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1 Spitz-Wegerich

Ich staune, denke das kann doch nicht stimmen, muss ich wohl mit der Hausfrau regeln. Wilfried verschwindet nach unten, muss bestimmt erst einmal Frieden stiften. Ich schaue mich kurz um, packe meine Sachen für die Nacht aufs Bett, wasche Gesicht und Hals. Bald bin ich wieder unten. Wilfrieds Schatz sitzt in der Hängeschaukel, er kramt im Hintergrund umher. Ich setze mich der immer noch Grollenden gegenüber auf die Bank. "Sie müssen entschuldigen das ich so überraschend auftauche. Es war mehr eine Zwangsverpflichtung der Herren die mich zu ihnen geführt hat".
Schweigen auf der Gegenseite. "Er hat versucht anzurufen". "Hat er nicht". "Doch zwei verschiedene Nummern hat er gewählt. Hat sie aber nicht erreicht". "Hat er nicht". Wieder Schweigen.

"Wo kommen sie her, wo wollen sie hin"? Frauliche Neugier bring ihre Sprache zurück und damit es dabei bleibt versuche ich mit aller höchster Höflichkeit, Charme und Blick in ihre Augen unser Gespräch auf Dinge zu lenken über die sie sprechen möchte. Es gelingt. Sie wird locker und erzählbereit. Über Haus und Hof, ihre Söhne, wie es zur Vermietung der Wohnung gekommen ist, eben über Alles was man einmal los werden möchte. Ich als Fremder werde zu ihrem Sorgenlastenträger der schweig und sowieso alles wieder vergisst. Erst als Wilfried zum Abendessen ruft, wir in die Laube wechseln, verlöscht unser trautes Gespräch. Ihr Stimmungstief ist vergangen. Es wird ein schöner lauer Himmelfahrt-Abend mit lustigen, herzlichen Gesprächen zu einem, zwei, drei Flaschen Bieren. Doch einmal steht die Chefin auf, verlässt uns für eine Weile. Kommt zurück spricht ihren Wilfried an: "Aber angerufen hast Du mich nicht"! "Doch habe ich". Hantiert hat der Wilfried mit seinem Telefon auf der Höhe des Sattelkopfes. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Der Gesang der Vögel ist verstummt, die Mehlschwalben, die Mauersegler haben den Fledermäusen Platz gemacht. Mich ruft das Bett. "Wie machen wir es Morgen mit dem Frühstück? Möchtest du allein auf dem Zimmer oder mit uns zusammen in der Küche"? "Wie es recht ist, am liebsten mit euch am Küchentisch". "Dann um acht in der Küche"?
"Ja, gern. Noch eine Bitte habe ich: Die Zeche des Abends geht auf meine Rechnung"!".
"Darüber reden wir Morgenfrüh. Schlaf erst einmal und gute Nacht", die letzten Worte meiner Gastgeber.

Otto Pake

7 Hundsrose

8 Gefleckter Schmalbock

9 Wiesen-Salbei

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