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Wie ein Jahr kommt und geht! 

1 Mauer-Drehzahnmoos

Winter am Jahresanfang.

Januar 2019.
Auf unserem Steintritt vor der Haustür haben sich die lang gestreckten Sporenkapseln  des Mauer-Drehzahnmoos mit runden Wassertröpfchen geschmückt. Die Nacht war kühl und regnerisch. Drei Tage später am 10. ist der Winter eingekehrt. Die roten Früchte unseres Zierapfels, der noch an der Gartentür hängende Blau-Cedernzweig, unser Weihnachtsschmuck,  eingeschneit. Zwar hängen graue Schneewolken über den Bergen, doch ein Spaziergang über den Butterberg ist nie von Schaden. Wenige Spuren sind schon in den Schnee getreten. Selbst auf den dünsten Zweigen der Bäume haben sich die weißen Flocken gelegt. Windstille, Ruhe ist neben dem Schnee das Bestimmende. Kein Vogel ist zu hören. Die Reste der Blütenköpfe der Flockenblumen  tragen weiße Hauben, geben ein Trugbild der verschwundenen Heinzelmännchen. Die Wolken über den Bergen sinken tiefer, hüllen die Stadt in ihren Dunst. Die umgebrochene Butterbergwiese trauert ihrer bunten Vergangenheit nach, träumt von ihrem vielseitigen, jetzt vernichteten Insektenleben. Ein Turmfalke beobachtet das Trauerspiel  von der hohen Warte eines Weißdorn. Selbst vom Neubaugebiet vor dem Butterberg hallt kein Arbeitsgeräusch herüber. Stille ist das Bestimmende. Nur im Norden über dem Fallstein zeigt sich ein heller, wolkenfreier Streifen.
Nach weiteren drei Tagen ist die weiße Pracht schon wieder weitgehend verschwunden. Die Butterbergwiese zeigt wieder ihre nach oben gedrehten Grassoden. Die nördlichen Wiesen am Hang des Butterbergs zwar noch in weiß, dass aber aus dem Schattenbereich heraus in ein frisches Grün über geht. Das Mauer-Drehzahnmoos auf dem Steintritt hat sein winterliches Aussehen in ein Frühlingshaftes verwandelt.
Zum Monatsende verlasse ich die eingetretenen Pfade des Kammwegs. Steige über die Rodelbahn in die Wiesen ab. Wende mich nach links Richtung Westerode. Leichte Schneereste in den Fahrspuren der Wege, zwischen den Gräsern. Alte Holzzäune im Sonnenlicht. Ihre Zaunpfosten werden von den trockenen Stängeln der vorjährigen Brennnesseln eingerahmt,  tragen noch ihre leeren Samenrispen. Der Schnee war noch nicht stark genug sie zu Boden zu drücken. Das Land bis hin zum Harli, zum Fallstein, zum Huy in grünen Äckern, von kahlen Bäumen, Fichten in grünen Nadeln dazwischen unterbrochen, döst im Sonnenlicht. Noch kann der Landwirt die Füße hoch legen. Der Winter herrscht zwar nicht, doch noch bestimmt er die kurze Helligkeit der Tage, die Länge seiner Nächte.

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9 Nordhang

10 leerer Samenstrang der Brennesel

11 Lenticellen / Korkwarzen an Buche

12 Randweg

13 Schwarzauge

14 Beobachter