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1 Sedum maximum / Kleiner Burgberg

Erzähle von ihrer Verwendung als Gemüse und Tee, der heilenden Wirkung bei gutartigen Prostataleiden. Finde interessierte Zuhörer, nur eine der Damen meint: "Das brauch ich mir nicht merken". Womit sie Recht hat.
Der Damm des Fremdsein ist gebrochen. Es wird erzählt, gefragt umher geschnabbelt. Die Gespräche verstummen aber bald. Denn nun ist Steigen angesagt. Steil und stetig geht es hoch zum Kleinen Burgberg. Unsere Gruppe zieht sich in die Länge. Alte, starke Buchen begleiten uns. Junge Buchen bilden einen Blättertunnel der einen Ausblick in das Krodotal, auf ein weiteres Alten- und Pflegeheim verdecken. Nur ab und an schimmern die neu gebauten Wohntrakte der Diakonissen durch die grüne Wand der Buchenblätter. Vergeblich suchen meine Augen die hier vor kurzen gefundenen Totentropeten. Dieser schmackhafte, zu den Pfifferlingen gehörende Pilz versteckt sich. Auch sonst ist die Pilzausbeute kläglich. Nur ein in die Tage gekommener Riesen-Schirmpilz wird kurz vorgestellt, sein Geschmack, seine Zubereitung besprochen. Begeisterung über den Weitblick den der Kleine Burgberg bietet. Wir haben es mit dem Wetter auch gut erwischt. Bei klarer saubere Luft, liegt das nördliche Vorland im Sonnenschein. Vom Gabbro-Bruch über den Elfenstein, Gold- und Adenberg, zum Sudmerberg mit seiner Warte und Umsetzer. Über Fischerköpfe und Kuckucksberg zum Salzgittergebiet mit seinen Schornsteinen. Der langgezogene Harly, sein Abschlusshügel auf dem die Burg des Welfenkaiser Otto den IV. stand. Im Anschluss nach Nordosten der Kleine-, der Große Fallstein. Versetzt dahinter die Asse. Weiß leuchtet sein Bismarckturm aus dem Grün seiner Bäume. Noch ein Stück weiter nach Norden, der dunkle Buchen-Waldkamm des Elm.
"Die Asse? Die wo der Atommüll verschüttet wurde". "Ja, ist gar nicht weit weg unser "Katastrophenberg". Nun kommen die Fachleute zu Wort. Ein jeder wird dazu. Wilde und wildeste Meinungen werden laut. Ich versuche die Gefährlichkeit des eingelagerten schwachradioaktiven Müll etwas herunter zu fahren. Es gelingt nicht. Fest im Herzen sind die Meinungen eines jeden verankert und jeder hat seine eigenen Vorstellungen über die Einlagerungsgeschichten in den Salzstock der Asse. "Der Müll gehört in ein Erzbergwerk. Nur da ist er sicher" ist Stimmungsmehrheit. Das ist mein Stichwort. "Seht ihr den großen weißen Kasten vor den grünen Weidenkoppeln? Da stand die Grube Friederike. Etwas weiter hinten, vor der hellen Wand des Kalksteinbruchs am Südhang des Langenbergs befand sich die Grube Hansa. Auch hier wurde Eisenerz gefördert. Alles wegen Unergiebigkeit aufgegeben. Doch noch immer ist die Fläche zwischen den Gruben als Bergschadensgebiet ausgewiesen. In Göttingerode, das ist der Ort mit der großen Turnhalle, die die ehemaligen Bergmannshäuser noch heute überragt, bewegt sich noch immer der Boden, driftet gegen den Langenberg, schließt langsam die geschachteten Hohlräume  der Grube Hansa. Die Entscheidung Erzgrube oder Salzschacht ist nicht so einfach zu treffen. Mir leuchtete die Lagerung im Salz vom Grund her ein. Salz ist flexibel umschließt nach einer gewissen Zeit das Mülllager schließt es von der Umwelt ab. Nur wissen wie lange das gut geht, weiß halt Niemand. Erzgrubenlagerstätten mit Rückholmöglichkeit ist auch so eine Sache. Wer wird, will den Schutt noch einmal gebrauchen? Die Erdgeschichte geht noch ein paar Millionen Jahre weiter. Wo aber ist die strahlende Materie am besten aufgehoben? Wer weiß es"? So hüpft unser Gespräch auf dem Kleinen Burgberg hin und her. Fast vergesse ich auf die Flora die die Hornfelsnase überzieht hinzuweisen. Filziges Hornkraut aus Mittel- Italien überzieht die Westseite des Felsen. Thymian, die grün-gelblichen Bütten der Großen Fetthenne, Lauchstängel mit rosa Blüten, die blauen Glocken der Rundblättrigen Glockenblume bestimmen die Herbstflora. Der Hornfels ist reichlich von Nabelflechten und Krustenflechten überwachsen. Der Nördliche Streifenfarn versteckt sich in scharf-kantigen Felsritzen. Wird hart bedroht, bedrängt von einem Geocaching Versteck. Noch ein kleiner Rundgang zu den Resten der alten Gemäuer und Abmarsch zum Großen Burgberg. Der jüngereTeil der Truppe wählt den rustikalen Weg durch den Halsgraben der gesetztere Teil den offiziellen Weg.

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