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1 diffuses Licht

Schluss mit den wilden Gedanken. Noch springen die leicht braunen Wässer freudig über die rundgeschliffenen Granite der Kalten Bode.
Am Ende der Schluftwiesen, eine langgezogene feuchte Waldwiese, queren wir die Bode. Hohes feuchtes Gras umstreicht die Hosen meiner Begleiter, meine nackten Beine. Bringt Nässe in die Schuhe. Wechsel zwischen allerfeinsten und schweren Regentropfen, zwischen Jacke an, Jacke aus. Pelerine über den Rucksack. David packt sich und den Rucksack darunter. Schwitzen ist angesagt, denn nun wird es steil. Am Schluftwasser entlang durch das Eckerloch. Dies hat seinen Namen von den Früchten der einst hier wachsenden Buchen. Dann kamen die Fichten die alles verdunkelten. Dann der NP der den Wald Wald sein ließ was den Borkenkäfer freute, ihm ein Festmahl bot und das grüne Fichtenleben dahinraffte. Als letztes dann die "Friederike" die dazwischen aufräumte. Nun haben die Laubgehölze wieder ihre Chance. Nun kann der NP zeigen, wie ein vielfältiger lebendiger Urwald gestaltet werden kann. Ein wenig Zeit müssen wir ihm, den Beiden dem NP und dem Wald, aber dabei auch gönnend geben. 
Eben sieht es aber aus wie nach dem "Jüngsten Gericht". Gelinde gesagt katastrophal! Man steigt durch Sterbende, über Leichen und solche die sich noch wehren. Wer sehen und hinhören kann, hört ihr Leiden und Gewimmer. Schnell wird das überhört, denn Konzentration ist gefragt. Das Eckerloch ist bald kein Weg mehr, sondern gleicht mehr einem trockene Flussbett, das in Absätzen, trocken gefallenen Wasserfällen, rumpeldiepumpel von der Brockenstraße zu Tal strebt. Schritt für Schritt muss bedacht werden und nur die ganz Jungen, die, die noch die Jugend in sich tragen, die hüpfen wie ein Eichhörnchen, wie eine Amsel, von Wackerstein zu Wackerstein.
Wir schnaufen uns mit Stockeinsatz in gleichmäßigem Tempo zur Höhe. Werden für junge Leute die an uns vorbei streben als Hindernis betrachtet. Doch nicht lange dauert es mit ihrem Elan; bald ziehen wir in unserem Dauertrott wieder an den schnaufend wartenden Ruhenden vorbei. Auf der Brockenstraße sammeln sich Wanderer und Radfahrer. Trotzt des miesen Wetters Betrieb wie auf dem Boulevard in Wernigerode. Radfahrer quälen sich an der Steigung, Talfahrer werden von den Wanderern ausgebremst. Von wegen Wanderer laufen links, wie Schilder verkünden, die ganze Straße wird eingenommen. Nur wenn Versorgungsfahrzeuge oder die der Privilegierten kommen, wird zur Seite getreten. Es regelt sich.
Schiebewind erleichtert uns die letzten Meter hoch zum Brocken. Leichtes Nieseln in der Luft. Auch ich schlüpfe nun in meine Regenjacke. Der Schweiß des Aufstiegs kühlt. Großes Palaver am Schilderbaum wo der Harzer Hexenstieg mit dem Teufelsstieg, dem Harzer Grenzweg zusammen trifft. Horst, der Initiator des Teufelsstieges schwelgt im Glück. Er und Brocken-Benno haben diesen Weg in Szene gesetzt, haben viele Bedenken ausgeräumt und überwunden. Im Brockensaal wird eingekehrt, mit einer Erbsensuppe ohne Wurst, bei einem "Hasseroder" der Halbzeit, dem Gipfel, gedacht. Von nun an geht's bergab, meistens. David ist unterwegs entschieden hungriger geworden, hat wohl mehr Fett verbraucht als wir, besorgt sich ein richtiges Brockenmenü. Nur an Bier will er nicht rann, macht müde Beine sagt er. Was nicht unrichtig ist! Ein Fruchtgetränk löscht seinen Durst. Durst hatte wohl auch meine Kamera. Die steckte immer wenn sie nicht gebraucht wurde in der Napoleontasche in meiner Fließweste.Heimlich hat sie Feuchtigkeit gezogen und nun verweigert sie mir ihre Funktion. Ein letztes Bild vom Brockensaal, das war's!

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