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Leipzig / Merseburg 

See der Tränen

04.07.2016
Morgens ist die Welt noch in Ordnung. Im Sonnenschein wird gefrühstückt. Am späten Abend hat eine junge Familie ihr Zelt noch neben uns aufgebaut. Die machen uns drauf  aufmerksam, dass wir ihre Grenze überschritten haben. Lagern mit unserem Zelt auf ihrem Platz. Etwas unübersichtlich ist es schon mit der Stellplatzgrenze und bei dem Gedränge das hier herrscht legt jeder Wert auf seinen gemieteten Quadratmeter. Wir sind bald verschwunden. Unsere Bagage eingepackt. Der morgendliche Frieden wieder eingekehrt.
Sind auf dem Weg nach Leipzig. Wollen das Völkerschlachtdenkmal besuchen. Vor rund 40 Jahren waren wir bei einem Besuch, wie bei uns gesagt wurde, der "sogenannten DDR", schon einmal hier. "Ihr werdet es nicht wieder erkennen", wurde uns von unseren Verwandten aus Groitzch mit auf den Weg gegeben. Es stimmt. Nur das riesige Denkmal aus unserer Erinnerung finden wir wieder. Sonst ist alles umgestaltet. Statt eines polterigen Vorplatzes spiegelt der "See der Tränen um die gefallenen Soldaten" den gewaltige Bau wider.
Beeindruckend nicht nur seine aufragende Höhe. Ãœber dem Eingang wacht mit Dolch und Schild bewaffnet, überlebensgroß ein heroisches steinernes Bildnis, als Schutzpatron der Soldaten, der Erzengel Michael. Im  Innern türmt sich eine hohe Halle über die Nächste. Reliefs  aus Granit schmücken Eine wie die Anderen. 500 Stufen führen uns durch enge Gänge nach oben, zuletzt durch Ampeln geregelt, auf die obere Plattform ca. 90 Meter über den Grund. Die Sicht auf Stadt und Umland grandios. Viele junge Leute haben sich hier oben eingefunden, teilen mit Smarthfon und Handy ihre erfolgreiche Besteigung Freunden mit. Andere greifen nach dem fliegendem Etwas was um die Glaskuppel im Mittpunkt der Plattform flattert. Ihre Hände schnappen immer vorbei. Das flatternde gelbe Ding entpuppt sich als ein ausgewachsener Schwalbenschwanz. Ein Schmetterling trockener, krautreicher von Wilder Möhre dominierten Wiesen. Ein selten gewordene Gast intakter Natur flattert in 9o Meterhöhe um die Abschlusskuppel des Völkerschlachtdenkmal!
Was für ein Zeichen?!
Der nächste Besuch geht zum Panometer. Wollen die Wasserwelten von Asisi, das Barrier Reef bestaunen. Leider ist heute Montag, der Bau geschlossen. Unsere Begeisterung vom Besuch im letzten Jahr des Panometer-Dresden schwingt, bringt uns zu Asisi, dem Künstler übergroßer Bilder. Ein andermal, heute ist Montag, da bleibt die Türe zu.
Rast in Merseburg an der Saale. Für eine kurze Rast ist diese alte schöne Stadt absolut nicht geeignet. Man muss bleiben und das länger! Unser kleiner Gang durch die alte Hansestadt mit einem Besuch des Dom, dem Schloss, dem Blick von der Saalebrücke auf Fluss, Dom- und Schlosstürme verlangt nach einem Wiederkommen.
Das werden wir.
Zwei Stunden später laufen wir wieder durch den eigenen Garten, hat uns unser Zuhause wieder.

Otto Pake