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1. Eine grüne Armee

Drei große Grenzsteine mit eingeschlagener Wolfsangel, ein Germanisches Runenzeichen, das später als Grenzzeichen verwendet wurde, verabschieden uns von der Gemeindegrenze Huy-Neinstedt zur Gemeide Zilly.
Die alten Keller einer militärisch genutzten Anlage, rechts unseres Weges zum Kuhberg sind abgeräumt. Ein Biotop soll sich auf dieser Fläche entwickeln. Mit großem Aufwand ist eine Grundlage dafür geschaffen. Vom Sumpf bis zum Mager-Trockenrasen soll und wird sich diese Fläche nun selbst gestalten. Halten wir sie, trotzt "Betretungsverbot" im Auge.
Ein vor Hunger schmachtender Löwenzahn im Schotterbett, die weißen Pappusstengel des Huflattich machen den Anfang der Umgestaltung.
Die Heiketalwarte umringt von hellgrünen Blüten des Spitz-Ahorn wird sichtbar. Ein Besuch ist nicht so ganz lohnend. Sie ist privatisiert, ist verschlossen für die Gemeinen, für uns. Hübsch anzusehen, von außen ist sie aber allemal! Wir lassen sie für heute liegen. Wandern südlich des Kuhberges entlang. Noch ist der begleitende Acker nicht bestellt. Noch blüht das Hungerblümchen, der Feldsalat, das Hirtentäschel an seinem Rand. Zur angrenzenden Weide zeigt die Sichelmöhre ihre scharf gesägten, mehr an einen Farn als eine Doldenblütler ähnelnden Blätter. Erst später zur Blüte kommt ihre wahre weiße, grazile Schönheit zur Geltung.
Weit reicht der Blick von hier oben über grüne, braune, gelbe Felder hinüber zum Brocken. Schneereste schimmern herunter. Neben uns am Weg wollen die Himmelsschlüsselchen nichts mehr mit dieser kalten Pracht zu tun haben. Sie haben dem Frühling die Türe aufgeschlossen, ihn zurückkehren lassen. Das sehen die Weichselkirschen, die uns nun begleiten, auch so. Noch verhalten sie sich ein bisschen vorsichtig, warten noch ein paar Tage mit dem Öffnen ihrer prallen Knospen. Nur einzelne Blüten luken schon neugierig aus den Knospentrauben hervor.
Die Gänseblümchen, die Maßliebchen  machen es dem Himmelsschlüsselchen gleich. Strecken ihren weißen Blütenkorb der Sonne entgegen. An der roten Unterseite ihrer weißen Blütenblätter sieht man, dass nächtliche Kälte über sie hinweg gezogen ist. Nachts schließen sich ihre weißen Blütenblätter über ihrem "Blumenkörbchen", schützen so ihre Samenanlage vor dem Frost. Bei einer kurzen Berührung der Blütenblätter zeigt sich ihre schnelle Schließreaktion um ihre Samenanlage zu schützen. Ein Versuch zeigt es!
Etwas vom Alter geprägte Kirschbäume begleiten unseren Weg herunter nach Badersleben. Ein stetiges Rauschen schallt von den Windmühlen des  Druiberg herunter, zeigt dass der Wind vom Westen weht, der Frühling weiter auf dem Vormarsch ist. Unsere Heimfahrt führt über Anderbeck, Dingelstedt.
Hinter Dingelstedt auf der alten Straße zu den drei Häusern Arbketals wird es Rosa. Da stehen die Japanischen Kirschen links neben der Straße in voller Blüte.

Nur dieses kurze Stück des Weges lohnt schon eine kleine Reise in den herrlichen Huy, der Höhe im nördlichen Vorharz, zwischen Großem Bruch und Brocken!

Otto Pake

13. Sichelmöhre

14. Blick zum Brocken

15. Knospentraube der

16. Weichselkirsche

17. Tausendschön

18. alte Kirsch-Allee bei Badersleben

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