WillkommenWanderungenWanderstreckenGasthäuserServiceKontakt

Seite 3 

"Hier muss der Weg zum Schalker Graben abgehen. Finde ich aber nicht mehr, ist verschwunden. Wenn wir noch zum Graben wollen müssen wir hier den Hang weglos hinunter, oder weiter bis Festenburg. Dafür langt die Zeit nicht. Umdrehen oder hier hinunter" seine Worte. Umdrehen will immer noch Niemand. Hinter einem Lager dicker Fichtenstämme steigen wir nach dem Motto :"Jeder ist sich selbst der Nächste" den Hang hinunter. Erst geht es noch locker unter Hochwald dahin. Treffen auf einen breiten zerfahrenen Schlammstreifen der sich auf der Höhenlinie am Hang hinzieht. Hier müssen Harvester und andere Holzernte-Maschinen gefahren sein. Fein wie Kaffeesatz ist der Waldboden zermahlen, bildet eine feste, ebene leicht überfrorene Schlammpiste. Sie trägt uns so eben. Manchmal zersplittert das dünne Eis unter den Sohlen, lässt die Stiefel bis zum Schaft einsinken. Aufpassen muss man auf die helleren eisüberzogenen Flecken, darunter steht das blanke Wasser, wer da drauf tritt versinkt bis zu den Knien! Einer der Hunde steht plötzlich bis zu seinen Schultern in so einer leicht überfrorenen Pfütze. Schaut ziemlich bedröppelt zu seinem Herrn. Strampelt mit allen Vieren in der Schlammbrühe. Das Eis bricht zu kleinen scharfen Tafelstücken. Bis über den Bauch steht der Hund im Dreck, kommt frei, lockt den zweiten Hund, der sich erst vornehm zurückgehalten hat, nun auch in das Schlammloch. Den Hunden bereitet das richtige Freude, weniger den beiden Besitzern, wie sie unschwer zu erkennen geben.
Zu viel Risiken bietet der Schlammpfad. Alle wechseln die Seite, steigen weiter ab. Ein auf dem Waldboden liegender Fichtenzapfen, bewachsen mit einem Fichtenzapfen-Rübling findet nicht nur mein Interesse, sondern auch von Mitwanderern. Frisch abgeschnittene Fichtenstubben zwischen 3-5m hohen Rotbuchen zeugen von einer vorsichtigen, waldschonenden Fichtenernte. Hier war richtige Handarbeit gefordert. Deutlich am Fällschnitt zu erkennen. Ein Harvester macht das in einem Rutsch, der Holzfäller braucht dagegen zwei Schnitte, wobei in einem Drittel die Fällleiste, ein Riegel aus zersplitterten Holz stehen bleibt. Den richtigen forstlichen Ausdruck dafür kenne ich noch nicht. Um den nachwachsenden Buchenwald weitgehend zu schonen wurden hier wohl mit einem Seilkran die geschlagenen Fichten vorsichtig aus dem Buchenbestand gehoben. Das erklärt auch den hangparallelen Schlammpfad. Ein bisschen strubbelig geht's noch weiter, dann stehen wir am Oberem Schalker Graben. Der führt Wasser, viel Wasser. Nicht die gesamte Gruppe ist von seiner Wasserführung begeistert, müssen wir doch auf die andere Seite des Grabens, um auf dem Weg der Grabenbrust zu kommen. Das dauert. Einer der Hunde benutzt die Zwangspause zum ausgiebigen Bade. Er saust in der sauberen Flut des Grabens hin und her. Bald ist er tropfnass, aber auch wieder sauber. 300m im Voraus kommt eine Herr unserer Truppe uns entgegen. "Ihr hättet noch ein paar Meter weiter der Schlammpiste folgen sollen, logischerweise muss der verlorene Weg oben, hier unten ankommen, nur ein kleines Stückchen weiter, da kam er auch. Dahinten gibt es auch die Brücke", spricht uns der Überlegene an. Ist man gut das Dummheit keine Schmerzen bereitet tröste ich mich. Warum habe ich, wir alle, das nicht bedacht? Wenigsten einen Klugen haben wir bei uns. Den gescheiten, sich selbst abwaschenden Hund möchte ich dann doch nicht dazu zählen.

Weiter zu