Die Farbenpracht des Herbstes hat ihren Höhepunkt. Wohin man blickt bunte Laubbäume. Auf dem Kamm sind ihre Kronen schon lichter geworden. Es kommt jetzt mehr Licht zum Boden. Das Wetter ist außergewöhnlich. Sonnig, warm am Tage, kühl bis leicht frostig bei Nacht und windstill. Fallende Blätter gaukeln senkrecht nach unten, bleiben unter den Kronen des Baumes, der ihre sommerliche Heimat war, liegen. Kein einziges wird fort getrieben. Eine immer dicker werdende Schicht bildet sich. Tagelang kein Windhauch, kein Regen, nur schönes Wetter!
Beim Blick zum Harz präsentiert sich unser grünes Harzburg in bunteste Farben. Der Golfplatz, die Koppeln, Göttingerode, der Langenberg, Harlingerode, Schlewecke und Bündheim alles hat das Herbstkleid an. Feurig rote Kirschbäume wie Kerzen in der Landschaft. Alles harmonisch anzusehen, nur die hellen Windräder stören das Auge. Nach Norden ist der Blick auch schon etwas freier. Fallstein und Huy begrenzen den Horizont. Die Saat der Äcker im leichten Grün.
Seit längerem fliegen die Kraniche. Meistens am Wochenende. Keine Ahnung warum, doch das ist oft der Fall!
Es gibt richtige Kranichflugtage. In großen südlichen Zugpfeilen überfliegen sie unseren Berg. Manchmal lösen sie sich auf. Kreisen mit viel Geschrei. Ordnen sich, bilden sich zum Zug, lösen sich wieder auf. Kreisen weiter mit trompetenartigem Lärm. Manchen interessiert es, schauen hoch zum grandiosen Schauspiel, manchen geht das alles am Arsch vorbei.
Bewundere die blutroten Blätter des Odermennig (Agrimonia eupatoria) am Wiesenrand. Seine Hakenfrüchte haben schon Schnürbänder, Hundefell oder sonst etwas gefunden, sich festgehalten, um in die Welt mitgenommen zu werden.
Ein einsames Blütchen des Bitterkrauts (Picris hieracioides) leuchtet gelb in die Welt, lässt sich noch nicht unter kriegen.
Auf blattbestreutem Weg schlendere ich fotografierend zum Mittagessen.
Otto Pake