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2 Andenken an Klopstock

3 von Gleim gewidmet.

4 St. Urbani, Kirchenplateau

5 Birnbaum

6 Blick auf Aspenstedt,

7 dem Harz , dem Brocken.

8 Löwenzahn mit Hoppelberg

9 Obstkulturen

10 Wasserrinne mit Löwenzahn

11 Birnbaumblüten

12 Sau-Bohnen mit Besenrauke

13 Sichelmöhre

Huy - Aspenstedt - Sargstedt 

1 St.Urbani / Aspenstedt

2019.04.21.

Am Warberg an der Wendeschleife in Aspenstedt trafen wir uns. Wir, das sind die Sonntagswanderer des Harzklub Bad Harzburg und Gäste aus Blankenburg, vom Hakel. In Zilly machte das Auto von unserer Wanderfreundin, die extra  aus Kiel angereist war, schlapp. Aus der Traum für sie von einem schönen Sonntagsspaziergang unter blühenden Bäumen am herrlichen Huy, im Vorharz. Zwei Frostnächte hatten die früh erblühten Kirschen erleben müssen, hatten teilweise ihr schneeweißes Blütenkleid in ein schmutziges Grau verwandelt. Doch die noch geschlossenen Knospen hatten die kalten Nächte überlebt. Sie glichen den Verlust der frühen Neugierigen etwas aus. So machten wir uns dann im vormittäglichen Sonnenschein auf den Weg. Rechts erhöht die Kirche St. Urbani im Sonnenschein, davor in weiß und rosa blühende Zierkirschen. Gestützt und gefasst von einer rustikalen Kalksteinmauer die das St.Urbani-, das Kirchenplateau umschließt.  In ihren Fugen treiben Mauerraute, Schöllkraut, das Zimbelkraut. An der Klopstockquelle eine kleine Erinnerung an zwei Größen der heimatlichen Geschichte. An zwei Freunde, Gleim und Klopstock, die hier die Wasser holenden Mädchen neckten. Diese, nicht schüchtern, sich eine Wasserschlacht mit dem frischen Quellwasser mit den Beiden lieferten. Noch immer quillt es aus der nun eingefassten Quelle hervor. Nicht mehr ganz so üppig, auch nicht mehr aus der steinernen Rinne sprudelt es. Nein, wie Wässer, junge Mädchen, auch Frauen sind; jeder hat seinen eigenen Kopf, quillt das Quellwasser unter der Einfassung des Quelltopfes, frei und ungeleitet ans Licht. Eine Lebensweisheit des Dichter der Aufklärung Friedrich Gottlieb Klopstock, die er vielleicht hier im heiteren Spiel mit den jungen Damen erdachte, auch mir zu Herzen geht:

"Freundschaft und Liebe sind zwei Pflanzen mit einer Wurzel.
 Die Letztere hat nur einige Blüten mehr."

Die gepflasterte Dorfstraße bringt uns vorbei an alten Fachwerkhäusern, eines in Vollblüte stehenden großen Birnbaums, am Kriegerdenkmal, auf den Anstieg zum "Kleiberg". Rechts an Hang stehen eingezäunt die Obstreihen einer Plantage. Die knochigen Apfelreihen zeigen ersten rosa/weißen Blütenschimmer, während die Kirschen unter dem Frost in den vergangenen Nächten arg gelitten haben. Zwischen den Reihen des Obstes leuchtet gelb der Löwenzahn, zieht sich als schmaler gelber Streifen zwischen den Obstreihen den Hang hinunter. In der gemauerten Rinne die uns links am Weg zur Höhe begleitet, für den Abfluss des Wassers bei starkem Regen sorgen soll, blüht er auch, der Löwenzahn, haben sich die vom Winterwind abgerissenen Stängel des Feldmannstreu angesammelt. Sachte übernimmt die Natur die künstliche Wasserführung wieder in Eigenregie.  Das kann man von den Kirschbäumen rechts am Weges auch sagen. Bleiben sich auch selbst überlassen, zeigen eine morbide Schönheit. Schönheit für's Auge auch beim Blick zurück. Eingebettet in erwachendes Grün und weißen Baumblüten, träumt Aspenstedt. Dahinter grüne, bestellten Äcker, weiter hinten die im Dunst dämmernden Harzer Berge. Eine Bank unter einem der Kirschbäume weist nach rechts in den Wiesenweg, der scharf nach Osten abschwenkend, nach Sargstedt hinzieht. Verwunderte Gesichtszüge dreier Herren, die hier den Frühlingssonntag mit einer Flasche Bier begrüßen. Sie staunen nicht schlecht als wir grüßend an ihnen vorbei marschieren, auf Sargstedt zulaufen. Bald wie eine Fata Morgana müssen wir ihnen erscheinen als wir auftauchen, abbiegen, in der nachfolgenden Senke unterhalb des Kleibergs wieder verschwinden. Das sagen mir wenigstens ihre großen Augen, ihre aufgerissenen Münder. Der Wiesenweg den wir gewählt haben, ist zwar auf meiner Karte weiterführend nach Sargstedt aufgezeichnet, aber wie ich weiß, nicht mehr voll in Nutzung. Streifen von alten Kirschbaumreihen ziehen sich am Hang hinunter. Dazwischen Felder mit schienbeinhohen Puff-, Schweine-, oder auch Dicken Bohnen, je nachdem wie man diese Sau-Bohnen auch anspricht es bleibt immer die Ackerbohne/ Vicia alba.
Am Ackerrand hat sie die Besenrauke zu ihrem robusten Begleiter gewählt. Auch der Erdrauch lässt sich nicht verdrängen während die Sichelmöhre am Wegrand sich noch schwer tut. Bald schwenkt unser grasiger Weg nach rechts, nach Süden ab, während mein Eingezeichneter auf der Karte direkt auf Sargstedt zu führt. Hier an einer Böschungskante ist der Weg aufgegeben, eine Gemarkungsgrenze verläuft hier von Nord nach Süd. Uns kümmert das nicht. Wir stolpern am Ackerrand und Böschungskante, etwa 300m geradeaus weiter, bis wir wieder auf den weiterführenden Weg treffen. Stöbern ein Hasenpärchen auf, das zwar einen Hals macht, uns im Sitzen beäugt, dann sich aber ihrem Liebesspiel intensiv weiter widmet. Lang zieht sich unsere kleine Gruppe auseinander. Der Eine oder Andere verschwindet hinter einem der grünen Büsche die uns begleiten. Was sein muss, muss sein. Einsam ist es hier und die singenden Lerchen über uns sind bei der Geschichte nicht störend. Am großen "Finnischen Granitbrocken" den die Eiszeit hier abgelagert hat, treffen wir uns dann alle wieder. Nicht mehr weit bis Sargstedt. Ein paar Zwergpony in einer Koppel unter Kirschbäumen, auch der Blühbeginn der Pfeilkresse/Cardaria draba, der Ackersteinsame, die Blattrosetten der Karde bringen Freude. Zwischen den ersten Häusern Sargstedts geht die, als wir die ersten Gärten betrachten, etwas verloren. Den flächig vom Frühlingsfingerkraut bedeckten Vorgarten des ersten Hauses ziert jetzt ein abgeschütteter Haufen Kies.

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14 Halberstadt / Bockwindmühle Sargstedt

15 Ponys

16 lange Löffel, lange Hälse