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Östliches Harzervorland... Mansfelder Bergland Wieserode - Hettstedt 

1 Wieserode Haltestelle

01.05.2017
Rosa blüht die Zierkirsche am Dorfplatz in Wieserode. Habe ein wenig die Morgenstunden vertrödelt bis der Entschluss feststand meinen Weg fortzusetzen. Erst um 10:10 Uhr steige ich aus dem Auto und verabschiede mich von meinem lieben Zubringerdienst. Ein Kuss noch zum Abschied. Ein Winken von fern. Ich bin allein unterwegs.
Schon die Kirche in Wieserode verführt zum Stopp, zum Fotografieren.
Weiße weisverputzte  quadratische Gefache im Unterbau. Darüber links und rechts ausgemauerte nach oben strebende Rauten. Mittigs mit den gleichen roten Backsteinen ausgemauerten Rechtecke die unter dem geschieferten Haubendach enden. Herauskragende überdachte Schalllöcher zu den vier Himmelsrichtungen. Das Kirchenschiff nimmt die rot-gemauerten quadratischen Fachwerke auf. Vier unterschiedlich gestaltete Fenster bringen eine gewisse Unruhe, doch auch Harmonie. Wenn aus einer der Scheiben noch ein Lokomotivführer blicken würde könnte, wäre die Illusion einer bergan schnaufenden Lokomotive vollkommen. Was für scheiß Gedanken durchs Gehirn sausen. Bleiben wir auf den Weg, lassen wir die Kirche im Ort hinter uns zurück. Jetzt spreche ich schon in der Mehrzahl, bin aber auch nach den etwa 200m gelaufenen Stecke immer noch allein.
Ein Hausbesitzer müht sich mit seiner Frau an einem festsitzenden Ilex-Stuken ab. Sie haben die grünen, dornigen Triebe schon seit längeren kurz über den Boden abgeschnitten und mühen sich den Wurzelteller aus dem Boden zu bringen. Eine schwere Arbeit! Gut, dass ich mich nicht damit abmühen muss! Ein freundliches Gespräch mit den Beiden. Meiner positive Fürsprache für den Erhalt der dornigen Schönheit, dem "am Leben lassen" des Ilex, der Stechpalme, erspare ich mir. Zu stark steht der Vernichtungswille dem "Herrn der Hacke" im Gesicht geschrieben.
Ich wandere nach der Wanderkarte des "Harzklubs Ostharz" und der weist einen Weg, keinen Wanderweg, links der Mukarene in Richtung Ulzingerode aus. Das ist der meine. Vorbei an einem Rinderstall, von anblühendem Raps begleitet wandere ich durch die Feldflur. Breit, von Trecker- und Hängerspuren zerfahren zieht der Weg dahin, schwenkt ab zur Straße jenseits der Mukarene. Die Straße will ich aber nicht laufen. Zögere ein wenig und beschließe dem nicht mehr genutzten, zugewachsenen Wiesenweg weiter zu folgen.
Zu Beginn noch halbwegs frei, später mit Büschen, den Blütenständen der Klette des vergangenen Jahres total über-, zugewachsen bahne ich mir meinen Weg. Durch hohes Gras, den Fruchtständen der Kletten , immer einmal wieder in ein verdecktes Loch tretend. Weiß der Teufel wer das hier gebuddelt hat! Bestimmt verläuft hier die Landesgrenze Sachsen-Anhalt / Thüringen die hat den Feldweg ins Vergessen gebracht. Wenn nicht diese, dann irgend eine Andere! Erst kurz vor Ulzigerode, nach überschreiten des Bächleins Mukarene wird der Weg wieder gängig. Hier fließt das Bächlein allein durch die Felder, wird von keinen Pfad begleitet. Ein großes Acker-Dreieck muss umwandert werden, dann führt ein idyllischer Pfad, immer zur Rechten von der Mukarene begleitet, mich bis Harkerode. Die Kirchturmuhr zeigt auf 12:30 Uhr. Pause im Schlosskindergarten, lärmende Kinder zeigen das. Links lasse ich das stattliche Gebäude liegen, umlaufe es. Die Schlossrückseite in bedauerlichem Zustand. Vor allen am hinteren Eingang schreit es nach Pflege, Sanierung. Das bald auftauchende hübsche Mausoleum könnte auch dringende Pflege gebrauchen.Was für bauliche Schätze so langsam vor die Hunde gehen! Hoch zur Burg Arnstein. Hier wurde Walpurgis gefeiert. Getränkewagen, leere und auch noch volle Kisten mit Getränkeflaschen warten auf ihre Besitzer. Die sitzen in froher Runde zusammen diskutieren über ihre Einnahmen der vergangenen Nacht.

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9 Kirche in Harkerode

10 Schloss

11 Hintereingang

12 der Blick ins

13 Mauseoleum

14 Burgruine Arnstein