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2 Jakobs.Greiskraut

3 Kleiner Feuerfalter

4 Schachbrett

5 Zottiges Herzgespann

6 Leonurus villosus / Zottiges Herzgespann

7 am Zaun der ehem. Mülldeponie

8 Heide-Nelke

9 Färber-Ginster

10 Gefleckter Schmalbock / Laserkraut

11Labyrinth-Spinnennetz

12 auf der Höhe

13 Wilde Möhre mit Weichkäfer

14 Brauner Waldvogel, Schonsteinfeger

15 Zwei Rothalsbockkäfer mit einem Scheinbockkäfer

16 Behaartes Johanniskraut

Der Langenberg ... Mitte Juni 2020 

Blüten, Früchte, Schmetterlinge, Kalksteine u.anderes 

1 Wiesenvielfalt mit Blick auf den Burgberg

Die Infektionszahlen der Covid 19 Pandemie sinken zwar konstant, doch so richtig trauen dem Frieden nur Wenige. Nur Unbedarfte und Besserwisser schieben die Virengefahr zur Seite. Sie stehen über der Wirklichkeit, über ihrer Wirklichkeit. Sie sind geistig immun gegen die unsichtbaren kleinen Viren, nehmen die Gefahr nicht ernst. Fürchten sich aber vor dem Stich eine Wespe,einer Biene und der Mähr, dass der Hornissenstich tödlich sein kann. Vorsichtige reagieren da anders. Halten sich zurück und Abstand von Anderen, wollen sich und ihren Gegenüber nicht gefährden. Und so kommt es, dass die im Dezember ausgesprochene Einladung zur Feier eines  80. Geburtstag am 12.Juli im Garten am Huy durch Corovid-19, sich lautlos verabschiedet. So wird der Sommersonntag frei für eine Tour über den Langenberg zwischen Oker, Harlingerode, Göttingerode und Schlewecke.
Der Tag beginnt ein wenig trübe. Doch bald beherrschen weiße dahinziehende Wolken den blauen Himmel. Der kleine Parkplatz in Göttingerode am Drahtzaun der vergangenen Mülldeponie, am Ende des "Verbotenen Weges" von Schlewecke kommend,  wird der Unsrige.
Die Wiesen stehen hoch. Einzelne Gräser schon ausgereift. Braun überragen ihre Ähren die kürzeren grünen Gräser. Klappertopf und Jakobsgreiskraut bringen das Gelb. Glockenblumen das Lila. Doldenblütler das Weiß in die Wiese.
Eine Raubspinne hat sich einen widerspenstigen Gegner als Beute ausgesucht. Sie kämpft mit einem grünen Grashüpfer. Meine heran rückende Fotolinse bringt die Beiden auseinander. Machen einen Grashüpfer glücklich, lassen eine Raubspinne hungrig zurück. Auf einem weggeworfenen Papiertaschentuch sonnt sich der Kleine Feuerfalter. Vielleicht bilde ich mir  sein "sonnen" auch nur ein. Wenn es auch nur der Schweiß vom Abputzen der Stirn, ein Abwischen einer Augenträne  des früheren Benutzers sind,  die da vom Feuerfalter aufgesaugt werden. Es sind die Minerale die da im Taschentuch versteckt im Angebot sind. Daran labt sich der Feuerfalter. Ähnlich wie wir am Nachmittag bei einer Tasse Kaffee mit einem Stück Torte. Gleich nebenan breitet das Schachbrett seine Flügel über den Blütenkopf der Skabiosen-Flockenblume aus, sucht etwas verstecktes Süßes, sucht Flockenblumen Nektar. Der Platz und die Speise würde auch mir gefallen statt auf einem gebrauchten Taschentuch mein Glück zu suchen.
Etwas weiter hinter und vor dem Drahtzaun der verfüllten Deponie, dem ehemaligen Bergschadensgebiet der Grube Hansa, steht erhaben, die geschlitzten Blätter silbrig im Sonnenschein glänzend, die leichtrosa Blüten flaumig weiß behaart, der Löwenschwanz aus der Familie der Lippenblütler. Er ist selten zu finden und wenn es sich um Löwenschwanz-Art des "Zottigen Herzgespann" handelt, ist es ein Fund der besondere Freude bereitet. Früher war es ein Vertreter der Bauerngärten, Heil- und Gewürzkraut. Half bei Herzbeschwerden, steigerte die Blutmenge, sorgte für die Senkung des Blutdrucks und verlangsamte den Herzschlag. Doch trotz allem Gutes, welches er den Kranken brachte geriet es in Vergessenheit, verschwand aus den Gärten. Hier am Zaun verbreitet es seinen stillen Charme. Doch meist wird daran vorbeigerannt, wird einfach übersehen.
