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Die Brücke über den Oberen Schalker Graben ist dann aber das Aus für Dr. Welke und der Truppe. Zu weit fortgeschritten der Nachmittag. Noch wenige Meter folgt ein kleiner Trupp dem Graben Richtung seiner Ableitung von der im Tal fließenden Schalke. Eine kurze Strecke geht es noch durch hohen Fichtenbestand, dann öffnet sich das abgeerntete, freigeschlagene Tal, gibt den Blick frei auf die Schalke, dem kleinem Bachlauf im Tal der eigentlich, wie Dr. Welke uns noch sagt, "Schalk" heißt. Das "e" ist mundsprachlich dazu gekommen, hört also nicht dazu. Unten im Tal, begrenzt auf unserer Seite vom "Kahler Berg"(727m) auf östlicher Seite vom 671m hohem "Klingebielskopf" der aufgelassene Obere Schalker Teich, wie Robert sagt. Dr. Welke ist da etwas anderer Meinung. Der Mittlere Schalker Teich soll das sein. Drei Teiche speiste der "Schalk" drunten im Tal. Den Oberen-, den Mittleren-, den noch übrig gebliebenen Unteren Schalker Teich, der heute nur noch Schalker Teich genannt wird. Hier nehmen wir Abschied von der Truppe und Dr. Welke. Wir, Robert, der Pagenkopf, Schnurrbart und ich melden uns ab, wollen noch zur Wasserfassung des Oberen Schalker Graben. "Es wird aber steil und bald kommt die Dunkelheit, denkt daran", gibt uns der Chef noch auf den Weg. Wir sind allein, folgen dem Graben bis zu seinem Anfang. Aus den vom "Kahler Berg" herabkommenden kleinen Bächen speist sich der Graben. Auf den letzten Metern bis zur "Schalk", zur eigentlichen Fassung, ist der Graben trocken. Keine Ableitung, nichts ist  an baulicher Substanz der Grabenfassung ist zu entdecken. Der Rückblick bietet noch den Verlauf von weiteren zwei Gräben die in den Hang gegraben sind. Sie leiteten ihre Wasser zum Zankwieser- und Kiefhölzer Teich. Unser Oberer Schalker Graben bringt sein Wasser um den Mittlerem Kellerhals Teich herum zu den Gruben des "Hahnenkleer Zuges". (WasserWanderWeg 16 von Martin Schmidt). Doch dieses verwunschene System der Gräben und Wasserläufe will uns der Chef in diesem Jahr noch näher bringen. Wir stehen also an der "Schalk", steigen etwas im Tal hoch, kommen zu einer Wendeschleife. Ein abgestellter Holztransporter steht verlassen umher. Weiter oben kreischen die Motorsägen, bersten Äste der fallenden Bäume. "Der Schalke Turm ist genau über uns, da müssen wir hoch ", sagt Robert, weist zu einem Hochsitz auf der steil ins Tal laufenden Schneise, die hier endet, hoch.
Pfadlos, durch halb Meter hohes Heidelbeeren-Kraut steigen wir auf. Locker wird der Steilhang angenommen. Kann gut mithalten mit den Dreien, mit Pagenkopf und Schnurrbart. Robert springt den Hang hinauf wie ein Geißbock auf Freiersfüßen. Ist uns Dreien bald weit voraus. Beim Hochsitz wartet er auf uns. Finde einen wunderbaren Quarzbrocken. Zahlreiche größere, eine Unzahl kleinerer blitzender Quarzkristalle schmücken den Stein. Der muss mit. Er landet im Rucksack. Ist es die kurze Pause, oder sind es die vielleicht 3000 Gramm die ich nun mit mir umher schleppe? Schwer fällt es mir mit den Dreien schritt zu halten. Der Gedanke: Schmeiß das verdammte Ding den Hang hinunter, der liegt Zuhause doch sowieso nur umher, saust mir durch den Kopf, macht die Beine schwer. Ich keuche. Zum Schluss muss ich mein linkes Bein noch mit beiden Händen über so einen verdammten, maroden, im Wege liegenden Baumstamm heben. Der Stein bleibt im Rucksack! Oben angekommen, eine kurze Gerade, alles wieder im Lot. Eine kleine Freude; wieder mal den Schweinehund überlistet, macht den Rucksack leichter. Ein prachtvoller Sonnenuntergang nimmt uns gefangen. Der Brocken leicht verschleiert, grüßt herüber. Da tanzen die Elfen; oder haben sich da die Brockengeister zum Sonntagsnachmittags-Reigen zusammen gefunden?  Der weißrote Sendemasten leuchtet herüber. Im Westen ein blutroter Streifen mit gelbrotem Flammenauge. Die Feuchtigkeit der Straße zum Auerhahn ist zu Eis gefroren. Wir sind die letzten Rückkehrer. Robert meldet uns bei Dr. Welke zurück.
Auf ein Neues am dritten Sonntag im Februar. Ich hoffe auf eine Notiz in der GZ.
Wenn ich mich dann traue, nein, bestimmt frage ich dann unsere beiden, mir unbekannten Begleiter, den Pagenkopf, den Schnurrbart, nach ihren Namen. Ich möchte sie ansprechen können.

Otto Pake

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24 und größeren

25 Bergkristallen

26 im Tal der Schalk.

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