WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

Lilienstein und Männerchöre 

1. Bad Schandau

24.06.2016 Freitag
Gemeinsames Frühstück mit Gabi und Karl. Wieder erwärmt uns die Morgensonne. Wieder ruft Karl die Pflicht zu anderen Veranstaltungen des Wandertages. Wir sind da freier, haben da keine Verpflichtungen, können den Tag nach unseren Vorstellungen nutzen. Heute steht der Lilienstein auf dem Programm. Der eindrucksvolle Tafelberg gegenüber des Königstein reizt mich schon seit dem ersten Besuch der Sächsischen Schweiz. Seit dem ersten Jahr nach der Wende in dem wir als kleine Herrentruppe in Kleinhennersdorf für eine Woche in der Fuhrmannbaude Quartier bezogen hatten und von dort durch die Felsen und Täler links und rechts der Elbe wanderten und kletterten. Der imposante Lilienstein aber immer links liegen blieb. Auch als Rita und ich später auf dem CP-Königstein unser Zelt stehen hatten um von dort mit Boot und Zelt  auf unsere Elbreise nach Lauenburg zu starten lockte er uns. Doch die Trägheit siegte. Mit: "Einandermal" ließen wir den Steilen unbestiegen. Bei der zweiten Elbreise mit dem Faltboot, diesmal waren Anneliese und Gerhard mit von der Partie, stiegen wir zum Königstein hoch. Der Lilienstein scheiterte einen Tag später, an der Königsteinerschöpfung der beiden Speyrer Paddelfreunde. Heute soll es nun sein.
Wir lassen unser Auto bei Waltersdorf, dort wo der Lottersteig / E3 die Straße kreuzt, die Kneipe "Zum Altem Hansjörg" um Gäste wirbt, stehen. Wandern erst am Waldrand entlang, biegen bald nach rechts auf den Kirchweg ab. Kurz darauf taucht der Waldfriedhof zur Linken auf. Hier liegen in einem Massengrab 117 Vertriebene aus dem Sudetenland und Schlesien. Die haben hier 1945 - 1946 durch  Erschöpfung, Krankheit, Seuchen und Hunger ihren Tod gefunden. Gesucht danach haben sie nicht. Er hat sie in diesen gräulichen Zeiten gefunden, bestimmt auch überrascht. Ihnen wird hier mit einer gefälligen Anlage gedacht.
Bald erreichen wir den Tafelberg. Steigen, immer wieder an Durchblicken rastend, zum Plateau hinauf. Nicht nur die Ausblicke sind es die zur Rast gebieten, nein, auch die Lunge lächtst, das Herz wummert schneller in der Brust. Oben sind wir beeindruckt von seiner Größe, den sich immer wieder verändernden Aussichten.

Wir sind noch ziemlich allein auf der Höhe. Der Aufstieg hat Rita ins schwitzen gebracht. Sie trägt ihr Hemd über dem Arm, lässt sich vom frischem Aufwind trocken blasen.
Nur ein Pärchen mit Hund sitzt schon still und versonnen in der Vormittagssonne. Grüßen nur knapp zurück. Der Hund ist freundlicher, der kommt uns mit wedelndem Schwanz entgegen gesprungen, freut sich über die kleine Abwechslung unseres vorüberziehen. Wandern von einem Aussichtspunkt zum Nächsten. Jeder weckt neue Begeisterung, zeigt uns neue Wanderziele. Sind einfach nur begeistert von der Landschaft beiderseits  der Elbe, der Sächsischen Schweiz.
Steigen nach Ebenheit hinunter, weiter in Richtung Halbestadt. Überdenken das wir den ganzen Weg wieder hochsteigen müssen um zu unserem "Altem Hansjörg" zurück zu kommen. Lassen deshalb Halbestadt und Prossen rechts liegen, Steigen wieder hoch zum Fuss des Liliensteins. Stoßen wieder auf den Kirchweg, der uns zum Weizenbier in "Zum Altem Hansjörg" bringt.
Am Nachmittag erleben wir das Treiben der Tuorismusbörse auf dem Markt, in der Stadt. Schauen dem Programm der Jugend von Sebnitz auf der Bühne zu. Bald versammeln sich die Männerchöre.
Der Bergsteigerchor Sebnitz, die Bergfinken von Dresden, der Sächsische Bergsteigerchor "Kurt Schlosser" Dresden und der Männerchor der Sächsischen Schweiz. Wieder füllt sich der Platz bis auf den letzten Platz. Die Chöre sind der Höhepunkt des Tages. Die Stimmen der Herren nehmen den Zuhörer mit in die besungenen Orte, Täler und Berge. Wenn wir dem Lilienstein fünf Punkte geben, dann müssen wir den Chören noch einen drauf satteln.
Am Tisch unseres Harzklubs wird noch mancher Bierbecher geleert, bis Gabi dann zur Heimfahrt zum "Weinberg" bittet.