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1 Galloways

 Blaue Papiertonnen, zur Abfuhr bereitgestellt, geben Hahndorf heute etwas besonderes. Bis hoch zum Fernwanderweg E6 am Kuckucksberg begleiten sie uns. Dort treffen wir eine Dame, die ihren Hund an der Leine führt, von einem schmalem Pfad kommend, aus dem Wald tritt. "Bitte, wo führt der Pfad hin" spreche ich sie an. "In den Wald. Wo wollen sie denn hin", die Gegenfrage. "Nach Immenrode". "Bleiben sie lieber auf dem E6. Wenn sie auf den nächsten breiten Waldweg treffen rechts ab". "Den kenne ich. Bringt der Pfad uns auch in die Richtung"? "Ja, durch den Wald, doch der ist matschig. Bleiben sie lieber auf dem E6". "Bleibt der Pfad erkennbar"? "Ja,aber der ist matschig"! "Danke, wir haben sowieso schmutzige Stiefel. Danke", und schon sind wir auf dem Matschigen. Deutlich leitet er uns durch den Wald, führt am Wasser-Hochbehälter vorbei, trifft auf den Waldweg, der uns am Kuckucksberg vorbei nach Immenrode bringt. "Horst, im Frühjahr, ich war mit Rita unterwegs, habe ich am Feldrain zwischen Immenrode und Weddingen, den Venuskamm entdeckt". "Den Was"? "Den Venuskamm". "Ist das eine bewegliche Muschel"? "Nein das ist ein Doldenblütler, der seine Samenstände in Reihe stehend ordnet, wie ein Kamm halt. Ist bei uns ziemlich selten". "Und warum dann Venuskamm? Darunter stelle ich mir ganz was anderes vor"! Erst jetzt fällt bei mir der Groschen!  Bin erstaunt was ein 84 jähriger Knabe noch an jugendlichen Gedanken mit sich rumschleppt! Antworte ihm nicht mehr, grübele vor mich hin. Im Hintergrund hat nebeliger Dunst die "Kleinsthofsiedlung" von Hahndorf verschluckt. Bald überholt uns der aufziehende Nieselregen. Horst schwächelt schon seit einiger Zeit ein wenig. Hat sich mit Thermo- und langer Unterhose viel zu warm angezogen. Seine Seele trägt immer noch Trauer. Zu tief hat ihn der Krodoartikel in der GZ getroffen. Der Schmerz der Seele geht in den Rücken und im Regen weiter laufen ist für heute auch nicht seine Sache. Wir beschließen in Immenrode unsere Wanderung für heute zu beenden. Rita wird angerufen, sie möchte uns am Dorfplatz am Weddebach abholen. Sie ist lieb, unterbricht ihre Weihnachtsglückwunschschreiberei, macht sich auf den Weg. Wir beide sind aber schneller am Dorfplatz. Wartend betrachten wir unser Umfeld. Sind begeistert über die mit Feldsteinen gemauerte vierbogige Weddebrücke, dem Wappenstein Immenrodes, den vierrädrigen "Hund" mit "Glück auf", Hammer und Schlägel. "Hast du die Steine gesehen die hier umherliegen? Erkennst du sie"? "Es wird Quarzit sein". "Richtig, Elfensteinquarzit" die Antwort des Bergingenieurs. "Noch etwas muss ich dir erzählen. Meine Frau ist hier geboren. Ob die die Brücke kennt? Ihre Mutter durfte aber ihren Freund nicht heiraten. Ihre Schwester war verstorben. Es herrschte ein Trauerjahr und heiraten, in einem solchem Jahr,  war tabu. So kam die süße Kleine unehelich in Immenrode an. Erst später bekam sie ihren Vater. Das waren noch Zeiten, was?! Hier irgendwo hier wohnte sie damals. Ich zeig es dir". Es kommt nicht dazu, sondern Rita kommt angereist. Schnell sind wir beide verpackt. In Langelsheim wechselt Horst in sein Auto. Ich bleibe bei meinem Himmelsstück. Getrennt fahren wir zurück in unser schönes Bad Harzburg.

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7 einladend

8 durch den Wald