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1 Stockeinsatz

Beim Abstieg, vor den Hermannsklippen, ist der Heinrich Heine Weg  schon nach Ilsenburg abgezweigt. Dort ist der Jüngling vom Brocken kommend, nach Ilsenburg abgestiegen. Wir Drei aber wandern seinen Aufstieg, auf dem Teufelsstieg, ein Stückchen entgegen. Heine von Goslar kommend ist hier, muss hier vorbei gezogen, über den Hirtenstieg zum Brocken aufgestiegen sein. Bestimmt hat er hier auf der Wiese bei der ehemaligen Halbwegs-Raststätte Forsthaus Scharfenstein sein lukullisches Käse-Brot-Mahl eingenommen. Mächtig Schmacht muss der narzisstisch angehauchte  Geselle gehabt haben, um dann im  Ãœberschwank seiner dichterischen Gedanken, des "Hirtens Brot" königlich bezeichnen, besingen zu können. Ja, die Wege des Herrn Heinrich Heine sind so ein wenig bewusst eigenartig von ihm verschleiert. So sehe ich das mit einem vollem Bauch.
Selbst die Sonne hat uns nicht vergessen. Lieblich streicheln ihre Strahlen unsere müden Glieder, bringen neue Energie und Erlebnisglück.  Noch stehen die alten Mauern dieser Stätte. Aus den Fugen ist der Mörtel zwar verschwunden und die alte Esche daneben die vielleicht das Mahl beschattete, zeigt schon Spuren ihres Alters, nur die "lieben blanken Kühlein mit ihren schelmisch klingenden Glöckchen", die sehen und hören wir nicht. Dafür sehen wir Stücke von verrostenden Grenzzaun, die allmählich von Moospolstern überwachsen werden. Nach diesem Suchen in der Vergangenheit schlendern Horst und ich über die Wiese zur Eckertalsperre weiter. David ist verschwunden. Horst zurück. Findet den Herrn am Smartfone  hängend, mit seinem Malermeister diskutierend auf der Wiese stehend und die sonstige Welt vergessend, vor. "Entschuldigung, musste sein".
Lang und holperig die Piste um die Talsperre. Am "Frankenberg Stein" verlässt uns der Harzer Grenzweg. Wunderbare Aussicht von hier über das blanke Wasser des Eckerstaus. Auf der Mauer der Talsperre der verschandelte Grenzpfosten der DDR. Auf westlicher Seite hat ein Unwissender BRD drauf gepinselt. Nie gegeben so etwas! Am Brunnen der Harzwasserwerke wird ein Schluck seiner Wasserqualität genossen. Im Lohnbachtal wird zur Ecker abgestiegen. Schon wieder ist die Schleife des Braunschweiger Weg am Wasserwerk verlegt. Die steile Stiege hinunter verrottet im Gebüsch. Traurig und schade, dass der alte Braunschweiger Weg aufgegeben worden ist. Der führte fast auf Höhenlinie bleibend, durch den Buchenschluchtwald zur Molkenhauswiese. Nun tapern wir unterhalb des Schluchtwaldes neben der nur Tropfen führenden Ecker dahin, um dann nach ca. 1km wieder hoch zur Molkenhauswiese aufzusteigen. Noch einmal läuft die Pumpe, das Herz auf Hochtouren und der Schweiß über die Augenbraue. Auf der Wiese steht der Bärwurz in voller Blüte, verteilt seinen maggiartigen Duft. Am Molkenhaus schleichen wir lautlos vorbei. Die Heimat, das Zuhause ruft. Ãœber den Ettersberg mit seiner aussichtslosen Klippe trudeln wir bald bei unseren Autos auf dem, nun schon wieder fast leeren Parkplatz, ein. "Danke, dass ihr mir nicht davon gelaufen seid. Davor hatte ich ein wenig Schiss" das große Lob des David. Uns ging es nicht viel anders. Wenn so ein junger Mann ernst macht, lässt der uns stehen wie das Geschoss seine Flinte. Nur hatten wir den großen Vorteil, wir kannten weitgehend den Weg. Weitgehend weil die Schnarcherklippe von der "Friederike" zugeschüttet und Waldläufer Horst, was selten vorkommt den Rückwärtsgang einlegen musste, um dann auf das Geratewohl zur Schnarcherklippe aufzusteigen. Ein schöner langer, anstrengender, mit müden Beinen und glücklichem Herz erlebten, doch auch, man sollte  es nicht glauben geruhsamer Tag, fand sein Ende.
Der Teufelsstieg ist ein Kleinod eines Wanderweges im Harz, der viel intensiver von der Harzburger Hotellerie, den Kur- und Wirtschaftsbetrieben beworben werden sollte.
Geologie, Zoologie, Botanik, Geschichte, Lyrik, Einsamkeit und Geselligkeit, Ruhe und Hektik, dies  alles zusammen gefasst und noch ein bisschen Abenteuer obendrauf, das ist unser Teufelsstieg von Elend nach Bad Harzburg.

Ein Freudiges Frisch Auf!

Los geht's und das bestimmt ohne Reue!

Otto Pake

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