Eine Wanderung mit Überraschung war in der GZ angekündigt. Nun war der Wanderführer nicht auf den Posten, musste von mir vertreten werden. Damit hatte ich kein Problem, mit der Überraschung haperte es ein wenig und bei Nachfrage, was sich dahinter verbarg, war nun für mich die Überraschung, nämlich nichts! Nur ein kleiner Geck unserer Pressewartin zur Steigerung der Neugier der Sonntagswanderer.
"Ach, du bist die Ãœberraschung" wurde ich gleich von einem der wartenden Wanderer beim Treff "Pfennigpfeiffer" angesprochen als ich da unvermutet auftauchte.
"Wo gehen wir hin" die nächste Frage. "Da brauchst du doch bei Otto überhaupt nicht nachfragen. Der wandert im Vorharz, fragt sich nur ob mit oder ohne Auto" der nächste Kommentar eines Wanderers.
"Stimmt. Was Du alles weißt, ich muss mich wundern". "Ich nicht" der Nachsatz des Erkenntnisreichen! "Ich möchte Euch einen der ersten Frühjahrsblüher an der Teufelsmauer zeigen. Der Felsen-Gelbstern blüht dort schon ist mir berichtet worden, den schauen wir uns an". "Ein Frühjahrsblüher im Januar, das glaubst du wohl alleine". "Schon wieder hast Du recht. Wollen wir sehen ob es stimmt?" Die Neugier war geweckt, alle wollten den Felsen-Gelbstern (Gagea bohemica) betrachten. Da hatte ich doch für eine kleine Überraschung gesorgt. Nun musste ich ihn nur noch finden, den nasewitzigen Gelbstern! "Sind wir zum Tennisspiel am Nachmittag zurück"? "Was für'n Tennisspiel"? "Um den Europameister"! "Ja sicher" beruhigte ich den Fan. Unsere drei Autos, wir waren 11 Wanderer, stellten wir am Ortsausgang von Warnstedt, dort wo der Feldweg hoch auf den Hügel der Teufelsmauer führt, ab. Wieder bewahrheitete sich mein Ausspruch: --Ist es trübe, oder regnet es in Bad Harzburg, scheint östlich der Ecker die Sonne!-- Fast wolkenloser Himmel, nur ein paar Schleierwolken ganz im Osten, hier der reinste Sonnenschein. Leichter, frischer Windzug auf der Höhe. Zu meiner Überraschung kannten viele der Mitgekommenen nicht diesen Teil der Teufelsmauer. Das machte mich glücklich; denn den Harzklub-Wanderern aus Bad Harzburg ist so schnell nichts Unbekanntes im, um den Harz mehr zu bieten. Begeisterung über die Felsbrocken die die Teufelsmauer formen. Papensteine, so nennt man die hinter-, aneinander gedrückten harten Sandsteine auf dem ersten Hügel in Richtung Osten. Und dort wo der Hügel sich neigt, da ist der Standort der Berühmten, der Gelben Sterne. "Bleibt auf dem Weg, haltet die Augen offen. Wenn, dann finden wir sie hier" stimme ich die Suche ein. "Hier ist nichts. Nicht Gelbes. Nur Grand und kurzes Gras" schallt es mir ins Ohr. "Hier schaut, hier schiebt sich einer ans Licht" melde ich. "So ein Winzling, das soll etwas Besonderes sein" der Spruch eines Betrachters. "Wenn Du den fotografierst dann denken die Leute bestimmt was für eine große Blüte das ist. Finden werden sie aber einen winzig kleines Blümelein". "Niemand findet hier etwas" meldet der Nächste. Doch dann: "Hier kommt noch eine Knospe". "Hier, hier auch". So geht es weiter. Es werden so knappe 20 Knospen, sich gerade öffnende Blüten, die wir finden. Die erste Anspannung bei mir ist verschwunden. Die besonderen Frühjahrsblüher entdeckt und betrachtet. Bei einigen der Betrachter sogar als das Besondere vermerkt. Auf dem nächsten Hügel, den Mittelsteinen, werden die Sandsteine höher, imposanter. Von hier wird die gesamte Länge der Teufelsmauer übersehen. Mehr erahnen, kann man die Blankenburger, die Gegensteine bei Ballenstedt. Beginnt sie doch bei Blankenburg mit dem Großvater-Felsen, endet in ihrem ersten Teil mit dem Hamburger-Wappen bei Timmenrode. Taucht ab.