2010.03.06.
Der SpÀtherbst beginnt mit dem allgemeinen Blattfall, was immer man darunter versteht! Eine weitere Version besagt, der Nadelfall der LÀrche ist der Beginn des SpÀtherbstes. In der Landwirtschaft wird mit dem Ende der Feldarbeit der SpÀtherbst eingelÀutet. Was man auch immer annimmt, danach kommt der Winter.
Da LĂ€rchen am Butterberg nicht vorkommen, richten wir uns nach dem Fallen der BlĂ€tter. Die verabschieden sich aber erst sachte. Es werden zwar schon weniger, doch noch treibt sie selbst ein starker Wind nicht von den BĂ€umen. Ein "GelbgrĂŒn" beherrscht das Bild unter, zwischen den BĂ€umen noch immer. Die RandbĂ€ume und BĂŒsche am "BlĂŒhstreifen" sind zwar schon teilweise blattfrei gepustet, doch noch lange nicht durchsichtig. Die Sonnenblumen machen nun den Abgang. Einzelne brechen, vom Sturm nieder gedrĂŒckt, ĂŒber dem Erdboden ab. Ihre fast schwarzbraunen, trocken, leeren BlĂŒtenköpfe erwarten keine fliegende Besucher mehr. Nur die Calendula offizinales, die Ringelblumen die am Boden entlang krabbeln zeigen jetzt noch ihre gelb-, ihre orangefarben BlĂŒten. Sie haben beschlossen den SpĂ€therbst noch keine Chance zu geben, trotzen selbst den ersten Frösten der NĂ€chte. Auch der Saat-Lein reckt noch seine blauen TrichterblĂŒten zum Licht. Der Borretsch ist zu einer respektablen GröĂe herangewachsen, blĂŒht noch. Auch die Rote Lichtnelke / Silene dioica ist mit von der Partie.
Dunkel und schwer wirken die Fichten auf dem Harzburger Friedhof. Sie hat der grassierende BorkenkĂ€fer in den Harzer FichtenwĂ€ldern noch nicht gefunden. Sie heben sich mit ihrem dunklen GrĂŒn, krass von dem vergilbenden GrĂŒn der umstehenden LaubbĂ€ume, ab.
Ist es eine Wildkatze, die am Nordhang durch das kurze Gras schleicht, oder wieder eine der halbwilden Hauskatzen die auf frisches Lebendfutter aus sind?
Auf jeden Fall ist es ein dicker Bolzen, der mit schwarzer Spitze am schwarz-geringeltem Schwanz durch die Wiese zieht.
Der Kammweg ist zu einem nach oben offenen gelben Blatttunnel, der vom Laub des Spitzahorn bestimmt wird, geworden. Verschiedene BlĂ€tter tragen noch grĂŒne Blattflecken auf ihrer Spreite, so als wollten sie den heiĂen vergangenen Sommer noch nicht vergessen. Am Boden zwischen dem Efeu, den abgefallenen BlĂ€ttern, zeigt der Graue Faltentintling / Coprinus atramentarius seine schnell vergehende Schönheit. Bei den Rotbuchen, ein StĂŒckchen weiter des Wegs, ist ihr gelb in ein braun-gelb gewechselt. Nicht mehr lange wird es dauern bis sie braun am Boden liegen, vergehen und den Humus fĂŒr die nĂ€chsten Generationen der Pflanzen bilden.
Hexenringe des Nebelgrauen Trichterling, auch Nebelkappe / Clitocybe nebularis genannt, ziehen sich im groĂen Bogen durch das am Boden liegende Laub von Esche, Ahorn und Buche. Jung kann man sie essen, doch meist werden sie nicht geerntet. Sie sollen auch nach nichts schmecken und wer reiĂt sich schon nach Geschmacklosem?
In der hohlen, ausgebrannten Esche am Wege hat sich, in den SpinnfĂ€den einer Spinne, ein kleines Johannisbeerblatt verfangen. Wie eine angelegte Halskette die bei einer hĂŒbschen Frau oberhalb ihres Busen beim Gehen hin und her schaukelt, die Blicke auf sich zieht, so ĂŒbernimmt hier der Wind das Schaukeln. Weniger lĂŒstern, oder wenn man so will, romantisch, könnte man es auch mit einem Uhrpendel vergleichen. Mir gefĂ€llt das Erstgesagte aber entschieden besser!
Am Nordhang unter dem nun lichten BlĂ€tterdach hat das Ruprechtskraut / Geranium robertianum, in manchen Gegenden heiĂt es ein wenig verwegen, wegen seines unangenehmen Geruchs, auch "Stinkender Robert", was ich aber mit groĂer Distanz betrachte. Es blĂŒht noch nicht, doch seine fiederspaltigen grĂŒnen BlĂ€ttchen, die sich oft in einem hin zuguckenden Rot verfĂ€rben, ĂŒberziehen den ganzen Hang. Sie sind fĂŒr faulere Gartenbesitzer der perfekte Laubschlucker. Das heiĂt, das anfallende Gartenlaub verschwindet komplett unter seinem GrĂŒn.
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