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das hat was!

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Frühlings-Platterbse

Im alten Steinbruch unterhalb der Sargstedter Warte zeigt sich schon die breite Rosette des Purpur-Knabenkrauts, Zeigt schon seine Knospe. Daneben die langen Blätter der später blühenden Händelwurz. Noch etwas Besonderes fällt ins Auge, eine Speise-Morchel direkt an dem Pfad der sich durch das kurze Gras zieht. Die muss natürlich mit. Sie wird unseren nächsten Spaghetti ihren Geschmack verleihen. Zwei, drei von ihrer Sorte würden den noch steigern. Wir finden aber keine weitere. Es bleibt bei der einen Morchel. Das verwaiste, geschlossene Gasthaus der Sargstedter-Warte lassen wir unbesehen oben auf der Bergkuppe liegen. Queren die anschließende Wiese hinter dem Parkplatz. Drei Blütenstiele des Purpur-Knabenkraut zeigen schon ihre rotbraunen Knospen. Bekommen auf der freien Wiese mehr Sonne und Wärme, sind den im Steinbruch stehenden um mehrere Tage im Voraus. Hinter der Wiese nimmt uns der Wald auf. Der weiterführende Weg ist durch ein Gatter versperrt. Neben dem Drahtverhau hat sich aber schon ein kleiner Trampelpfad gebildet. Etwas eng und polterig zieht er sich am Drahtzaun entlang. Er soll die frisch gepflanzten Eichen und Buchen vor den Zähnen von Hirsch, Reh und den wilden schwarzen Rotten der Schweine schützen. Alte vom Eichen-Feuerschwamm befallene, sterbende und tote Eichen begleiten uns, bilden die Nahrungsgrundlage für unseren selten gewordenen Hirschkäfer. Drei - fünf Jahre frisst sich seine Larve durch das tote Eichenholz. Als Käfer bleibt ihm dann wenig Zeit. Kurz nur sein/ihr Käferleben. Wenn er Glück hat findet sich ein Paar zusammen. Liebe, Eier legen und schon ist sein, ihr Lebensende eingeläutet. Ihre Nachkommen bohren sich wieder für ein paar Jahre durch das tote Holz der Eichen. Ein langes lichtloses Leben mit kurzem Glück im Sonnenschein, das Leben unseres schönsten und größten Käfers.
Lilablau schimmert die Frühlings-Platterbse verstreut aus dem braun der vorjährigen Buchenblätter. Am Steinberg, der Wald springt hier nach Süden vor, steht ein sehenswerter Grenzstein. Ein heraus gearbeitet gleichschenkeliges Kreuz, das "Eiserne Kreuz" schmückt zwei seiner Seiten. Wir folgen dem Weg ins Tal, stoßen auf "Via Romea", den Weg von Stade nach Rom. Folgen dem durch die Felder in Richtung "Langerberg" nach Sargstedt. Vom Sportplatz schallt der Lärm der Fußballer herauf. Links lockt der Taubenberg mit seinen Frühlings-Adonis. Das "Dreizähnige Knabenkraut", Orchis tridentata auf seinem Hügel wird noch nicht blühen. Für Heute verzichten wir daher auf den kleinen Umweg ihn aufzusuchen. Wandern an der Kirche vorbei durch den Ort. Auf der Wegkreuzung wo der Weg hoch zum Warteturm abzweigt, wandern wir weiter stramm in Richtung Westen. Noch ein paar hübsche Baugrundstücke  links und rechts und schon sind wir wieder in der freien Landschaft der Felder und Äcker. Ein riesiger Findling rechts des Weges am unteren Teil des ersten Gebüschstreifens das sich vom Hang herunter durch die Felder zieht, zeigt, dass wir auf den richtigen Weg sind. Der verliert sich weitgehend je weiter wir uns Aspenstedt nähern. Er wird zu einem schmalen Pfad der zu einem Hochsitz, an diesem vorbei uns auf den Weg bringt der von unten, vor den Kirschhainen herauf kommt. Ab jetzt ist der weitere Weg als grasbewachsener Feldweg vorgegeben, Aspenstedt nicht mehr zu verfehlen. Gehen wir gedanklich noch einmal zurück auf unseren fast weglosen Marsch durch die Felder, betrachten wir das Gesehene. Mitten durch den gelbstrahlenden blühenden Raps sind wir gelaufen. Immer mit Blick auf den Harz, seinem Vorland, auf Halberstadt mit seinen Türmen, den Spiegelsbergen, dem Hoppelberg.  Nicht nur der duftende Raps war unser Begleiter, nein auch verschiedene Ackerunkräuter die dem scharfen giftigen Strahl der "Rapspflegemittel" entgangen sind kommen oder blühen an seiner Feldkante. Hoch gewachsen, noch in Knospe die Besenrauke mit filigranen hellgrünen Blättern. Der Erdrauch bringt samtene Rottöne  ins Bild, umrankt die aufstrebenden Stängel des  weißblühenden Ackerhellerkrauts. Auf einer kargen, unbewachsenen Feldfläche leuchtet ein rotes Mal herauf. Ich kann es nicht einordnen, tippe auf einen kriechenden Hahnenfuß der sich hier breit macht, die kahle Erdfläche bald begrünen wird. Daneben zeigt der Persische Ehrenpreis seine blauen unsymmetrischen Blütenscheiben. Noch im verhaltenen Wachstum mischt sich die Rote Taubnessel dazwischen. Bald wird sie hier ihre Dominanz aufgebaut haben, den Ehrenpreis in seine Schranken gewiesen haben. Kurz vor Aspenstedt eingezäunte Reihen von Obstbäumen. Schön in Reih und Glied stehen sie. Das frische Gras ist zwischen den Baumreihen sauber abgemäht. Zwischen den Obstbäumen strahlen die gelben Blüten des Löwenzahns um die Wette. Noch nicht alle Reihen der Obstbäume blühen. Manche ihrer Sorten halten sich noch zurück, trauen noch nicht den warmen Strahlen der Sonne. Fürchten sich vor den kalten Nächten die immer noch Frost bringen können. Der Kirchturm von Aspenstedt duckt sich in die weißen und rosa Blüten der japanischen Kirschen. Ãœber den Harz zieht ein Wolkenschleier, verdeckt die Sicht auf den Brocken. Aus dem blauweißen Himmel wird zunehmend ein Grauer. Auch der Erbsen-Sämann ist aus seinem Garten verschwunden. Ein Drahtgitter schützt seine Erbsen vor den lärmenden Spatzen. Die drei Wappenschilder an einem neugestalteten aus Kalksteinen erbauten alten Landhauses mit einem Fenster im zugemauerten Torbogen birgt ein neues Rätsel. Es gibt halt viel zu sehen, zu ergründen in dem vorgelagerten Hügel im nördlichen Vorharz. Einem Hügel mit seltsam eigenartigen Namen, dem Huy.

Otto Pake

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