Zum Erhalt des Turmes haben die Erbauer, die Renovierer sich etwas Besonderes einfallen lassen. Ein langes Rohr führt in die Höhe. oben mit einem Schlitz versehen, durch den der Besucher seinen freiwilligen Aussichts-Obolus stecken möchte. Unten sammelt der sich in einem abgeschlossenen eisernen Kasten. Schön klingelt sich der 50er nach unten. Ein Euro Einer, besser ein -Zweier; der klingelt sich noch vollkommener in die Tiefe. Wir wissen das! Haben es ausprobiert!
Einen kurzen Plausch mit einer Friedhofsgärtnerin um die Grabstelle "Plumbom", führt Horst auf dem Friedhof von Benzingerode. Er will wissen ob der Name hier Zuhause ist, ob die Familie noch im Orte wohnt. Erfährt er aber nicht. Die Dame ist erst Neu im Ort. Wir haben ein wenig abgekürzt um die sehenswerte Kirche des Ortes anzusehen. Die hält ihre Tür verschlossen. Kurz nur führt uns der Weg durch den Ort. Hinter dem Hellbach, den Heiligen Bach steigen wir auf zum Struvenberg. Von der Burg die vor langer Zeit hier einmal stand ist nichts geblieben. Nach Norden, hinter der B6n steht in einsamer Feldflur der Menhir von Benzingerode. Ganz nackig, ohne jeglichen Bewuchs in seiner Nähe, steht er hart bedrängt vom Pfluge des Landwirtes inmitten des Ackers. Zwei weitere Zeugen vergangener Zeiten stehen östlich des Autorastplatzes zu beiden Seiten des Hellbachs. Diese sind von hier aber schlecht zu sehen. Bleiben wir in unserem Umfeld. Da zeigen sich die ersten Knabenkräuter. Orchis mascula, das Männliche Knabenkraut erhebt seine purpurrote Blüte aus der von Schafen und Ziegen abgefressener Wiese. Es hat wohl Glück gehabt, dass die Herde der raspelten Mäuler schon vor Tagen hier durchgezogen ist als es seinen Blütenstängel noch nicht in die Höhe gereckt hatte. Glück, vor dem Übel gefressen zu werden, brauchen nicht nur wir. Auch so'n kleines Blümchen braucht das! Am Ende des Ziegenbergs treffen wir auf eine eingegitterte Ziegenherde, die ihre Mägen an den schütteren Gräsern, mehr an den frischen Trieben der austreibenden Sträuchern füllen. Unser mit genommener Wanderstock tut gute Dienste. Man kann damit unbeschädigt den Elektrozaun nieder drücken, drüber steigen. Die Ziegenherde erkennt Horst sogleich als ihren Hirten an. Sie nehmen ihn in meckernd in ihre Mitte. Erst als er seinen Stecken schwingt, laut mit ihnen spricht, treten sie respektvoll zur Seite, lassen ihn passieren. Freude auf seinen Gesichtszügen, glücklicher Horst! Queren die Straße Heimburg - Elbingerode rüber zum Horstberg mit seiner Wirtschaft "Zur Horst". Der heutige Tag "horstelt" ein wenig. Seltsamer Zufall. Wir lassen die Wirtschaft liegen, kehren nicht ein. Wandern auf der Kammlinie des Horstbergs weiter. Immer am Waldrand entlang mit Blick über eingezäunte Obstwiesen zum gegenüberliegenden Bärenstein. Finden einen schönen Rastplatz für unser Apfelmahl. Ein Grünspecht lacht, pickt am Boden umher, fliegt auf verschwindet aus unserem Gesichtsfeld, lacht noch einmal, schon unsichtbar für uns, in der Ferne auf. Neben uns in dem erwachenden Brennesselhorst, blühen auf dünnen Stielen ein paar gelbe, flattrige Tulpen. Tulipa sylvestris, die Wilde Tulpe. Wie die hier herkommen frage ich mich. Sie sind sonst oft Begleiter alter Siedlungsstellen. Hier am Rand der Streuobstwiesen ist von Mauerresten vergangener Gebäude nichts zu entdecken. Lassen wir das Grübeln über ihre geheimnisvolle Herkunft. Bald bringt uns der Weg ins Tal des Teufelsbachs. Tief hat der sich in in den Löss der Hänge eingeschnitten. In Schleifen mäandert er durch seine von ihm geschaffene kleine Aue. Der Bärlauch dominiert beiderseits seiner Ufer. Kommen an einem Aufsteller vorbei, der auf den besonderen Hangaufschluss der Geologie des Teufelsbachtals hinweist. Ein wenig weiter eine zweite Tafel, auf der der Sandsteinfelsen "Hans Mönch" beschrieben wird. Horst ist begeistert, wird doch diese "Hans Mönch"-Geschichte, in dem kleinen Kabinett der Harzsagen-Halle auf dem Burgberg in Bad Harzburg auch vorgestellt. Auch Horst als Wanderführer spricht dort mit den Besuchern der Halle immer über diese sagenhafte Geschichte. Von der tatsächlichen Existenz eines "Hans Mönch" Felsen im Teufelsbachtal ist er total überrascht. Bald hocken wir oben auf dem Sandstein. Eine in den gelb-schwarzen Fels eingeschlagene steinerne Bank bietet uns Platz zur Rast. Leider beschränkt sich die Aussicht auf die umliegenden Kiefern, Birken und Buchen. Es ist alles zugewachsen! Auf der Höhe bleibend schleichen wir, auf selten begangenen Pfad, durch die Kiefern.
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