Schon früh sind wir auf den Beinen. Ein letztes Frühstück im Culinarium des IN VIA Hotels. Beginnt die Schlusskundgebung doch schon um 10 Uhr. Gute 4 km sind es bis zum Schloss. Ein Zuspätkommen ist nicht gar so prall. Dieter hat dem Wanderwimpel seine Krone mit den vielen Wimpelbändern aufgesetzt, ihm vorsichtshalber eine Folienhülle übergestülpt. Der Himmel hängt voller Regenwolken. Nicht ganz komplett ist unsere Wimpelwandergruppe die sich auf den Weg macht. Ein paar Kameraden scheuen die dunklen Wolken, finden aber andere Entschuldigungen. Macht nix, wir scheuen weder Regen noch Sturm. Wieder geht es entlang der Pader. Zum Dritten mal laufe ich diese Strecke, noch immer erfreut sie mich. An gleicher Stelle des Weges ruft wieder, zum Dritten mal der Kuckuck. Fasse ans Portmonee, es steckt sicher an seinen Platz. Noch ist keine Ebbe im Portmonee hoffentlich sorgt der Kuckuck dafür dass dies so bleibt. Doch zweifle ich an der Echtheit des rufenden Kuckucks. Warum schreit der Vogel immer an der gleichen Stelle am Weg seinen Namen? Ich wende, gehe ein Stück zurück des Weges, wende wieder, passiere die Kuckuck Rufstelle ein 4. mal. Der Kuckuck schreit nicht!
Dieser Vogel!
Halbwegs noch trocken, der Regenschirm tut gute Dienste, kommen wir im Schlossgarten an. Noch stehen die Biertisch Bänke einsam vor der leeren Bühne. Wir sind also pünktlich angekommen. Der Regen lässt nach, ein Fleißiger reibt die Bänke trocken. Langsam, so nach und nach füllen sie sich. Die Schlusskundgebung beginnt. Mit den ersten Worten des Präsidenten öffnet auch der Himmel seine Schleusen. Die auf der Bühne stehen im Trockenen und reden. Wir sitzen vorn unterm Schirm vor der Bühne, hier stehen die Bänke längs zur Bühne mit einem Tisch dazwischen. Weitere Redner sprechen von erhöhter trockener Warte auf die unter Schirmen Hockenden. Von Zuhören kann man nicht mehr sprechen, zu laut prasseln die Regentropfen auf den Schirm. Die laufen dann lustig vom eigenem Schirm auf den des Nachbarn, tropfen von dort auf die Tischplatte. Wie das so ist mit Tischplatten, die haben immer eine Schräge eingebaut und von dieser Schräge springen sie munter auf die Hosenbeine unseres Hauptwegewartes Klaus, des Wanderführers Otto. Klaus steht auf, sucht sich ein freundlicheres Plätzchen. Otto versucht den Strom der Tropfen in andere Bahnen zu lenken, lupft den Tisch ein wenig an und man glaubt es nicht, die Tropfen entdecken den Tischnachbarn. Kühle feuchte Kälte krabbelt über den Rücken. Als dann alle unter ihren bunten Schirm stehend vor der Bühne harren geht denen da oben auch ein Licht auf. Es regnet da unten.
Wir haben unseren letzten Auftritt, übergeben den Wanderwimpel des Wanderverbandes an die Stadt Paderborn. Ab diesen Augenblick ist die Wanderhauptstadt Bad Harzburg Geschichte.
Aufwärmen in den Gasträumen des Schlosscafes. Völlig überfordert der Laden von dem großen Andrang der einströmenden nassen Wandersleute. Schnell erreicht die Luftfeuchte Nebelstärke. Wir müssen uns viel länger auf den Kaffee gedulden. Als sich dann die Besucherreihen im Café sachte auflösen, rücken die Harzklubler, die Bad Harzburger ein wenig zusammen und unser halbwegs trockener (er stand meistens auf der überdachten Bühne) Herr Bürgermeister Ralf Abrahms aus Bad Harzburg, nutzt die Gelegenheit, spendiert zum Aufwärmen einen Korn. Ein Eis wäre in diesem Falle, verständlicher Weise, nicht angebracht gewesen.
Es naht der Abschied aus Paderborn. Jeder möchte heim in sein eigenes kleines Reich. Händeschütteln, Schulterklopfen, jeder schlägt wieder seinen eigenen Weg ein. Addi und Alfred können das noch nicht, sie sitzen bei Rita mit mir im Auto und lassen sich nach Hause bringen. Herrlich war es auf dem Weg nach Paderborn, herrlich in Paderborn. Jedem von uns aus der Wimpelwandergruppe wurde eine Wanderreise durch unser schönes Norddeutschland, dem Solling, dem Eggegebirge, geschenkt, die allen unvergessen bleibt! Etwas schade und traurig ist es, dass im "live.goslarsche.de" mit unserem Empfang auf dem Rathausplatz in Paderborn am 18. Juni die Bilderserie endet. Erst am 22. Juni ist unsere Mission den Wimpel von Bad Harzburg nach Paderborn zu tragen beendet. Es fehlen halt die drei Tage Trubel in Paderborn, vor allem die Übergabe des Wanderwimpels des Deutschen Wanderverbandes im Schlosspark von Neuhaus. Da erst endet unsere Mission, endet die Wanderung der Wimpelwandergruppe. Trotzt der kleinen Trauer, einen besondern Dank an die "Goslarsche" mit unserem Werner Beckmann.
Dem Harzklub Hauptverein, der Wanderhauptstadt 2014 Bad Harzburg, den vielen erwähnten und unerwähnten Anderen auf dem Weg nach Paderborn, in Paderborn einen ganz besonderen herzlichen Dank.
Meiner Wimpelwandergruppe, ich nenne sie mein, weil ich mit dazu gehöre, möchte ich loben für das Verständnis untereinander. Es war wunderbar mit Euch auf den Weg nach Paderborn, in Paderborn.
Gabi, Erika, Klaus und Klaus, Alfred, Wilhelm, Dieter, Bernfried, Karl, Addi wer könnte Euch nicht lieben!
Otto
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