter Kopf auf. Mal bewegt er sich etwas, dann steht er wieder halbverborgen und still. "Der hat es aber nicht sehr eilig, der schläft bald ein beim Himbeeren pflücken" so mein unausgesprochener Gedanke. Was für ein Unrecht das ich dem Fotografen da angetan habe. Der verharrt mit einem Riesengeschoss an Kamera und versucht ein Motiv, halb versteckt im stachligen Blatt einer Gemeinen Kratzdistel, das ist die mit den langen, ganz spitzen Dornen,  zu fotografieren. Wir bleiben stehen, betrachten den stillstehenden Herren. "Komm ruhig näher, aber fass nichts an" schallt es herüber. Ich trete zu ihm. "Sieh, eine seltene Wanze". Längst habe auch ich meine kleine Kamera aus der Brusttasche gezogen und fotografiere die Seltene. Metallisch grünrosa schimmert ihr Panzer. Ein weißer Ring mit kammähnlichen Zacken zum Körperrand auslaufend schmückt sie. In der Mitte des weißen Ringes weiter das grünrosa Leuchten ihres Panzers. "Das ist eine Nymphe, ein Jungtier einer Blattwanze. Die Nymphe verändert mehrmals, bei --ihrem aus dem zu klein gewordenen Panzer kriechend--, ihr Aussehen. Wird bestimmt eine von den grünen aller Welt Blattwanzen" sage ich. Ein mitleidiges Lächeln gleitet über seine Gesichtszüge. "Hier habe ich noch etwas". Nach mehrmaligem drücken verschiedener Kameraknöpfe dann das Bild einer silberfarbenen, rotköpfigen Säulenflechte. Fragend schaut er mich an, fragt: "Ein Pilz oder ein Moos"? "Eine Flechte aus der Cladonia Gruppe". Er hat genug von mir, schüttelt den Kopf und spricht über seinen Holzeinkauf den er hier in der Bastesiedlung bei seinem Freund, der nebenbei Rinder und Schafe züchtet, tätigt. Ein wenig traurig bin ich schon über meine ausgesprochenen Gedanken, meiner verbreiteten -Weisheiten-.
 "So ein Arsch", werden die Seinigen sein.
Der Rundweg um das Marienbruch ist plötzlich mit einem runden Betretungsverbotschild  versehen. Der Strick der den Ãœbertritt über die Holzbrücke verhindern soll liegt am Boden. Gesperrt oder? Ein kurzes Hin und Her der Absprache. Wir entscheiden: Nichts ist  gesperrt für uns!  
Je näher wir zur B4 kommen umso mehr brüllt sie herüber.
War es hinter dem "Sonnenstübchen" mehr ein verblasenes Singen, das der Wind von ihr herüber trug, später ganz verschwand, brüllt der Verkehr jetzt regelrecht zu uns herüber. Weitgehend Baumfrei ist die Fläche. Heidelbeeren und zierlicher Waldschachtelhalm unter den verbliebenen Fichtengruppen. Hölzerne Riegel versperren die gegrabenen Entwässerungsrinnen mit der die Altvorderen das Bruch entwässert haben um Platz für Fichtenanpflanzung zu bekommen. Nun im NP.-Gedanken Natur-Natur sein lassen wird alles wieder vernässt, die Fließe verschlossen, die Fichtenwurzeln unter Wasser gesetzt. Das verträgt die Fichte nicht. Sie sterben wenn man ihren Standort verändert. Das ist so gewollt vom NP.
Eine sterbende Fichte wiederum ist der Nährboden des Borkenkäfers und was der daraus gemacht hat ist überall zu sehen. So reagiert die Natur halt auf ihre Weise. Bleibt den Mitarbeitern des NP. nur ein Aufräumen der Folgeschäden. Zwar nicht generell, sondern nur in den Natur Entwicklungszonen. In der Kernzone bleibt es so wie es kommt. Da wird nichts gemacht, der Natur nicht unter die Arme gegriffen! Wie lange? Für immer?!
Manchmal wird es schwierig dem Wanderweg zu folgen. Fichtenreisig versteckt den Weg unter sich. Doch einem geübten Auge geht der Weg nicht verloren. Bevor die Fichten sterben blühen und samen sie noch einmal kräftig. Frei nach dem Naturgesetz: Wo Fichten standen werden wieder Fichten wachsen und dieses geschieht ganz von allein solange wie die Gräser noch nicht vorherrschen. Dann erst wird es kümmerlicher mit der natürlichen Fichtenverjüngung.

Weiter zu

13 Wanzen-Nymphe

14 Waldschachtelhalm

15 Wiedervernässung

16 Fichtenzapfen

17 wo ist der Weg,

18 da geht's lang