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1 Austernseitling

Am Ende des Waldes zweigt der R1 nach rechts ab. Wenigsten auf meiner Karte. Laut der Ausschilderung geht es geradeaus weiter. Was tun. Verlasse mich auf die Wegschilder, die sind neu, meine Karte alt und der geradeaus ausgeschilderte Weg des R1 Weg ist eben. Durch die Felder werde ich zur B82 geführt, ein Stückchen daran lang, bis zur Straßenbrücke über die man gleich darauf Langelsheim erreicht. Vor der Brücke ist ein aussichtsreicher Rastplatz eingerichtet. Gleich daneben ist ein kleiner Bachlauf als Biotop umgestaltet. Dicke Sandsteine rahmen das Idyll ein. Verschiedene Moosarten haben sich darauf angesiedelt, haben die Sonnenseiten bewachsen. Der richtige Platz für meinen Apfel, mein verspätetes Mittagessen. In Langelsheim dominieren die blauen Papiertonnen den Bürgersteig. Die Abfuhr muss gerade gewesen sein. Die Bürgersteige beiderseits der Straße werden lebendig. Ältere Damen eilen zu den Tonnen um sie auf die Grundstücke zurück zu rollern. Nachbarinnen kommen ins Gespräch, erzählen lauthals über die Straße hinweg ihre Sorgen und Bedenken über das Wetter, die Politik, die Hundehaufen am Zaun und sonst was alles. Das dauert. Der kalte Wind der die Straße herunter bläst, bringt sie ins Frösteln, pustet sie richtig durch. Noch ein Schimpfschwall über das miese Wetter und die Damen samt der Tonnen verschwinden hinter den Zäunen der Grundstücke. Ein bepackter Radler fährt vorbei,  sein Blick sucht das nächste Wegzeichen. Er verschwindet hinter dem Bahndamm, der den Ort quasi in zwei Hälften teilt. Auch ich folge weiter dem R1 durch den Ort. Der Regen hat sich angeschlichen, es tröpfelt leicht. Es ist 15:48 Uhr. Beschließe mich an der Brücke der alten B82, die von Astfeld kommt, am Ortseingang von Langelsheim die Innerste quert, abholen zu lassen. Ein Telefongespräch, die Verabredung steht. Schlendere langsam zur Innerste, zum Treffpunkt.
Wenn man auf etwas wartet kann die Zeit lang werden. Wenn noch ein kräftiger Regenguss dazwischen kommt besonders. So stehe ich auf meinen Stecken gestützt wie der heilige Nepomuk an die Brückenmauer gelehnt, von den Vorbeifahrenden, den vorbei gehenden Passanten mit Argusaugen betrachtet und warte. Als so langsam die Kälte in die Füße krabbelt ist sie da, meine Liebe und bringt mich heim.

Otto Pake

Alm-Abtrieb

der Mutterkühe

Regenschauer

Nesselblättrige Glockenblume

letzte Bärenklaublüten

Rad- und Wanderweg B6

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vor Langelsheim

Hirtentäschel u.a.

Sudmerberg

Fischerköpfe

Kahnstein

Moose

und Flechten

die Innerste

Schöllkraut auf Kastanie