Osterwanderung im Erstfrühling.
Ostersonntag am 5.4.20015
Die Nacht zum Sonntag war klar. Der Vollmond beleuchtete unsere mit Primel bepflanzten Beete des Vorgartens. Morgens zeigte das Thermometer minus 2 Grad C.. Die Dachziegel weiß gefroren, draußen gebliebene Autos bereift mit zugefrorenen Scheiben. Die Primeln kauerten sich zusammen, ließen ihre Blätter hängen. Noch hatte die Sonne Mühe die tiefhängenden Wolkenschleier zu durchbrechen. Schön sollte der Tag laut Wetterbericht werden. Der Morgen verbreitete Ungewissheit. Was bringt der Tag? Besser die dicke Jacke überziehen, als frierend durch den Huy zu laufen. Wenn's zu warm wird, verschwindet sie einfach im Rucksack!
Sieben ebenso verpackte Wanderer warteten schon beim Pfennigpfeifer. Mit zwei Fahrgemeinschaften ging es zum zweiten Treff: Am Spring - Hinter dem Knick in Badersleben. Hier warteten noch einmal sieben Verpackte auf uns.
Freundliche Begrüßung, Händeschütteln, kurzes Einweisungsgespräch über die etwas veränderte Streckenführung unserer Wanderung. Wind- und Fällbruch des durchgezogenen "Niklas", die Fahrspuren des Harvesters haben ein Chaos auf meiner geplanten Wanderrute angerichtet, haben sie unpassierbar zurück gelassen. Eine Umplanung war erforderlich. Der neu ausgeschilderte "Geologische Wanderpfad West", mit kleinen Schlenkern versehen, bot sich als Alternative. "Wir kennen weder den, noch den Weg. Lauf voran, wir sind dabei", tönt eine Stimme.
Der Feldweg führt uns im zickzack hoch auf den Kuhberg. Alte Kirschbäume begleiten uns. Zwischen ihren knorrigen Gestalten schimmern die Windmühlenflügel des Druibergs, drehen ihre nicht enden wollenden Runden. Moderne Stromerzeuger, augenstörende Wesen die Herz und Seele belasten. Zwei Rot-Milane segeln hinter den Kirschen über uns. Sind sie so klug und meiden die drehenden, langen Schwerter der Windflügel? Eine kleine Bank unterhalb des Kiefernwäldchen bietet einen Blick nach Norden. Vor uns Badersleben, Vogelsdorf, hinter dem Großem Bruch, links vom Elm, die Rauchfahne von Buschhaus in Niedersachsen. Alles noch im morgendlichen Dunst nur verschwommen zu sehen. Oben auf dem Kuhberg öffnet sich die Landschaft zum Harz. Der zeigt noch sein weißes Gesicht. Über dem Brocken ein Wolkengekräusel. Seine kahle Kuppe schimmert gletscherweiss in einem Lichtstrahl der Sonne. Unwirklich die leicht vernebelten Hügel und Berge davor. Lautes Knattern von zwei auffliegenden Rebhühnern bringt uns zurück, lenkt den Blick auf die kurz über den grünen Raps fliegenden Hühnern. Zwei Hasen streiten sich um die Häsin, bilden ein Knäuel. Sind wohl noch nicht ganz bei der Sache! Unsere Stimmen bringen sie um die erhoffte Freude. Die Drei rennen, verschwinden in verschiedenen Richtungen. Trauer bei den Osterhasen! Wir laufen südlich entlang der Weiden des Kuhberges. In der Senke zwischen Kuh- und Öhlertsberg kommen wir auf den Weg der sich vom östliche Dorfausgang Badersleben zum Kamm des Huy zieht, dem Holzweg. Wir folgen dem nach rechts. erreichen gleich den "Geologische Rundweg West" der von Huy-Neinstedt hoch kommt. Ab hier begleiten uns seine Wanderschilder. Schon lange haben wir die Heiketalswarte mit seiner gläsernen Aussichtskuppel im Auge.
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