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Nelkenbüschel

Beeindruckend die Darstellung des "Weg der Steine". Schlendert man zum höchsten Hügel hoch, wandert man von der Lausitz bis weit in den Norden Skandinaviens. Immer begleitet von der, hier nach dem Eis liegengebliebenen Findlinge des Nordens. Ein jeder liegt an dem fiktiven Ort von dem ihn das Eis mitgebracht hat. Eine kleine Wanderreise durch die Hinterlassenschaft des abgeschmolzenen Eises der Eiszeit.
Oben angekommen empfängt uns ein Steinkunstwerk des Künstlers Dieter Magnus. Er nennt es "Feldzeichen und Ort der Versammlung". Hier soll laut "StadtGRÃœN & StadtKULTUR" an die Geschichte dieser Landschaft und deren Wiedergebrauch erinnert werden. Die 6 m hohe blaugekachelte  Mittelsäule soll symbolisch den Himmel auf die Erde holen, die umgebenen Findlinge mit den blauen Mosaikstreifen die die aufgetürmten Findlinge miteinander verbinden, unterstützen diese Vorstellung. Die umher liegenden glänzenden Edelstahlrohre die Verbindung zum Kraftwerk Boxberg schaffen, darstellen. Bringen in meiner Vorstellung etwas Verwirrendes in das Ensemble. "Pfarrhügel" heißt die Kuppe. Glaubenshügel wäre auch passend! Hinter den aufstrebenden Säulen der aufgetürmten Wackersteine des Kunstobjektes dampfen die Kühltürme des Kraftwerks Boxberg in den Himmel. Lassen ihren Wasserdampf senkrecht in die weißen Wolken des Sommers steigen. Die Reise zum Lausitzer Findlingspark Nochten wird uns in Erinnerung bleiben. Die 9,50 Euro sind nicht vertan. Nein, im Gegenteil, keine Entfernung ist zu weit. Der Findlingspark mit seiner künstlerischen, gärtnerischen, geologischen Gestaltung ist sehenswert! Beeindruckt vom Erlebten reisen wir weiter.
Schloss Kromlau mit seinem Park unser nächstes Ziel. Lange vorbei ist die Zeit der Rhododendronblüte für die der Park bekannt ist. Doch die Rakotzbrücke die sich im halbrunden Bogen über einen künstlichen schmalen See spannt, sich im stillem Wasser widerspiegelt hat halt etwas Besonderes. Für viele Hochzeiter die sich mit dem Bogen und seinem Spiegelbild im Hochzeitsfoto abbilden lassen, stellt dieser Ring aus Wirklichkeit und Schein, die Verbindung ihrer Seelen dar. Hoffen, dass auch die Unbilden ihrer Liebe genauso vorübergehen, wie das Gekräusel der Wasseroberfläche vom Winde das Spiegelbild des Bogens erst verschwinden lässt, es dann wenn der Sturm vorüber, in seiner vollen Schönheit wiederkehrt.
Nicht weit davon im Schloss, oder im Kavalierhaus kann, wenn es gewünscht wird, die Hochzeitsfeier, die Hochzeitsnacht verbracht werden. Das ist auf jeden Fall eine beste Grundlage der gemeinsamen Zukunft. Wir sind da außen vor, sind im 55. Jahr der Liebe. Davon zwei in der voran gegangener Freien, ohne Schein.
Nicht ganz so komfortabel wie die Hochzeiter von Kromlau, verbringen wir die folgende Nacht im Zelt, auf dem übervollen Campingplatz in Eilenburg. Was zählt ist nicht der umgebene Komfort, sondern das dauerhafte Finden zweier Seelen, zweier Leben.

Otto Pake