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Voller Zuversicht auf die Qualitäten der vier antreibenden Räder versuche ich das Auto doch noch auf den Weg zurück zu bringen. Scheitere kläglich. Die Schräglage nimmt noch zu. Der rechte Kotflügel hat sich an einen starken Weißdorn gelegt, ruht mit einer ordentlichen Delle versehen an seinem Stamm. Alles eine schöne Scheiße! Kein Seil dabei, keinen Flaschenzug, nichts was man in so einer Lage gebrauchen könnte. Was nun? Günter geht ein Seil holen. Ich laufe zum Landschaftsgärtner am Horn. Treffe den Chef auch an; doch helfen kann er mir nicht. Alle Fahrzeuge unterwegs, bei der Arbeit. Bitte ihn zu telefonieren, denn ich besitze noch immer nicht so ein kleines Ding für die Tasche. Ein Trecker wird gebraucht. Unser Nachbar in Schlewecke hat so einen Kräftigen. Es meldet sich Annegret die Nachbarin. Beschreibe ihr mein Missgeschick. "Ulrich ist unterwegs, versuche ihn zu erreichen. Er kommt, musst dich aber gedulden, ich weiß nicht wo er steckt". Mit diesen vagen Worten endet unser Gespräch. Wandere wieder zum Butterberg zum schrägliegenden, feststeckenden Auto. Günter hat ein langes stabiles Band mit Ratsche von der Neubaustelle ausgeliehen bekommen. Mit: "Habe das Ding schon eingehängt" erwartet er mich. Nun fehlt noch der Trecker!
Wir warten. Nichts rührt sich, kein Trecker, nur unsicheres Warten. Nach einer guten Stunde bitte ich Günter die Annegret noch einmal anzurufen. Die Nummer hatte ich mir vorsichtshalber aufgeschrieben.
"Otto, der Chef ist unterwegs, er kommt, dauert aber noch etwas", berichtet Günter. Mir ist die Lust den Holzschrott heute noch zur Deponie zu fahren total vergangen. Selbstzweifel an meinem, unserem Tun verdunkeln die Seele. Packe den Holzschrott wieder aus. Die runden Teile, Füße und Lehnenhölzer, auf die erhöhte Böschung die langen Brettteile an den Rand des Hang-Grabens. Müssen auf ihren Abtransport warten bis Zeit und Wetter wieder passen! Günter hat Einweiser-Position bezogen, nicht das der gute Ulrich uns nicht findet und wieder nach Hause gondelt. Mit Band und Ratsche, um einen kleinen Baum geschlungen, versuche ich das Auto den Hang hoch zu hebeln. Der kleine Baum lässt sein Leben, bricht ab. Aus den angehobenen drei Zentimeter wird ein weiteres Absacken um fünf und eine Vergrößerung der Beule im Kotflügel! Verzagen. Warten. Aufgeregt mit den Armen fuchtelnd kommt Günter gelaufen: "Er kommt". Ulrich kommt mit einem Mordstrum von Trecker. "Da habe ich schon einmal einen raus gezogen" seine Begrüßung. Er übersieht die Situation. "Geht nur von vorne. Seil und Ketten habe ich dabei. Kein Problem", sagt's und klettert auf sein Riesengerät. Umfährt das Gebüsch, setzt rückwärts zurück, klingt seine Kette am Zughaken ein, verbindet Kette mit Ratschenband. "Wir müssen den Wagen zur Seite herausziehen, sonst geht die ganze rechte Autoseite zu Bruch" diagnostiziert Ulrich. Also wird noch einmal die Zugverbindung geändert. Ein Baum wird mit eingebunden, das Zugseil um diesen gelegt , so dass sich ein Dreieck bildet, das Auto nach vorn, links zur  zur Seite heraus gezogen werden kann, ohne mit der Beifahrerseite an der Hecke entlang zu schrappen. "Brauchst dich nicht rein zu setzen, pass auf ich ziehe langsam an". Unsere Seilführung funktioniert, der Forester kommt frei, doch die eingeschlagenen Räder laufen eigenmächtig gerade, lenken das Auto nicht wie gewünscht auf den Weg zurück. Schnell sitze ich hinter dem Steuer und lenke in die gewünschte Richtung. Es funktioniert. Kurz bevor der Umlenk-Baum das Auto küsst stoppt Ulrich seinen Zug. Ich löse das Zugseil, klinke den Baum aus, lasse den Motor an, die Räder greifen. Zur Sicherheit das Zugseil noch einmal eingeklinkt und weiter geht es mit Ulrichs Treckerzug bis wir den nassen, glitschigen Teil des Weges hinter uns haben. Erleichterung. "Ulrich hab Dank für die Hilfe. Was bin ich schuldig"? Ein Abwinken mit: "Lass man" ist seine Antwort. Ich lasse nicht, denn die Zufriedenheit, der kurze Zauber des Glücks, muss auf beide wirken.

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