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Badersleben - Huy-Neinstedt - Badersleben 

1 Marienspring

Badersleben ist ein guter Ausgangspunkt den westlichen Huy zu erwandern. Schon oft stand unser Auto hier im Ort auf einem kleinen Parkplatz "Am Spring". Nicht weit weg, über uns auf dem Druiberg drehen sich die Windmühlen. Heute, am 29. April 2016, weht der Wind sanft über den Hügel, lässt die Rotoren langsam und leise ihre Kreise ziehen. Leicht steigen wir zum Marienspring empor. Hier strömt aus einer eingefassten, ummauerten Röhre quellfrisches Wasser in einen kleinen Wasserlauf. Der verschwindet nach kurzem freien Lauf wieder in eine dunkle Röhre, unterquert den Weg, tritt zu Tage, verschwindet hinter einem Zaun im angrenzenden Garten. Ein Traumgrundstück mit eigenem immer fließenden Bachlauf. Wir lassen den Kuhberg rechts liegen, laufen in südöstlicher Richtung, fast eben zwischen Acker und der ansteigenden Höhe, des Kuhbergs entlang. Abblühender Lerchensporn, große gelbe Horste mit Himmelschlüsselchen rechts des Weges unter alten Kirschbäumen, begleiten uns. Im frischen Grün der austreibenden Sträucher hat der Winterwind abgerissene hellbraune Stängel des Feld-Mannstreu / Eryngium campestre zu Haufen zusammen geblasen. Auf ihrem Weg hier her haben sie ihren Samen, in den Fluren über die sie getrieben wurden aus ihren Fruchtständen, liegen gelassen, verstreut. Eine Methode der Pflanzen der Steppe. Sie verzichten weitgehend auf die Mitwirkung von Vögeln und Tieren zur Ausbreitung ihrer Samen; übernehmen das selbst mit Hilfe des Windes. Am unteren Stängel ihres Fruchtstängels besitzen sie eine Sollbruchstelle. Ist ihr Samen reif, wird auf einen ordentlichen Wind gewartet. In den Herbst-, und Wintermonaten kommt der bestimmt, bricht den Fruchtstängel knapp über den Boden ab und das Rollen über die Fläche, das Ausstreuen der Saat beginnt. Irgend wann endet dann ihre Reise in einem Gebüsch, einem Strauch, einer Senke im Gelände. Es hat sich ausgestreut. Doch die Saat ist ausgebracht, die Zukunft des Feld-Mannstreu gesichert. Die Bockwindmühle von Badersleben steht eingerahmt von weißen Kirschblüten auf einem kleinem Hügel außerhalb des Ortes. Gelb blühende Rapsfelder umschließen Kirschen und Mühle. Das Schlehengebüsch, das unseren Weg zum Acker hin begleitet, hat seine rein-weiße Unschuld schon verloren. Ist nächtlicher Frost über sie hinweg gezogen, oder ist ihre Blütezeit schon dem Vergehen ausgesetzt? Unter den verblassenden Schlehen treibt mit starkem Stiel die Weiße Taubnessel ihre quirlig über dem Blattknoten angeordneten Blütenlippen, bietet seinen versteckten süßen Saft Fliegen und Hummeln. Erwartet von ihren Besuchern dass sie den Blütenpollen des Nachbarn mit bringen, ihren Blütenstaub zum Bestäuben anderer ihrer weißen Nachbarn mitnehmen. Eine sechseckige Bank mit rundem Tische lädt zur Pause. Noch zu früh für uns. Steigen hoch zum Öhlertsberg. Der ist mit seinen knapp 236m nicht so besonders hoch, mehr so ein trockener, baumloser Verbindungshügel zwischen Kuh- und Hardelsberg. Hier wachsen später Knabenkräuter, im Herbst blüht hier der Deutsche-Enzian. Eben zeigt die Stengelumfassende Taubnessel / Lamium amplexicaule in feuchteren Senken ihre nach oben gerichteten schmalen rosa-roten Blüten. Gelbe, flach über den trocken Boden, den sonnenbeschienenen Kalksteinen kriechende Blüten des Frühlings-Fingerkrauts sind die Frühlings-Dominanten des trockenen Öhlertbergs.

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