Da ist die Heidenelke nebenan besser ausgestattet.
Sie springt mit ihren rot-violetten Blüten dem Vorüberlaufenden regelrecht ins Auge. In lockeren Horsten stahlt sie, zwischen dem weißen Wiesenlabkraut, den Vorübergehenden entgegen. Bringt ihn zum Betrachten ihrer grazilen Eleganz. Darüber ist der Behaarte-Ginster schon weit hinaus. Der ist mit seiner Blüte schon durch. Nur vereinzelt hebt er noch seine letzten gelben Blüten aus seinen kriechenden verholzten Trieben in die Höhe. Zeigt das er noch dabei ist im reichen Blütenflor des Langenbergs. Im Halbschatten der Hecken taucht mit ihrer großen weißen Dolde auf hohem langen Blütenstiel das Breitblättrige Laserkraut auf. Ein Gefleckter Schmalbock hat sich auf seiner Lieblingsblüte schon eingefunden. Er ist viel zu beschäftigt mit saugen und fressen um sich der Kameralinse zu widersetzen. Brav bleibt er hocken, lässt sich willig fotografieren. Da ist die Labyrinthspinne viel vorsichter. Sie baut ihr trichterförmiges Netz in Bodennähe zwischen niedrigen Gräsern und Blüten. Webt Stolperfäden damit sie mitkriegt wenn sich eine Beute nähert und wartet versteckt tief im Schlund ihres Trichters. Rührt sich etwas, saust sie hervor und selten entgeht ihr die Beute. Es lebt sich nicht für jeden friedlich, sorglos und ungefährlich auf dem Langenberg. Gut das der Trichter für uns zu klein, zu zerbrechlich ausfällt!
Eine schmale Trittspur zieht sich über die Kammwiesen.Der Himmel nun blau mit weißen langsam ziehenden Wolken durchsetzt . Pures Idyll für die, die das Labyrinth der Spinne nicht zu fürchten haben.
Wilde Möhren tauchen auf. Auch diese Blütendolde hat ihre Liebhaber. Rotbraune Weichkäfer sind die die sie lieben. Der Schwalbenschwanz liebt sie nicht nur, er braucht sie zur Aufzucht seiner Nachkommen. Die Wilde Möhre ist der Abladeplatz seiner Eier, der Fressplatz seiner Raupen. Ohne die Möhre auch kein Schwalbenschwanz. Also erfreuen wir uns an der Möhre, ihrer weißen Dolde, ihren unter der Dolde sitzenden grazil geschlitzten Hüllblättern, ihren sich immer wieder verändernden Samenstand.
Eine geschlossenen Wand in Gelb vom blühenden Johanniskraut, durchsetzt von Skabiosen-Flockenblumen, von den kleinen purpurroten Blüten des Wirbel-Dostes. Brombeeranken umarmen das Ganze, blühen in weiß. Gleich zwei Braune Waldvögel, auch Schornsteinfeger genannte Augenfalter suchen die Brombeerblüten nach Nektar ab. Wo Brombeeren sind, da fliegt auch auch der Braune Waldvogel. Da Brombeeren sich überall breit machen brauchen wir uns um einen Rückgang von Braunen Waldvögeln nicht zu sorgen! Eben so wenig wie um den Rothalsbockkäfer. Der auf einer Skabiosenblüte schwer mit seiner Braut beschäftigt ist. Wenn einer klagt über den Rückgang der Insekten; an den Beiden liegt das wahrhaftig nicht!

17 Wegwarte

18 Hüllblätter der Wilden Möhre

Schwebfliegen besuchen das Behaarte Johanniskraut. Es ist oft in den Wiesen am Langenberg zu finden. Behaart, weil seine runden Stiele mit feinen, hellen Borstenhaaren überzogen sind. Sie schützen vor zu starker Sonne.
Hinter der Landstraße Göttingerode -- Harlingerode wird ein Wäldchen, gepflanzt von der Begrünungsgesellschaft der Städte GS und Bad Harzburg, durchquert. Es ist dunkel, verbreitet ein Gefühl hier auf den Langenberg, seiner  trockenen Flora nicht  zu passen. Was soll's, es ist da und wenn man in den letzten Tagen des April im abgefallenen Laub nachsucht, kommt man mit einer guten Mahlzeit von Spitz-Morcheln nach Hause. Wenn man in seinem Eifer dann auch die Böhmische-Verpel mit erntet erlebt man Ãœberraschendes. Die Spitz-Morchel ist ein hohler in sich geschlossener Pilzkörper mit Eigengeschmack, der sich beim Trocknen noch verstärkt. Gleich verbrauchen verbietet sich.

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