Auf einer Ackerbrache mit Rainfarn-Phacelia-Sommersaat ein großer Bestand der Stacheldistel / Carduus acanthoides) ihre Internodien sind ebenso bestachelt, wie die im Feuchten wachsende Sumpfkratzdistel /Cirsium palustre, während die immer wieder auftretend Acker-Kratzdistel stachellose Internodien, -die Zwischenräume zwischen den Blattknoten-, hat.
Eine weiterer Brache eines vorjährigen Maisfeldes im buntem Blütenflor bringt die Begeisterung der Betrachter, der Fotografen auf Hochstimmung. Blühende bunte Sommerbilder links und rechts der Fahrspur durch den Acker. Wieder zieht sich unsere Truppe weit auseinander. Alle sind auf Blüten und Schmetterlingsjagd. Der heller werdende Himmel hat die Blütengaukler aufgeweckt. Im unteren Steinbruch, der mit der großen Schilffläche quaken unverdrossen, trotzt unserer Stimmen, die Frösche. Ein Bläßhuhn meckert über die Störung seiner Mittagsruhe. Unter uns ist ein Herr der absolut nicht schweigen kann. Immer fließen laute Worte über seine Lippen. Manche sind der Wanderung angepasst aber vieles wird umher posaunt was nur ihn betrifft, sein Ego zur Geltung bringen soll. "Schleppen wir den nun immer mit", werde ich gefragt. Schulterzucken. Niemanden schleppen wir mit, doch eine unstillbare laute Stimme ist manchmal halt nicht immer angebracht. Manchmal bringt Schweigen einen höheren Erlebniswert. Bestimmt bekommt das ein bayrischer Berliner auch noch mit! Stramme gelbe Blütenstiele des Jakobsgreiskraut auf dem sich die schwarzgelb geringelten Raupen des Karminbär ihres Lebens erfreuen. Sie warnen mit ihrer Zeichnung die Vögel vor ihrer Giftigkeit. Sie vertragen das tückische, die Leber zerstörende Gift des Jakobsgreiskraut. Während das den stärksten Stier umhaut, schützen sich die Raupen damit vor dem Gefressenwerden.
Der zweite Steinbruch mit blanker Wasserfläche. Der Badeteich der Schwanebecker. Heute bei der Kühle nichts los. Kein Moped- Fahrrad- oder Quadfahrer, kein Badender in Sicht. Doch auch die Libellen die hier zuhause sind, lassen sich nicht sehen. Trinkpause am Ufer unter kreisenden Roten Milan. Verblühte, fruchtende Morgenländische Zackenschoten, ein hoher eingewanderter Kreuzblütler, rahmt unseren Weiterweg ein. Ein Blasenstrauch bringt Fragen, seine aufgeblasen Schoten werden untersucht. "So kleine Samen in so einer großen Schote, bald so wie ein großes Kloster für sieben Mönche", eine Meinung. Zartblauer Schimmer der hochgewachsenen Kugeldisteln am Hang des dritten Steinbruchs. Der Blick in die Tiefe beeindruckt. "Geht mir ja nicht zu dicht an den Rand sonst macht ihr noch eine Reise ins ungewollte Glück" verwarne ich die Betrachter der trockenen Grundfläche des Bruches. Diesmal hoppelt dort unten kein Hase, schleicht kein Fuchs umher, rennen keine aufgeschreckten Rehe zum angrenzenden Gebüsch. Haben sich vielleicht vor den weit erklingenden bayrisch-berliner Lauten zurückgezogen. Bald trennen wir uns von dem Blick in die Tiefe, wandern weiter auf dem Weg zur Paulskopfwarte. Eine der Damen hat eine große bunte, gefleckt geringelte Raupe auf einer Zypressenwolfsmilch entdeckt. "So eine Hübsche kann nur zum Schwalbenschwanz gehören" bestimme ich spontan. Doch schon rattert es durch meine Birne. Die Futterpflanze des Schwalbenschwanz ist doch die Wilde Möhre, frisst seine Raupe auch an der Zypressenwolfsmilch? Sie ist ja im Fotokasten, zuhause sehe ich nach. Mit diesen Gedanken hake ich die Gefundene erst einmal ab. Weit ziehen sich nun die Trockenrasenflächen östlich der Paulskopfwarte vor uns hin und schon tauchen neue Funde auf, die meine Gedankenströme zu Hochleistung fordern. Eine versponnene Grashalmspitze, eine Schaf-Garbe vor der ich stehe wie ein Ochs vorm Berg, die ich zuhause als Hügel-Schaf-Garbe / Achilles collina bestimme. Die Raupe des Schwalbenschwanzes verwandelt sich da auch in die eines Wolfsmilchschwärmers. Wann sieht man die und den schon einmal?
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